Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der "lebenden Bilder". Der Film eroberte die Welt, gefeiert als Kunstform. Im Rahmen der Entwicklung dieser ästhetischen Ausdrucksform entwickelten sich parallel zwei verschiedene Arten des Films: der Zeichentrick- und der Realfilm. Während der Zeichentrickfilm von Grund auf ein synthetisches Produkt ist, welches nur eine Abbildung der realen oder einer phantastischen Welt vorgaukelt, war der Realfilm ursprünglich eine Momentaufnahme von wirklichen Geschehnissen. Erst die Entwicklung der Visual Effects, also der Einbindung von künstlichen Bildern in Realfilme und somit die Veränderung des abgefilmten Bildes, brachte beide Welten ein Stück näher zueinander. Der Begriff der Manipulation spielte seit der Erfindung dieser Möglichkeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine große Rolle in der Filmkunst an sich. Folglich ergab es sich mit der Zeit und der fortschreitenden Entwicklung, dass in beiden Genres die Bilder nahezu beliebig nach dem Willen des Filmemachers verändert werden konnten.
Während der Computer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Siegeszug in diversen Bereichen des Lebens begann, profitierte auch der Film vom Einsatz des digitalen Mediums. Zunächst begann man, visuelle Effekte mittels CGI-Unterstützung preiswerter und glaubwürdiger zu erschaffen, als dies zuvor möglich gewesen war. Dann wirkte sich die enorme Effizienz der computerisierten Nachbearbeitung auch auf die Welt der Zeichentrickfilme aus.
Mit den steigenden Möglichkeiten des Computers wurde eine Entwicklung begonnen, die dafür sorgte, dass große Teile jeder Form von Film häufig teilweise durch Rechner generiert wurden. Diese steigerte sich noch, als man damit begann, Filme vollständig künstlich zu erschaffen und somit ganze Welten im Computer zu generieren. Das neue Genre des Animationsfilms nahm aufgrund seiner Popularität und Bildgewalt innerhalb von kurzer Zeit die Stelle des Zeichentrickfilms in der Zuschauergunst ein
Es stellt sich also offensichtlich die Frage, ob und wann computergenerierte Figuren menschliche Schauspieler ergänzen, wenn nicht sogar ersetzen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Gliederung (SG)
- 2. Einleitung (SG)
- 3. Zeichentrickfilm (SR)
- 3.1. Die Geschichte der Zeichentrickfilme
- 3.2. Die Walt Disney Studios
- 3.3. Wie ein Zeichentrickfilm entsteht
- 3.4. Fallbeispiele
- 3.4.1. Schneewittchen und die sieben Zwerge
- 3.4.2. Werner Beinhart
- 3.4.3. Der König der Löwen
- 4. Visual Effects (SG)
- 4.1. Die Geschichte der Visual Effects
- 4.2. Wie Visual Effects entstehen
- 4.2.1. Optischer Druck
- 4.2.2. Der Williams-Prozess
- 4.2.3. Der Blue Screen Farbseparations-Prozess
- 4.2.4. Handgezeichnete Mattes / Rotoscoping
- 4.2.5. Digitale Effekte
- 4.2.6. Rückprojektion
- 4.3. Verwendung von Visual Effects in deutschen Filmen
- 4.4. Fallbeispiele
- 4.5.1. Jurassic Park (1993)
- 4.5.2. TRON
- 4.5.3. Die unendliche Geschichte
- 5. Animationsfilm (SR)
- 5.1. Evolution der Animationsfilme
- 5.2. Wie Animationsfilme entstehen
- 5.2.1. Allgemeines
- 5.2.2. Digitale Modellierung
- 5.2.3. Performance Capturing
- 5.2.4. Spezielle Oberflächen
- 5.2.5. Virtuelle Kamera
- 5.2.6. Rendering
- 5.2.7. Sonstige Techniken
- 5.3. Deutsche Animationsfilme
- 5.4. Fallbeispiele
- 5.4.1. Toy Story
- 5.4.2. Back to Gaya
- 5.4.3. Shrek 2
- 6. Virtuelle Schauspieler (SG)
- 6.1. Entwicklung virtueller Schauspieler
- 6.2. Die Vermarktung virtueller Akteure
- 6.3. Fallbeispiele
- 6.3.1. Roger Rabbit
- 6.3.2. Star Wars Episode I – Die Dunkle Bedrohung
- 6.3.3. Final Fantasy: The Spirits Within
- 6.3.4. Der Polarexpress
- 7. Gestern, Heute, Morgen - Ein Fazit (SG/SR)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Entwicklung des Animationsfilms, indem sie die Evolution des Zeichentrickfilms und die Integration von Visual Effects beleuchtet. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Symbiose beider Techniken und deren Einfluss auf die Filmindustrie aufzuzeigen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Frage gewidmet, inwieweit virtuelle Schauspieler zukünftig reale Darsteller ersetzen könnten.
