Stationen Napoleons auf dem Weg vom Korsen zum Franzosen


Trabajo, 2005

13 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1.Die Politische Situation Korsikas zur Jugendzeit Napoleons und der Freiheitskämpfer Paoli

2. Die Erziehung Napoleons in Frankreich

3. Die militärische Laufbahn Napoleons und der Einfluss der Revolution auf sein Denken

Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Napoleon Bonaparte (1769 – 1821) ist wohl der bekannteste Franzose der Weltgeschichte. Um so erstaunlicher ist dies, da er kein geborener Franzose, sondern Korse war und sich erst im Verlauf seiner Jugend von seiner Herkunft löste, um Frankreich zu bisher nie dagewesener Größe zu führen – allerdings unter furchtbaren Verlusten und nur für einen kurzen Augenblick der Geschichte.

Diese Arbeit soll der Wandlung Napoleons vom „echten“ Korsen zum „echten“ Franzosen unter Betrachtung verschiedener Stationen und Einwirkungen seiner Kindheit und Jugend nachgehen.

Dazu wird zuerst die „Ausgangssituation“ Napoleons anhand der politischen Situation Korsikas dargestellt und seine Bewunderung für den korsischen Freiheitskämpfer Pasquale Paoli.

Dann wird sein Weg nach Frankreich nachgezeichnet und der Einfluss den die französischen Erziehung an der Militärakademie von Brienne auf den jungen Napoleon hatte.

Als besonders gewichtig stellt sich Napoleons Lektüre großer Schriftsteller, namentlich Rousseaus, dar, durch die er empfänglich wird für die Ideen der Revolution und eines neuen, nicht monarchischen Frankreichs.

Zuletzt wird die militärische Laufbahn Napoleons in der Zeit der Revolution verfolgt und die Aufnahme der neuen Ideen in das Denken Napoleons.

Am Ende steht eine Schlussbetrachtung, die zeigt, wie sich die Wandlung Napoleons vom Korsen zum Franzosen in der Heirat mit Josephine Beauharnais und in der Annahme einer veränderten Schreibweise des Namens Buonaparte zu Bonaparte vollendet.

1.Die Politische Situation Korsikas zur Jugendzeit Napoleons und der Freiheitskämpfer Paoli

Napoleone Buonaparte wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika geboren. Fünfzehn Monate zuvor war die kleine Insel an Frankreich gefallen, nachdem sie seit 1729 einen Befreiungskrieg gegen Genua geführt hatte. Der letzte große Anführer dieses Krieges, der auf das Leben und Denken Napoleones noch einen großen Einfluss haben sollte, war Pasquale Paoli, welcher mit seinem Befreiungskampf vermutlich Erfolg gehabt hätte[1], wenn sich nicht für Genua ein Militärbündnis mit Frankreich während des Siebenjährigen Krieges ungünstig entwickelt hätte. Genua hatte Frankreich seine Hilfe angeboten, wenn dieses Genua im Kampf gegen die patriotische Insel unterstützte, Frankreich hielt das Versprechen zwar, griff dann aber bald selbst nach der strategisch wichtigen Insel.

So kam es 1764 zu einem Vertrag zwischen beiden Ländern, in dem Frankreich Genua einen Teil seiner Schulden erließ gegen fünf Küstenplätze auf Korsika. Vier Jahre später lief dieser Vertrag ab und Genua räumte Frankreich die „Souveränität über Korsika ‚pfandweise’ ein.“[2] Bedingung war die Bezahlung der genuesischen Schulden und eine jährliche Subvention. Fournier schätzt in seinem Buch „Napoleon I“ diesen Handel so ein: Es „erkannte doch alle Welt, dass es sich hier um eine definitive Annexion handelte.“[3]

Paoli wollte trotzdem seinen Kampf gegen das unterjochende Land fortsetzen, ob es Genua oder Frankreich hieß. Aber er unterlag und mußte im Juni 1769 Korsika verlassen und fand in England Asyl. Die wenigsten seiner Kampfgenossen folgten ihm, die meisten unterwarfen sich Frankreich. „Unter den Wortführern der Deputationen, die dem Sieger huldigten, nennt man Carlo Buonaparte“[4], den Vater Napoleons. Carlo Buonaparte tat alles, um den neuen Machthabern zu zeigen, dass er auf ihrer Seite stand und unterhielt freundschaftliche Beziehungen zum Gouverneur Korsikas, dem Grafen Marbeuf, um von diesem Freiplätze und Vergünstigungen für die wachsende Kinderschar zu bekommen. Einer dieser Freiplätze würde Napoleone 1779 nach Frankreich führen.

