Jürgen Becker, 1932 in Köln geboren, stellte mit dem Buch ‚Felder’ 1964 ein Werk über die Sprache vor, dass in der Tradition von Döblins ‚Alexanderplatz’ oder Joyces ‚Dublin’ untrennbar mit Köln verbunden ist. Der Autor fängt die Gespräche und Geräusche seiner Umgebung ein und zeichnet die Stadt und die Gesellschaft der 60er Jahre nach. Gleichzeitig war er an der Debatte über das Ende der Erzählbarkeit, die die Literaten dieser Zeit führten, beteiligt. Er stand für die Offenheit und Freiheit in einer subjektiven Erzählhaltung und stellte die Frage nach dem Schreibimpuls des Autors. Als seine ‚Felder’ erstmals veröffentlicht wurden, schrieb man ihm den Ruf eines Schriftstellers zu, der die gängigen Gattungen einschmelze.
Ziel dieser Arbeit ist es, den experimentellen Charakter der ‚Felder’ zu erfassen und das theoretische Konzept Beckers zu analysieren. Hierfür wird mit dem Entstehungshintergrund der ‚Felder’ begonnen. Dazu wird die Problematik einer realistischen und erkenntnisstiftenden Wirklichkeitsbeschreibung im Roman dargestellt. Allerdings soll der Schwerpunkt auf der Frage nach der Funktion von der Sprache liegen. Es wird kurz auf Heißenbüttel und Adorno verwiesen, um die Gemeinsamkeiten mit Becker aufzuzeigen. Die Ergebnisse werden auf den Buchtitel übertragen, um so seiner Tragweite als topographisches Portrait der Kölner Bucht und den dort lebenden Menschen zu begreifen. Auch erhellt sich dadurch die Bedeutung des Titels ‚Felder’ als Sprach- und Bedeutungsfelder, die ihren Ursprung im Bewusstsein des Ichs haben.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. ‚Felder‘
- 1. Entstehungshintergrund der ‚Felder‘
- 2. ‚Felder‘ - Der Titel als Programm?
- 3. Inhalt und Aufbau
- III. Das theoretische Konzept Jürgen Beckers
- 1. Das Prinzip der Gleichzeitigkeit
- 2. Das multiple Ich
- IV. Schlussbetrachtung
- V. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, den experimentellen Charakter der ‚Felder‘ zu erfassen und das theoretische Konzept Beckers zu analysieren. Hierfür wird mit dem Entstehungshintergrund der ‚Felder‘ begonnen. Dazu wird die Problematik einer realistischen und erkenntnisstiftenden Wirklichkeitsbeschreibung im Roman dargestellt. Allerdings soll der Schwerpunkt auf der Frage nach der Funktion von der Sprache liegen. Es wird kurz auf Heißenbüttel und Adorno verwiesen, um die Gemeinsamkeiten mit Becker aufzuzeigen. Die Ergebnisse werden auf den Buchtitel übertragen, um so seiner Tragweite als topographisches Portrait der Kölner Bucht und den dort lebenden Menschen zu begreifen. Auch erhellt sich dadurch die Bedeutung des Titels ‚Felder‘ als Sprach- und Bedeutungsfelder, die ihren Ursprung im Bewusstsein des Ichs haben.
- Der experimentelle Charakter der ‚Felder‘
- Das theoretische Konzept Beckers
- Die Problematik einer realistischen und erkenntnisstiftenden Wirklichkeitsbeschreibung im Roman
- Die Funktion von Sprache in Beckers Werk
- Die Bedeutung des Titels ‚Felder‘
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel, ‚Einleitung‘, wird die Problematik der ‚Felder‘ im Kontext der 60er Jahre und der Diskussion über das Ende der Erzählbarkeit beleuchtet. Das Werk wird als ein Experiment zur Auflösung der traditionellen Gattungsformen und als Ausdruck einer neuen, subjektiven Erzählhaltung vorgestellt. Die Arbeit zielt darauf ab, den experimentellen Charakter der ‚Felder‘ zu erfassen und das theoretische Konzept Beckers zu analysieren.
Im zweiten Kapitel, ‚‚Felder‘‘, wird der Entstehungshintergrund des Werkes beleuchtet. Becker wird als ein Autor vorgestellt, der die Gattungen einzuschmelzen und die Trennung zwischen epischen, lyrischen und dramatischen Operationen aufzuheben versucht. Das Kapitel beleuchtet die Problematik des Romans, die Wirklichkeit objektiv und erkenntnisstiftend zu beschreiben, und stellt die Frage nach der Funktion der Sprache im Werk Beckers.
Im dritten Kapitel, ‚Das theoretische Konzept Jürgen Beckers‘, wird das Prinzip der Gleichzeitigkeit in der Realitätsvermittlung Beckers und die Auffassung eines ‚multiplen Ichs‘ dargestellt. Die Theorie wird mit einem Verweis auf die Psychologie beleuchtet, um dem Vorwurf entgegenzutreten, ob sich im Werk der private Impuls als zu dominant gegenüber einem allgemeinen Bewusstsein verhält.
Schlüsselwörter
‚Felder‘, Jürgen Becker, Sprache, experimenteller Roman, Realismus, Gleichzeitigkeit, multiples Ich, Köln, 60er Jahre, Gattungsaufhebung, Erzählbarkeit.
- Citation du texte
- Alexander Brehm (Auteur), 2006, Über: Jürgen Becker - "Felder", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80295