In dieser Arbeit werden vier Internetpräsenzen neuheidnischer Vereine (e.V.) näher auf ihr Geschlechterverständnis hin betrachtet. In einem ersten Schritt werden verschiedene Veröffentlichungen, die auf den Seiten zu finden sind, auf ihre Darstellung von Geschlechterverständnis untersucht. Das Medium Sprache kann mit verschiedenen grammatischen Mechanismen das Weibliche unterrepräsentieren, indem für die Benennung beider Geschlechter nur die männliche Form eines Wortes benutzt wird (z.B. Lehrer). In einem zweiten Schritt werden die Internetpräsenzen unter Bezugnahme auf Theorien zu Geschlechterstereotypen, Rollenverteilung und tradiertem Geschlechterverständnis auf inhaltliche Transportierungen von Geschlechterrollenverständnis untersucht. Ziel der Arbeit ist eine möglichst differenzierte Darstellung der Geschlechterrollenverständnisses dieser vier Vereine.
Zunächst wird kurz dargestellt, welche Kriterien bei der Auswahl der Internetpräsenzen eine Rolle spielten und wie sich das chronologische methodische Vorgehen gestaltete. Es werden in diesem Abschnitt außerdem einige Überlegungen zur Soziologie des Internets angestellt. Nach den nötigen Begriffserklärungen wird darauf folgend ein Exkurs zum Selbst- und Fremdverständnis der Gruppierungen vorgenommen. Um einen Exkurs handelt es sich, weil es nicht ausbleibt, zunächst die Frage nach ihrer politischen Positionierung zu stellen gerade, wenn Glaubensgemeinschaften, die alte germanische Gottheiten verehren, untersucht werden. Dies wird vorgenommen mit Erörterungen zu dem Vorwurf, neuheidnische Gruppierungen transportierten rassistische und demokratiefeindliche Inhalte. Der Schwerpunkt der Untersuchung wird dann auf das Geschlechterbild der einzelnen Gruppierungen gelegt. Hierzu wird eine genaue Betrachtung der veröffentlichten Inhalte unter Bezugnahme auf verschiedene Theorien der Geschlechterforschung vorgenommen. Abschließend werden einige Überlegungen zum Geschlechterrollenverständnis an sich angestellt werden, welche unter Einbindung der Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse den Abschluss der Arbeit bilden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- PRÄSENTATION NEURELIGIÖSER VEREINE IM INTERNET – EIN, GENDER-ORIENTIERTER' BLICK
- Einige Worte zur Auswahl der untersuchten Seiten
- Exkurs: Selbst- und Fremd-Verständnis neuheidnischer Vereinigungen in Deutschland
- Begriffsklärungen
- Erläuterungen zur Praxis des Neuheidentums und deren Begrifflichkeiten
- Ritualwesen und Geschlecht
- Darstellung einiger Begrifflichkeiten aus den Gender Studien und eine kurze Anmerkung zum Verständnis des Mediums Internet
- Das, Andere', die Sprache und tradierte Geschlechterstereotype
- Anwendung auf die Internetpräsenzen
- Die sprachliche Analyse
- Die inhaltliche Analyse
- WARUM GESCHLECHTERROLLENVERSTÄNDNIS?
- FAZIT
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Geschlechterverständnis in neuheidnischen Vereinen anhand von deren Internetpräsenzen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Sprache und Inhalte der Websites im Hinblick auf Geschlechterrollen und -stereotype.
- Darstellung des Selbst- und Fremdverständnisses neuheidnischer Vereinigungen in Deutschland
- Analyse der sprachlichen und inhaltlichen Repräsentation von Geschlechterrollen in den Internetpräsenzen
- Einbezug von Theorien zur Geschlechtersozialisation und -stereotypisierung
- Untersuchung der Rolle des Internets als Medium für die Verbreitung neuheidnischer Ideen und Ansichten
- Diskussion des Geschlechterrollenverständnisses in neuheidnischen Vereinen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des neuheidnischen Geschlechterverständnisses ein und erläutert die Relevanz des Internets als Plattform für die Verbreitung dieser Ansichten. Kapitel 2 präsentiert die untersuchten Internetpräsenzen und stellt ihre Auswahlkriterien sowie das methodische Vorgehen der Arbeit vor. Es werden zudem Begriffserklärungen zu Neuheidentum und Geschlechterforschung geliefert. Kapitel 3 widmet sich dem Selbst- und Fremdverständnis neuheidnischer Vereinigungen in Deutschland und beleuchtet die politische Positionierung dieser Gruppierungen. Die Kapitel 4 und 5 analysieren die Sprache und Inhalte der Internetpräsenzen im Hinblick auf Geschlechterrollen und -stereotype, wobei verschiedene Theorien aus der Geschlechterforschung herangezogen werden.
Schlüsselwörter
Neuheidentum, Geschlechterrollen, Internetpräsenzen, Geschlechterforschung, Sprachliche Analyse, Inhaltliche Analyse, Sozialisation, Stereotypisierung, Gender, Selbst- und Fremdverständnis, Rituale, Weiblichkeit, Feminismus, Emanzipation.
- Citation du texte
- Anja Gregor (Auteur), 2005, Neuheidentum und Geschlechterrollenverständnis - Die Darstellung von Geschlecht in den Texten der Internetpräsenzen neuheidnischer Vereinigungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79367