„Die besondere Gefahr, die sich für die Assekuranz aus politischen Risiken […] ergibt, liegt in der Möglichkeit einer plötzlichen Eskalation. Es muss damit gerechnet werden, dass die Schäden aus politischen Risiken nicht allmählich und über einen längeren Zeitraum hin zunehmen, […]. Vielmehr ist zu befürchten, dass eine plötzliche Welle von Gewalttaten und insbesondere von Anschlägen gegen hochwertige Objekte die Assekuranz in eine krisenhafte Situation stürzt.“1
Es sind nun 30 Jahre vergangen, seit PETER GLOTZMANN und HORST JANNOTT eine plötzliche Welle von Gewalttaten prognostizierten. Die Angriffe auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington am 11. September 2001 zeigten, dass keineswegs von einer allmählichen Schadenzunahme politischer Risiken ausgegangen werden kann und bestätigen die Prognose von GLOTZMANN und JANNOTT. Mit dem 11. September 2001 hat sich sowohl die Wahrnehmung als auch die Sensibilisierung für terroristische Anschläge verändert.
Im Folgenden soll der Frage der Versicherbarkeit von Terrorrisiken nachgegangen werden. Die Argumentation stützt sich im Wesentlichen auf den von WALTER KARTEN 1972 ins Leben gerufene Kriterienkatalog der Versicherbarkeit. Es soll analysiert werden, inwieweit ein Terrorrisiko diese Kriterien erfüllt und ob eine Erfüllung der Kriterien eine Versicherbarkeit rechtfertigt, bzw. eine Nichterfüllung einzelner Kriterien den Rückschluss einer mangelnden Versicherbarkeit zulässt.
„Lässt sich eine Versicherbarkeit von Terrorrisiken rechtfertigen oder stößt sie hierbei, auf eine durch sie unüberwindbare Grenze?“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Versicherbarkeit von Terrorrisiken
- Definitionsansätze von Terrorismus und Terrorrisiko
- Kriterienkatalog der Versicherbarkeit
- Kritikpunkte zur Anwendung des Kriterienkataloges
- Analyse der Versicherbarkeit von Terrorrisiken
- Erfüllung der Kriterien durch das Terrorrisiko
- Die Angebots- und Nachfrageseite der Terrorversicherung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Terrorrisiken versicherbar sind. Sie analysiert die Kriterien der Versicherbarkeit anhand des von WALTER KARTEN entwickelten Kriterienkatalogs und untersucht, inwieweit Terrorrisiken diese Kriterien erfüllen. Die Analyse beleuchtet sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite der Terrorversicherung und zeigt, ob die Erfüllung der Kriterien eine Versicherbarkeit rechtfertigt oder ob eine Nichterfüllung eine mangelnde Versicherbarkeit impliziert.
- Definition und Abgrenzung von Terrorismus und Terrorrisiken
- Anwendung des Kriterienkatalogs der Versicherbarkeit auf Terrorrisiken
- Analyse der Erfüllung der Kriterien durch Terrorrisiken
- Bewertung der Angebots- und Nachfrageseite der Terrorversicherung
- Schlussfolgerungen zur Versicherbarkeit von Terrorrisiken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik dar und skizziert den Hintergrund der Arbeit. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Wahrnehmung von Terrorrisiken und hebt die Bedeutung der Frage nach der Versicherbarkeit von Terrorrisiken hervor.
Kapitel 2 widmet sich der Definition von Terrorismus und Terrorrisiken und stellt verschiedene Definitionsansätze vor. Es erläutert den Kriterienkatalog der Versicherbarkeit nach WALTER KARTEN und analysiert kritisch seine Anwendung auf Terrorrisiken.
Kapitel 3 untersucht die Versicherbarkeit von Terrorrisiken im Detail. Es analysiert, inwieweit Terrorrisiken die Kriterien des Versicherbarkeit erfüllen und welche Herausforderungen sich für die Angebots- und Nachfrageseite der Terrorversicherung ergeben.
Schlüsselwörter
Terrorismus, Terrorrisiko, Versicherbarkeit, Kriterienkatalog, WALTER KARTEN, Risikoanalyse, Angebots- und Nachfrageseite, Terrorversicherung.
- Arbeit zitieren
- Melanie Werle (Autor:in), 2007, Eine Analyse der Versicherbarkeit von Terrorrisiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80086