- Die Geschichte des Zeichentrickfilms und seine technischen Entwicklungen
- Die Entwicklung und Anwendung von Visual Effects im Film
- Die Entstehung und Verbreitung des Animationsfilms als Kombination aus Zeichentrick und Visual Effects
- Der Einsatz virtueller Schauspieler und deren mögliche Auswirkungen auf die Filmindustrie
- Die Rolle der deutschen Filmindustrie in diesen Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Gliederung: Diese Gliederung beschreibt den Aufbau der Arbeit, der sich in die Bereiche Zeichentrickfilm, Visual Effects, Animationsfilm und virtuelle Schauspieler gliedert. Jedes Kapitel behandelt Entstehungsgeschichte, Technik und wirtschaftliche Aspekte, einschließlich deutscher Beispiele. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und dem Zusammenspiel der Technologien und deren Einfluss auf die Filmindustrie.
2. Einleitung: Die Einleitung stellt den Film als Kunstform vor und hebt die Entwicklung von Realfilm und Zeichentrickfilm hervor. Sie betont die zunehmende Bedeutung von Visual Effects und die Integration des Computers in die Filmproduktion. Der Aufsatz endet mit der zentralen Forschungsfrage: Können und werden computergenerierte Figuren menschliche Schauspieler ersetzen?
3. Zeichentrickfilm: Dieses Kapitel behandelt den klassischen Zeichentrickfilm als frühe Form der künstlichen Figurenerschaffung. Es beleuchtet die Geschichte des Genres, von den Pionieren wie Segundo de Chomón und Emile Cohl bis hin zu technischen Innovationen wie der Farbanimation und der getrennten Zeichnung von Figuren und Hintergründen. Die Entwicklung zeigt die stetige Verbesserung der Technik und die Möglichkeit, ganze Welten künstlich zu erschaffen.
4. Visual Effects: Dieses Kapitel beschreibt die Geschichte und die Technik der Visual Effects, von optischen Tricks über den Blue-Screen-Prozess bis hin zu digitalen Effekten. Es erläutert verschiedene Verfahren und deren Bedeutung für die Filmindustrie, mit Fallbeispielen wie Jurassic Park, TRON und Die unendliche Geschichte, welche die Entwicklung und den Einfluss von Visual Effects illustrieren.
5. Animationsfilm: Hier wird die Entwicklung des Animationsfilms als Kombination aus Zeichentrick und Visual Effects dargestellt. Das Kapitel beleuchtet die technischen Prozesse der Animationsfilmproduktion, von der digitalen Modellierung und Performance Capturing bis hin zum Rendering. Es enthält Fallbeispiele wie Toy Story, Back to Gaya und Shrek 2, die den Erfolg und die Entwicklung des Animationsfilms repräsentieren.
6. Virtuelle Schauspieler: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung und Vermarktung virtueller Schauspieler und präsentiert Fallbeispiele wie Roger Rabbit, Star Wars Episode I und Final Fantasy: The Spirits Within. Es analysiert, inwieweit computergenerierte Figuren bereits heute eingesetzt werden und wie sich dieser Trend zukünftig entwickeln könnte. Der Schwerpunkt liegt auf der technischen Machbarkeit und den wirtschaftlichen Aspekten.