Das Handeln Carlos entsprang vermutlich nicht mangelndem Patriotismus, sondern eher dem Bestreben, die eigenen Interessen nicht aus den Augen zu verlieren.[5] Der junge Napoleone wuchs mit den Geschichten um Paoli, den korsischen Freiheitskämpfer auf, und der Abneigung gegen die Franzosen.[6] 1774 vollzogen die Franzosen ein Strafgericht an aufständischen Bauern und die Erzählungen über diese Ereignisse werden dazu beigetragen haben in dem jungen Napoleone das Bild Paolis zu verklären, der solchen Geschehnissen ein Ende hatte machen wollen. Auch während seiner Erziehungsjahre in Frankreich gab er sich der Vorstellung hin, dass Paoli zurückkehren und das Land befreien würde. An diesen Vorstellungen „wuchs in der trostlosen Einsamkeit der Fremde sein Heimatgefühl zum flammenden Patriotismus auf“, urteilt Fournier.[7] Und es scheint in ihm der Wunsch gereift zu sein, an der Seite Paolis Korsika von den Unterdrückern zu befreien.

Einige Jahre später, in Frankreich von den Ideen der Revolution ebenso in den Bann gezogen wie seine Familie, kehrte Napoleone nach Korsika zurück und erlebte, dass hier noch keine neue Zeit angebrochen war. Es gab auf Korsika nicht die Spannungen der französischen Gesellschaft, alle Stände standen einander näher und der einzige Gegner, den Korsika sah, war Frankreich.[8]

Zu dieser Zeit (1789) stand auf Korsika ein großes Ereignis bevor: Paoli sollte aus England zurückkehren. Napoleone traff nun den Helden seiner Kindheit zum ersten Mal persönlich und war „voll von Begeisterung [...] und sparte nicht mit schönen Worten.“[9] Als Paoli später von einem korsischen Adelsdeputierten der Nationalversammlung beschuldigt wurde „ein zu persönliches Regiment zu führen“[10] trat Napoleone öffentlich für ihn ein und verfasste die Schrift „Brief an Matteo Buttafoco“.

An dieser Stelle begann das Bild Paolis für Napoleone zu bröckeln, denn dieser äußerte sich zu der Schrift sehr kritisch und abwertend, vielleicht um die Grenzen zwischen sich und dem ehrgeizigen Napoleone abzustecken. Ebenso lehnte er ein Ersuchen Napoleons ab, der um die Übersendung einiger Schriftstücke bat, um eine Geschichte Korsikas zu verfassen. Kircheisen bewertet diese Ablehnung folgendermaßen: „Dem Vielbeschäftigten fehlten Zeit und Lust, seine Papiere hervorzusuchen und sie abschreiben zu lassen für einen jungen Mann, dem noch völlig die Reife fehlte, um geschichtliche Dinge beurteilen zu können.“[11]

[...]


[1] Vgl. Fournier, Napoleon I, 1.

[2] Ebd., 2.

[3] Ebd., 2.

[4] Ebd., 2.

[5] Vgl. Kircheisen, Napoleon I, 3.

[6] Vgl. Fournier, Napoleon I, 6.

[7] Ebd., 10.

[8] Vgl. Kircheisen, Napoleon I, 28.

[9] Ebd., 30.

[10] Ebd., 31.

[11] Ebd., 32.

Final del extracto de 13 páginas

Detalles

Título
Stationen Napoleons auf dem Weg vom Korsen zum Franzosen
Universidad
Martin Luther University  (Institut für Geschichte)
Curso
Französische Revolution
Calificación
1,0
Autor
Año
2005
Páginas
13
No. de catálogo
V79301
ISBN (Ebook)
9783638862554
ISBN (Libro)
9783638862714
Tamaño de fichero
430 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Stationen, Napoleons, Korsen, Franzosen, Französische, Revolution
Citar trabajo
Anni Neumann (Autor), 2005, Stationen Napoleons auf dem Weg vom Korsen zum Franzosen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79301

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