Man kann seit längerem feststellen, dass Jugendliche und Kinder wenig Interesse an Religion und kirchlichen Ritualen zeigen. Religion verliert für Jugendliche an Verbindlichkeit und Selbstverständlichkeit. Jugendliche zweifeln an der Religion, da ihnen der praktische Bezug fehlt. Religion wird verstärkt in Hinblick auf ihre Funktion für den Einzelnen betrachtet. Deshalb tauchen Fragen auf, wie z.B. „Was bringt Religion? Was nützt es mir?“
Durch die Pluralisierung der Welt, die hohe Individualisierung, die unzähligen freien Wahlmöglichkeiten und Entscheidungsfreiheiten und das unüberschaubare Angebot, werden andere Werte und Normen für Jugendliche wichtig. Es geht um Bedürfnisbefriedigung, nicht um Pflichten. Befragt man Jugendliche, was ihnen „heilig“ ist, kann man Antworten wie „mein Handy, mein Zimmer, meine Privatsphäre oder Freiheiten“ erwarten. Der Begriff „heilig“ wird somit nur im Zusammenhang mit Privatem gesehen.
Aber auch die Veränderung der Kindheit, die Auflösung der Familienstrukturen und das Überwiegen der Klein- und Kleinstfamilien spielen eine bedeutende Rolle. Kinder werden durch ihre Eltern und/oder die Großeltern geprägt. Ihre ersten Erfahrungen religiöser Art machen die Kinder in der Regel durch Geschichten und Erzählungen. Auch die Bibel ist ein Geschichtenbuch. Da aber die Tradition des Geschichtenerzählens in unserer mediengeprägten Welt verloren geht, kommt es zu einem Ausfall religiöser Kommunikation. Wie kann man nun Jugendliche mit Religion erreichen? Treml (1997) führt aus, dass es Wege hierfür gibt. Man dürfe nur nicht glauben, „dass diese Wege einfacher sind als die katechetisch orientierten Vermittlungen von gestern. Die Individualisierung und Privatisierung von Religion erfordert ein Umdenken im religionspädagogischen Feld. Religiöse Erziehung kann nicht mehr nur Vermittlung tradierter Glaubensinhalte sein. Diese werden kaum noch verstanden“.
Über Fragen und Antworten kann man sich den Jugendlichen heutzutage nicht mehr nähern. Vielmehr geht es um den Ausgangspunkt der individuellen Biographie des Einzelnen auch im religiösen Bereich, sind doch die „Subjekte nicht (nur) Empfänger theologischer Lehre, sondern selbständige und kreative Produzenten religiösen Denkens“(Luther, 1992)
Die Populäre Kultur stellt eine Lebenswelt für Jugendliche dar, in der sie sich wieder finden. Tatsächlich spiegeln sich in den Medien religiöse Inhalte und existentielle Fragen, sei es in der Werbung, in Kinofilmen oder in der Musik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen.
- Religion
- Kultur
- Populäre Kultur
- Rockmusik.......
- Die Geschichte der Rockmusik.
- Afroamerikanische Wurzeln
- Erscheinen der Rockmusik.
- Zusammenfassung
- Rockmusik und Religion.
- Rockmusik als funktionales Äquivalent für Religion.
- Das individualisierte Lebensgefühl heutiger Jugendlicher
- Rockmusik als Symbol jugendlicher Religiosität
- Religiöse Elemente der Rockmusik
- Das Rockkonzert.
- Starkult.
- Beteiligung des Publikums....
- Nachfolge
- Rocktexte.....
- Religiöse Motive in Rocktexten.........
- U2 – I still haven't found what I'm looking for..
- Tool - Opiate
- Die Bedeutung von Rockmusik für Jugendliche im Kontext der modernen Individualisierung und Pluralisierung.
- Die Rolle von Rockmusik als Symbol jugendlicher Religiosität und der Ausdruck von existentiellen Fragen.
- Die Analyse von religiösen Elementen in Rockmusik, insbesondere in Bezug auf das Rockkonzert, den Starkult und die Beteiligung des Publikums.
- Die Untersuchung von religiösen Motiven in Rocktexten.
- Die Frage nach der Bedeutung von Rockmusik als alternativer Form der Religiosität.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Rockmusik und Religion im Kontext der Lebenswelt heutiger Jugendlicher. Die Analyse fokussiert auf die Relevanz von Rockmusik als Ausdruck jugendlicher Religiosität und als potenzielles funktionales Äquivalent für traditionelle Religionen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Rockmusik für Jugendliche im Kontext des Wandels religiöser Prägung und der Suche nach Sinn in einer individualisierten Welt. Das zweite Kapitel liefert eine Definition von Religion und Populärer Kultur als Grundlage für die weitere Analyse. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Rockmusik, wobei die afroamerikanischen Wurzeln und die Entstehung des Genres im Vordergrund stehen.
Das vierte Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Rockmusik und Religion. Es untersucht die Rolle von Rockmusik als funktionales Äquivalent für Religion, sowie die Bedeutung von Rockmusik als Symbol jugendlicher Religiosität und als Ausdruck von existentiellen Fragen.
Das fünfte Kapitel konzentriert sich auf religiöse Elemente der Rockmusik, darunter das Rockkonzert, den Starkult, die Beteiligung des Publikums, die Nachfolge und Rocktexte.
Schlüsselwörter
Rockmusik, Religion, Jugend, Individualisierung, Religiosität, Kultur, Populäre Kultur, Starkult, Rockkonzert, Rocktexte, Existenzfragen, Symbol.
- Citation du texte
- Natascha Malsam (Auteur), 2006, Rockmusik und Religion , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80327