Schlüsselwörter
Zeichentrickfilm, Visual Effects, Animationsfilm, CGI, virtuelle Schauspieler, Filmgeschichte, Filmtechnik, Filmindustrie, Computeranimation, digitale Modellierung, Performance Capturing, deutsche Filmwirtschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Entwicklung des Animationsfilms
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Entwicklung des Animationsfilms, indem sie die Evolution des Zeichentrickfilms und die Integration von Visual Effects beleuchtet. Sie zeigt die Symbiose beider Techniken und deren Einfluss auf die Filmindustrie auf und befasst sich insbesondere mit der Frage, inwieweit virtuelle Schauspieler zukünftig reale Darsteller ersetzen könnten. Die Arbeit umfasst die Geschichte des Zeichentrickfilms und der Visual Effects, die Entstehung und Verbreitung des Animationsfilms als Kombination beider Techniken, den Einsatz virtueller Schauspieler und deren mögliche Auswirkungen auf die Filmindustrie sowie die Rolle der deutschen Filmindustrie in diesen Entwicklungen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte des Zeichentrickfilms und seine technischen Entwicklungen, die Entwicklung und Anwendung von Visual Effects im Film, die Entstehung und Verbreitung des Animationsfilms als Kombination aus Zeichentrick und Visual Effects, den Einsatz virtueller Schauspieler und deren mögliche Auswirkungen auf die Filmindustrie sowie die Rolle der deutschen Filmindustrie in diesen Entwicklungen. Konkrete Beispiele aus der Filmgeschichte werden verwendet, um die Entwicklungen zu illustrieren.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: 1. Gliederung, 2. Einleitung, 3. Zeichentrickfilm, 4. Visual Effects, 5. Animationsfilm, 6. Virtuelle Schauspieler und 7. Gestern, Heute, Morgen - Ein Fazit. Jedes Kapitel behandelt Entstehungsgeschichte, Technik und wirtschaftliche Aspekte der jeweiligen Themen, einschließlich deutscher Beispiele. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und dem Zusammenspiel der Technologien und deren Einfluss auf die Filmindustrie.
Wie werden Zeichentrickfilme und Visual Effects in der Arbeit behandelt?
Das Kapitel "Zeichentrickfilm" beleuchtet die Geschichte des Genres, von den frühen Pionieren bis zu technischen Innovationen wie Farbanimation. Das Kapitel "Visual Effects" beschreibt die Geschichte und Technik der Visual Effects, von optischen Tricks bis zu digitalen Effekten, mit Fallbeispielen wie Jurassic Park und TRON. Die Arbeit zeigt auf, wie sich Zeichentrick und Visual Effects im Animationsfilm verbinden und gegenseitig beeinflussen.
Welche Rolle spielen Animationsfilme und virtuelle Schauspieler in der Arbeit?
Das Kapitel "Animationsfilm" beschreibt die Entwicklung des Animationsfilms als Kombination aus Zeichentrick und Visual Effects und beleuchtet die technischen Prozesse der Produktion, von der digitalen Modellierung bis zum Rendering, mit Beispielen wie Toy Story und Shrek 2. Das Kapitel "Virtuelle Schauspieler" befasst sich mit der Entwicklung und Vermarktung virtueller Schauspieler und analysiert, inwieweit computergenerierte Figuren bereits heute eingesetzt werden und wie sich dieser Trend zukünftig entwickeln könnte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Zeichentrickfilm, Visual Effects, Animationsfilm, CGI, virtuelle Schauspieler, Filmgeschichte, Filmtechnik, Filmindustrie, Computeranimation, digitale Modellierung, Performance Capturing, deutsche Filmwirtschaft.
Welche Schlussfolgerung zieht die Seminararbeit?
Das Fazit fasst die Entwicklungen im Bereich des Animationsfilms zusammen und bewertet die Bedeutung von Zeichentrick, Visual Effects und virtuellen Schauspielern für die Filmindustrie. Es wird die Frage nach dem zukünftigen Verhältnis von realen und virtuellen Schauspielern diskutiert.
Für wen ist diese Seminararbeit gedacht?
Diese Seminararbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die Geschichte und die technischen Entwicklungen des Animationsfilms interessiert. Sie eignet sich für Studenten und Wissenschaftler, die sich mit Filmgeschichte, Filmtechnik und der Medienwissenschaft auseinandersetzen.
- Citation du texte
- Sascha Gottwald (Auteur), Susanne Richter (Auteur), 2005, Vom Strichmännchen zum Schauspieler – Die Evolution des Animationsfilms, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79000