In der Rückschau betrachtet mag das dem Titel dieser Arbeit vorangestellte Zitat Thomas Müntzers, in welchem derselbe sich unmissverständlich auf Vertreter der weltlichen Obrigkeit bezieht, dem mit der Geschichte des Harzer Theologen oberflächlich Vertrauten als eine Grundkonstante des Müntzerschen Denkens erscheinen: Die radikale Ablehnung jeder bisherigen Form der Herrschaftsausübung, die kennzeichnend für die letzte, gewaltsam-revolutionäre Lebensphase Müntzers ist, sowie die sich hartnäckig haltenden tradierten Müntzerbilder verleiten nur allzu schnell zu der Annahme, das Obrigkeitsverständnis und –verhältnis des Reformators sei von vornherein ein deutlich ablehnendes gewesen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es nun, die Beziehung Thomas Müntzers zur weltlichen Obrigkeit in ihrer theoretischen wie praktischen Komponente näher zu beleuchten und herauszuarbeiten, ob sie von Anfang an eher statisch negativ und damit entwicklungsarm gewesen ist, oder aber dynamischen Veränderungen unterworfen war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Müntzers geistige Wurzeln
- Entwicklungslinien der Beziehung Müntzers zur weltlichen Obrigkeit
- Bis zu Müntzers Wirken in Allstedt
- Von Allstedt bis zum Thüringer Bauernaufstand
- Vom Thüringer Bauernaufstand bis zum Tod Müntzers
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Beziehung des Reformators Thomas Müntzer zur weltlichen Obrigkeit und untersucht, ob diese Beziehung statisch negativ oder dynamisch veränderlich war. Die Analyse beleuchtet sowohl die theoretische als auch die praktische Komponente dieser Beziehung.
- Die geistigen Wurzeln von Müntzers Denken, insbesondere in Bezug auf Antiklerikalismus, Apokalyptik und Mystik
- Die Entwicklung von Müntzers Beziehung zur Obrigkeit in verschiedenen Lebensphasen
- Die Rolle des Antiklerikalismus in Müntzers Kritik an der Obrigkeit
- Der Einfluss der Apokalyptik auf Müntzers Weltbild und seine politische Haltung
- Die Bedeutung von Müntzers revolutionärem Denken und Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das zentrale Thema der Arbeit vor und erläutert den Forschungsstand zur Beziehung Thomas Müntzers zur weltlichen Obrigkeit. Sie benennt die Forschungsziele und die Vorgehensweise der Arbeit.
Müntzers geistige Wurzeln
Dieses Kapitel untersucht die drei wichtigsten geistigen Strömungen, die Müntzers theologisches Denken beeinflusst haben: Antiklerikalismus, Apokalyptik und Mystik. Es wird untersucht, ob diese Strömungen bereits negative Obrigkeitsvorstellungen enthielten.
Entwicklungslinien der Beziehung Müntzers zur weltlichen Obrigkeit
Dieses Kapitel beleuchtet die Beziehung Müntzers zur Obrigkeit in verschiedenen Phasen seines Lebens: bis zu seiner Zeit in Allstedt, von Allstedt bis zum Thüringer Bauernaufstand und vom Thüringer Bauernaufstand bis zu seinem Tod. Es wird die Entwicklung seiner Haltung zur weltlichen Macht anhand von konkreten Beispielen aus seinem Leben und Wirken dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Thomas Müntzer, seine Beziehung zur weltlichen Obrigkeit, Antiklerikalismus, Apokalyptik, Mystik, Reformation, Bauernkrieg, Revolution, Theologie, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Sören Schlueter (Autor:in), 2007, „[...] so muß man sie erwurgen wye dye hunde.“? Über das Obrigkeitsverständnis und –verhältnis Thomas Müntzers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80576