Die Diplomarbeit von Melanie Melz beschreibt eine empirische Untersuchung, die von einer trialogisch besetzten Forschungsgruppe durchgeführt und von der Verfasserin geleitet und begleitet wurde. Im Gegensatz zu einer klassischen, ausschließlich mit Wissenschaftlern bzw. Professionellen zusammengesetzten Forschungsgruppe, bestand diese Gruppe aus Vertretern der Psychiatrie-Erfahrenen, deren Angehörigen und den in der Psychiatrie professionell Tätigen. Diese Konstellation hat sich als Trialog in der Psychiatrie etabliert und verkörpert eine nutzerorientierte und gleichberechtigte Kommunikationskultur zwischen den Hauptbeteiligten im psychiatrischen Behandlungsprozess. In diesem Fall wurde das trialogische Prinzip auf ein Forschungsprojekt übertragen, was konkret bedeutete, dass die Mitglieder der Forschungsgruppe zusammen das Thema der Untersuchung auswählten und die Hypothesen formulierten sowie gemeinsam die Planung, die Datenerhebung, die Datenauswertung und die Interpretation der Ergebnisse durchführten.
Mit Hilfe von Gruppendiskussionen und einem standardisierten Fragebogen wurden Befragungen zu Therapiezielen in der stationären akutpsychiatrischen Behandlung bei Psychose-Erkrankungen durchgeführt. Anhand dieser Thematik konnte dargestellt werden, dass es grundsätzlich möglich ist, neben den Professionellen ebenso Psychiatrie-Erfahrene und Angehörige an einem Forschungsprojekt zu beteiligen. Dies kann als eine neue Möglichkeit begriffen werden, das Forschungsdesign in der psychiatrischen Forschung subjekt- bzw. nutzerorientiert zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Subjektorientierung
- 2.1 Die Entwicklung der Subjektorientierung im Gesundheitswesen
- 2.2 Die Subjektorientierung in der Psychiatrie
- 2.3 Der Trialog in der Psychiatrie
- 2.4 Subjektorientierte psychiatrische Forschung
- 2.5 Der Untersuchungsplan dieses Forschungsprojektes
- 3 Der Forschungsinhalt
- 3.1 Die Entwicklung des Forschungsgegenstandes
- 3.2 Psychose-Erkrankungen
- 3.3 Therapie in der Psychiatrie
- 3.4 Therapie in der akutpsychiatrischen Behandlung bei Psychosen
- 3.5 Therapieziele in der Psychiatrie
- 3.6 Stand der Literatur zu Therapiezielen
- 3.7 Die Hypothesen
- 4 Methodik
- 4.1 Die Auswahl der Erhebungsinstrumente
- 4.1.1 Die Gruppendiskussion
- 4.1.2 Der Fragebogen
- 4.2 Die Untersuchungsgruppen
- 4.2.1 Die Einschlusskriterien
- 4.2.2 Der Zugang zu den Untersuchungsgruppen
- 4.2.3 Die Beschreibung der Untersuchungsgruppen
- 4.3 Die Datenerhebung
- 4.3.1 Die erste Erhebungsphase
- 4.3.2 Die zweite Erhebungsphase
- 4.3.3 Die dritte Erhebungsphase
- 4.4 Die Aufbereitung der Daten
- 4.5 Die Auswertung der Daten
- 4.5.1 Der Fragebogen
- 4.5.2 Die Gruppendiskussionen
- 4.6 Gütekriterien empirischer Sozialforschung
- 4.6.1 Gütekriterien quantitativer Sozialforschung
- 4.6.2 Gütekriterien qualitativer Sozialforschung
- 4.1 Die Auswahl der Erhebungsinstrumente
- 5 Die Ergebnisse
- 5.1 Die erste Erhebungsphase
- 5.1.1 Die Therapieziele der Psychiatrie-Erfahrenen
- 5.1.2 Die Therapieziele der Angehörigen
- 5.1.3 Die Therapieziele der Professionellen
- 5.1.4 Der Fragebogen
- 5.1.5 Resümee
- 5.2 Die zweite Erhebungsphase
- 5.2.1 Die Reaktionen der Psychiatrie-Erfahrenen
- 5.2.2 Die Reaktionen der Angehörigen
- 5.2.3 Die Reaktionen der Professionellen
- 5.2.4 Resümee
- 5.3 Die dritte Erhebungsphase
- 5.4 Reflexionen zur Ausführung des Untersuchungsplanes
- 5.1 Die erste Erhebungsphase
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Therapieziele in der stationären akutpsychiatrischen Behandlung von Psychose-Erkrankungen. Ziel ist die trialogische Erforschung der Perspektiven von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und Professionellen. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Übereinstimmungen und Unterschieden in den Therapiezielen und deren Auswirkungen auf den Behandlungsprozess.
- Trialogische Perspektive auf Therapieziele
- Übereinstimmungen und Unterschiede in den Therapiezielen der drei Gruppen
- Auswirkungen der Kommunikation über Therapieziele auf den Behandlungserfolg
- Methodische Herausforderungen der trialogischen Forschung
- Reflexion des nutzerorientierten Forschungsansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit beschreibt ein trialogisches Forschungsprojekt, das Therapieziele in der akutpsychiatrischen Behandlung von Psychose-Erkrankungen untersucht. Es wird die Motivation für den trialogischen Ansatz erläutert und die zentrale Forschungsfrage vorgestellt: Unterscheiden sich die Therapieziele der drei beteiligten Gruppen (Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle) und wie wirkt sich die Kommunikation darüber aus?
