Für das späte römische Weltreich bedeutete die Schlacht von Adrianopel nicht nur eine verheerende militärische Niederlage, sondern zeugte ebenso von der Notwendigkeit, den Umgang mit den eindringenden Barbarenstämmen grundlegend zu überdenken. Da mit Theodosius dem Großen zu dieser Zeit ein Mann an die Macht kam, dem man nicht nur militärisches sondern ebenso diplomatisches Geschick nachsagte, liegt es nahe, die veränderten außenpolitischen Strategien auf sein persönliches Wirken zurückzuführen.
Es soll daher in dieser Hausarbeit untersucht werden, ob dies in der Tat der Fall war, ob Theodosius tatsächlich der herausragende Stratege auf dem Schlachtfeld sowie am Verhandlungstisch war, oder ob nicht vielmehr bereits vorher Ansätze in Richtung einer Einbindung von vormals als feindlich betrachteten Völkern wie den Westgoten vorhanden waren.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Theodosius der Große und der Friede von 382
- 1. Zur Person des Theodosius
- 1.1 Jugend und erste Erfolge
- 1.2 Theodosius der Große
- 2. Diplomatie als Ausweg
- 3. Eine neue Qualität des Bündnisses
- 1. Zur Person des Theodosius
- IV. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Person des Theodosius des Großen und seiner Rolle im Frieden von 382. Sie untersucht, ob Theodosius' militärische und diplomatische Fähigkeiten entscheidend für die veränderte Außenpolitik des späten römischen Reiches waren und ob bereits vor seiner Herrschaft Ansätze zur Einbindung von Barbarenvölkern wie den Westgoten existierten.
- Die Persönlichkeit und der Werdegang des Theodosius des Großen
- Die Außenpolitik des römischen Reiches im späten 4. Jahrhundert
- Die Entstehung und der Inhalt des Friedens von 382
- Der Wandel in der römischen Diplomatie gegenüber den Barbaren
- Die Rolle von militärischen und historischen Faktoren in der römischen Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Schlacht von Adrianopel für das späte römische Reich und stellt die Leitfrage der Hausarbeit vor: War Theodosius der Große der entscheidende Faktor für die veränderte Außenpolitik oder gab es bereits vorher Ansätze zur Einbindung von Barbarenvölkern?
Kapitel II behandelt die Person des Theodosius des Großen. Es wird seine Jugend, seine militärischen Erfolge und seine Ernennung zum Kaiser des Ostreiches beschrieben. Die Quellenlage zu Theodosius' militärischen Leistungen wird dabei kritisch betrachtet, wobei sowohl christliche Autoren, die ihn loben, als auch Autoren wie Zosimos, die ihn negativ darstellen, berücksichtigt werden.
Kapitel III beschäftigt sich mit der Lage im Herrschaftsgebiet des Theodosius und der Vorgeschichte des Friedens von 382. Es wird auf die anhaltenden Kämpfe in Thrakien und Illyrien eingegangen. Der Inhalt und die Entstehung des Friedens werden mit früheren Vereinbarungen verglichen, um seine Besonderheiten herauszuarbeiten.
Schlüsselwörter
Theodosius der Große, Friede von 382, Spätrömisches Reich, Barbaren, Westgoten, Außenpolitik, Diplomatie, Militär, Schlacht von Adrianopel, Quellenkritik, Zosimos, Ammianus Marcellinus, Theodoret.
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Weinseis (Autor:in), 2006, Theodosius der Große und der Friede von 382, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79200