Die vorliegende Quelle stellt eine Rede des italienischen Regierungschefs Benito Mussolinis während der fünften Tagung des Consiglio Nazionale delle Corporazioni (Nationalrat der Korporationen) am 14.11.1933. In ihr führt Mussolini eine Erklärung über die faschistische Wirtschaftsordnung des Korporativismus aus, die er am Vortag verkündet hatte und die die Einrichtung von 22 Korporationen vorsah. Die Quelle liegt sowohl in gedruckter als auch in medialer Form vor.
Abgesehen vom für den heutigen Leser unter Umständen befremdlich wirkenden Sprach-gebrauch, der sich durch ideologisch konnotierte Ausdrücke wie „revolutionäre Sensibilität“ (S. 95, Z. 6), „gesunde und tüchtige Menschen“ (S. 100, Z. 20), „ihr Blut scheint gesund zu sein“ (S. 101, Z. 15 f.) oder „die Erde wird befreit“ (S. 102, Z. 38) auszeichnet, fallen die Begriffe „Corvée“ (S. 102, Z. 6), der im Feudalismus die unbezahlte Arbeit bezeichnete, die der Lehnsmann für seinen Lehnsherrn leisten musste , und „Wegzoll“ (S. 102, Z. 7), eine im Mittelalter verbreitete Straßennutzungsgebühr, die die Einwohner und Kaufleute an den Grundherrn entrichteten.
Neben anderen wirtschaftswissenschaftlichen Fachtermini, die im weiteren Verlauf der Arbeit erläutert werden, taucht der grundlegende Begriff der Korporation auf, der eine veraltete Be-zeichnung für die Körperschaft ist.
Inhaltsverzeichnis
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1 Quellenkritik
- 1.1 Quellenbeschreibung
- 1.2 Innere Kritik
- 1.2.1 Sprachliche Aufschlüsselung
- 1.2.2 Sachliche Aufschlüsselung
- 2 Quelleninterpretation
- 2.1 Inhaltsangabe
- 2.2 Einordnung in den historischen Kontext
- 2.2.1 Nachkriegszeit und Aufkommen des Faschismus
- 2.2.2 Grundzüge des faschistischen Herrschaftssystems unter Mussolini
- 2.2.3 Die korporative Wirtschaftspolitik
- 3 Ergebnis und Ausblick
- 4 Quellen und Literatur
- 4.1 Quellen
- 4.2 Literatur
- 4.3 Bibliographische Hilfsmittel
- 5 Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert eine Rede von Benito Mussolini, in der er den "korporativen Staat" als das Wirtschaftsmodell des faschistischen Italiens präsentiert. Ziel ist es, die Quelle im Kontext der faschistischen Herrschaft und Wirtschaftspolitik zu verstehen und zu interpretieren.
- Faschistisches Herrschaftssystem in Italien
- Korporative Wirtschaftspolitik
- Einordnung der Rede in den historischen Kontext
- Sprachliche und sachliche Analyse der Quelle
- Bedeutung und Auswirkungen des "korporativen Staats" auf die italienische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beschäftigt sich mit der Quellenkritik. Es werden die Quelle, ihre Entstehungsbedingungen und ihre sprachliche sowie sachliche Analyse erläutert. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Interpretation der Quelle. Es wird die Rede Mussolinis zusammengefasst, in den historischen Kontext eingeordnet und der "korporative Staat" näher beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des faschistischen Herrschaftssystems in Italien, der korporativen Wirtschaftspolitik und dem historischen Kontext der Rede Mussolinis. Weitere Schlüsselbegriffe sind: Quellenkritik, Inhaltsangabe, Einordnung in den historischen Kontext, Sprachliche Aufschlüsselung, Sachliche Aufschlüsselung.
- Quote paper
- Sophia Gerber (Author), 2006, Quelleninterpretation: Herrschaftssystem und Wirtschaftpolitik im faschistischen Italien: Mussolinis Rede über den korporativen Staat vom 14.11.1933, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79400