Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, inwiefern sich der Sport durch eine Wandlung der westlichen Welt von einer, überspitzt gesagt, Überlebensgesellschaft in eine Art „Erlebnisgesellschaft“ schon verändert hat, bzw. sich noch weiter anpassen muss, um auch in Zukunft eine derart bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft zu beanspruchen und zu verkörpern. Stichworte für den gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel sind: Individualisierung, Aufgabe familiärer Strukturen, Bindungs- und Orientierungslosigkeit, Eintönigkeit der Städte und Banalisierung unseres Alltags in einer langweiligen, routinierten, vorgefertigten, keimfreien, austauschbaren, monotonen Welt - aber auch: Suche nach tiefen Erlebnissen, Sehnsucht nach spontanem Glück und Bedürfnis nach Spannung und Aktion. Gesellschaften wie die unserige, die immer rationaler und damit körperloser werden, erzeugen ein zunehmendes Wunschpotential nach intensiven, körperbetonten, ,,authentischen" Erlebnissen. Mittlerweile steht solchen Wünschen und Bedürfnissen ein Spektrum an kanalisierenden Befriedigungsangeboten gegenüber, das von Abenteuerreisen, Trekkingtouren und Überlebens-Camps bis hin zu immer gefährlicheren Extremsportarten reicht.
Die Bedeutung des Sports hat sich in den letzten Jahrzehnten demzufolge verändert und ausdifferenziert. Der Sport nimmt einen immer breiteren Raum ein, wobei sich Erscheinungsfeld und Absichten dieses Bereichs beständig verändern. Ein neueres Phänomen ist dabei die Individualisierung und die Suche nach neuen Reizen. Beide Variablen führen zu einer Vielfalt sportlicher Betätigungsmöglichkeiten. Dementsprechend wenden sich immer mehr Menschen den sogenannten Erlebnis-, Abenteuer-, Risiko- sowie Extremsportarten zu und suchen den ,,Weekend-Thrill". Infolge dessen soll es nun in dieser Hausarbeit darum gehen, den Wandel zur Erlebnisgesellschaft zu beschreiben und deren Charakteristik zu erläutern. Ferner soll dargestellt werden, wie sich vor allem die Motive der Menschen bezüglich des Sporttreibens innerhalb der Erlebnisgesellschaft verändert haben, und welche pädagogischen und psychologischen Auswirkungen die Erlebnisgesellschaft auf das Sportsystem hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Überlebensgesellschaft zur Erlebnisgesellschaft
- Die moderne Konsumgesellschaft
- Die neue Innenorientierung des Ichs
- Die Suche nach dem ultimativen Erlebnis
- Risiko und Sport
- Definition des Begriffs Risiko
- Merkmale von Risiko- und Extremsportarten
- Sinnzuschreibungen von Risiko- und Extremsport
- Zur psychologischen Erklärung von Risiko- und Extremsport
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Veränderung der westlichen Welt von einer Überlebensgesellschaft hin zu einer Erlebnisgesellschaft auf den Sport. Sie untersucht, wie sich der Sport bereits an diesen Wandel angepasst hat und wie er sich in Zukunft weiterentwickeln muss, um seine Bedeutung in der Gesellschaft zu behalten.
- Der Wandel von der Überlebensgesellschaft zur Erlebnisgesellschaft
- Die Bedeutung von Erlebnisorientierung und Konsum in der modernen Gesellschaft
- Die Suche nach Spannung, Aktion und „authentischen" Erlebnissen
- Die Veränderung der Motive im Sporttreiben innerhalb der Erlebnisgesellschaft
- Die pädagogischen und psychologischen Auswirkungen der Erlebnisgesellschaft auf das Sportsystem
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Charakteristik der Erlebnisgesellschaft und die Veränderung der Lebensauffassungen in den letzten Jahrzehnten. Es analysiert den Wandel von der Überlebensorientierung zur Erlebnisorientierung und die Bedeutung von Konsum und Erlebnis in der modernen Gesellschaft.
Das zweite Kapitel untersucht die Verbindung zwischen Risiko und Sport. Es definiert den Begriff Risiko, beschreibt Merkmale von Risiko- und Extremsportarten und analysiert die Motive und Sinnzuschreibungen, die Menschen mit solchen Sportarten verbinden. Zudem wird auf die psychologische Erklärung von Risiko- und Extremsport eingegangen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in der Arbeit sind: Erlebnisgesellschaft, Überlebensgesellschaft, Konsum, Erlebnisorientierung, Risiko, Extremsport, Motivation, Sportpädagogik, Psychologie.
- Citation du texte
- Wolfgang Holste (Auteur), 2001, Von der Überlebens- zur Erlebnisgesellschaft - Welche Auswirkungen hat das auf den Sport?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79191