2 Subjektorientierung: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Subjektorientierung im Gesundheitswesen und in der Psychiatrie, mit besonderem Fokus auf den Trialog als Form der Nutzerpartizipation. Es werden verschiedene Ansätze der Betroffenenbeteiligung, sowie die Herausforderungen und Chancen der subjektorientierten psychiatrischen Forschung diskutiert. Schließlich wird der Untersuchungsplan des Projektes detailliert beschrieben.
3 Der Forschungsinhalt: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess der gemeinsamen Themenfindung innerhalb der trialogischen Forschungsgruppe. Es wird die Eingrenzung des Forschungsthemas auf Therapieziele in der akutpsychiatrischen Behandlung bei Psychose-Erkrankungen erläutert. Es folgt eine Definition von Psychose-Erkrankungen, eine Übersicht über Therapien in der Psychiatrie, sowie eine Diskussion der Bedeutung von Therapiezielen und des aktuellen Forschungsstandes.
4 Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Studie. Es wird die Entscheidung für einen kombinierten quantitativen (Fragebogen) und qualitativen (Gruppendiskussionen) Ansatz begründet. Die Auswahl der Erhebungsinstrumente, die Rekrutierung der Untersuchungsgruppen und der Ablauf der Datenerhebung in drei Phasen werden detailliert dargestellt. Die Aufbereitung und Auswertung der Daten, sowie die verwendeten Gütekriterien werden erläutert.
Schlüsselwörter
Therapieziele, akutpsychiatrische Behandlung, Psychose-Erkrankungen, Trialog, Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige, Professionelle, Nutzerpartizipation, qualitative Inhaltsanalyse, Fragebogen, subjektorientierte Forschung, Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Therapieziele in der akutpsychiatrischen Behandlung von Psychose-Erkrankungen
Was ist das zentrale Thema dieser Forschungsarbeit?
Die Arbeit untersucht Therapieziele in der stationären akutpsychiatrischen Behandlung von Psychose-Erkrankungen aus einer trialogischen Perspektive. Sie fokussiert auf die Übereinstimmungen und Unterschiede der Perspektiven von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und Professionellen bezüglich der Therapieziele und deren Auswirkungen auf den Behandlungsprozess.
Welche Methoden wurden in der Studie angewendet?
Die Studie verwendet einen Mixed-Methods-Ansatz, der sowohl quantitative (Fragebogen) als auch qualitative (Gruppendiskussionen) Methoden kombiniert. Die Datenerhebung erfolgte in drei Phasen. Die Auswertung der Daten umfasste eine quantitative Auswertung des Fragebogens und eine qualitative Inhaltsanalyse der Gruppendiskussionen.
Welche Teilnehmergruppen waren an der Studie beteiligt?
An der Studie nahmen drei Gruppen teil: Psychiatrie-Erfahrene (Personen mit eigener Erfahrung mit Psychose-Erkrankungen), Angehörige (z.B. Eltern, Partner) von Betroffenen und Professionelle (z.B. Ärzte, Therapeuten) im Bereich der Psychiatrie. Die Rekrutierung der Teilnehmer erfolgte nach festgelegten Einschlusskriterien.
Welche Forschungsfragen wurden untersucht?
Die zentrale Forschungsfrage lautete: Unterscheiden sich die Therapieziele der drei beteiligten Gruppen (Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle) und wie wirkt sich die Kommunikation darüber auf den Behandlungserfolg aus? Zusätzliche Fragestellungen betrafen die Übereinstimmungen und Unterschiede in den Therapiezielen der drei Gruppen und die methodischen Herausforderungen der trialogischen Forschung.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie?
Die Ergebnisse der Studie, die in drei Erhebungsphasen gewonnen wurden, werden detailliert in Kapitel 5 dargestellt. Sie umfassen die Therapieziele der verschiedenen Gruppen, die Reaktionen auf die Therapieziele und eine Reflexion zur Durchführung des Untersuchungsplans. Ein Resümee fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Was ist der Trialog und welche Rolle spielt er in dieser Studie?
Der Trialog ist ein Ansatz der Nutzerpartizipation in der Psychiatrie, der die gleichberechtigte Beteiligung von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und Professionellen an der Gestaltung von Behandlung und Forschung vorsieht. Diese Studie nutzt den Trialog als methodischen Rahmen, um die Perspektiven aller drei Gruppen auf die Therapieziele zu erfassen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (Motivation und Forschungsfrage), Subjektorientierung (Entwicklung und Bedeutung im Kontext der Psychiatrie), Forschungsinhalt (genaue Definition des Themas und des Forschungsgegenstandes), Methodik (detaillierte Beschreibung der angewendeten Methoden), Ergebnisse (Darstellung der Ergebnisse der drei Erhebungsphasen) und Fazit (Zusammenfassung und Schlussfolgerungen).
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Studie relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Therapieziele, akutpsychiatrische Behandlung, Psychose-Erkrankungen, Trialog, Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige, Professionelle, Nutzerpartizipation, qualitative Inhaltsanalyse, Fragebogen, subjektorientierte Forschung und Kommunikation.
- Quote paper
- Melanie Melz (Author), 2005, Therapieziele stationärer akutpsychiatrischer Behandlung bei Psychose-Erkrankungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80497