Theodor W. Adorno fasst das Individuum als eine Kategorie, die sich im Laufe eines historischen Prozesses als ein Erfordernis gesellschaftlicher Verhältnisse herausbildete. Ebenso wie seine Genese deutet Adorno auch die Liquidation des Individuums als ein Resultat gesellschaftlicher Umstände. Intention dieser Arbeit ist es, diese von Adorno identifizierten gesellschaftlichen Bedingungen der Genese und Liquidation des Individuums nachzuzeichnen und letztlich, Adorno folgend, die Verstrickung der Bedingungen seiner Genese in seine Liquidation darzulegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adornos zweifache Verwendung der Begriffe Individuum und Gesellschaft
- Die deskriptive Verwendung: Die moderne Gesellschaft als totaler Funktionszusammenhang
- Die normative Verwendung: Das Individuum und die moderne Gesellschaft als bürgerliche Idealmodelle
- Die gesellschaftsstrukturellen Voraussetzungen für die Genese des Individuums
- Der freie Markt und der selbstbestimmte Einzelne als seine adäquate Lebensform
- Die gesellschaftsstrukturellen Voraussetzungen für die Liquidation des Individuums
- Die Degradierung des Menschen zum Mittel der Monopole im Dienste des Profits
- Kulturindustrie als Verdopplung der Heteronomie und Phantasielosigkeit des Arbeitsprozesses
- Adornos Kritik am Kapitalismus als Ausgangs- und Endpunkt des Individuums
- Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft: Das Individuum als etwas gesellschaftliches und nicht-gesellschaftliches
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Analyse von Theodor W. Adornos Theorie zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, wobei insbesondere die Entstehung und Auflösung des Individuums im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen betrachtet werden. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die von Adorno identifizierten gesellschaftlichen Bedingungen für die Genese und Liquidation des Individuums zu untersuchen und die Verflechtung dieser Bedingungen aufzuzeigen.
- Die deskriptive und normative Verwendung der Begriffe Individuum und Gesellschaft in Adornos Theorie
- Die Rolle des freien Marktes und des Bürgertums in der Entstehung des Individuums
- Die Auswirkungen des Monopolkapitalismus und der Kulturindustrie auf die Auflösung des Individuums
- Adornos Kritik am Kapitalismus und seine Vorstellung von einem selbstbestimmten, freien Menschen
- Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft in Adornos Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel erläutert die zentrale Rolle der Begriffe Individuum und Gesellschaft in Adornos Theorie und differenziert zwischen ihrer deskriptiven und normativen Verwendung. Das dritte Kapitel befasst sich mit den gesellschaftsstrukturellen Voraussetzungen für die Genese des Individuums, wobei die Entstehung des Frühkapitalismus und die philosophische Entwicklung des Individualismus im Fokus stehen. In Kapitel 4 wird die deskriptive Verwendung der Begriffe durch die Analyse der Faktoren beleuchtet, die zum Verschwinden des Individuums führen, darunter die Entwicklung vom Früh- zum Spätkapitalismus und die Kulturindustrialisierung.
Schlüsselwörter
Individuum, Gesellschaft, Theodor W. Adorno, Kapitalismus, Monopolkapitalismus, Kulturindustrie, Heteronomie, Selbstbestimmung, Genese, Liquidation.
- Citation du texte
- Christian Maskos (Auteur), 2006, Zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft bei Theodor W. Adorno, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79414