Alternative Investments haben sich in den letzten Jahren nahezu explosionsartig entfaltet und tauchen vornehmlich in angelsächsischen Portfolios immer wieder auf. Im Zentrum des Interesses steht dabei das Ziel der verbesserten Rendite- und Risikoverteilung im Gesamtportfolio mit zunehmender Investitionstätigkeit in alternative Anlagen. Vorwiegend das Segment der Hedgefonds erfuhr in diesem Zusammenhang größte Beliebtheit bei den Investoren. Im Jahr 2000 bestanden noch ca. 4000 Hedgefonds, die ein Vermögen von 0,5 Billionen Dollar beherbergten. Vergleichsweise gehen mehrere Schätzungen für das Jahr 2006 davon aus, dass ein Anlagevolumen von mehr als 1,3 Billionen Dollar in über 9000 verschiedenen Hedgefonds verwaltet wurde, welches dazu führte, dass 40-50% der Kapitalmarkttransaktionen in bestimmten Teilsegmenten der London Stock Exchange und der New York Stock Exchange alleinig auf Hedgefonds zurückgingen. Jedoch ist auch zu beachten, dass durch diese Dynamik und Innovationsfreudigkeit dieses Marktes ein erhebliches Risiko, speziell für den unerfahrenen Anleger, einhergeht.
Die aus diesem Grund ursprünglich vorherrschende Reglementierung dieses Marktsegments führte zu einer eingeschränkten Anlagemöglichkeit innerhalb Deutschlands. Mit dem Inkrafttreten des Investmentmodernisierungsgesetzes zum 01.Januar 2004 wurden die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen kreiert, um Hedgefonds in Deutschland als Anlageform zu nutzen. Die Schaffung dieser gesetzlichen Eckpfeiler soll dabei die Basis für die vermutete Intensivierung der Investitionen in der wichtigsten Kategorie der alternativen Investments – den Hedgefonds – bilden.
Hedgefonds gehören einer Assetklasse an, die eine lange Geschichte vorzuweisen hat. Jedoch erfuhren sie nur dann gesonderte Beachtung, wenn die Fachliteratur mit Schlagzeilen über spektakuläre Gewinne oder unvorstellbare Verluste aufwartete. Jüngstes Beispiel, welches beide Seiten widerspiegelt, ist der Hedgefonds Amaranth. Während im August des Jahres 2006 noch eine Rendite von 25% bejubelt und von einem Fondsvolumen von ca. neun Milliarden Dollar ausgegangen wurde, so führte die Fehlinvestition in Erdgasoptionen zu Aufsehen erregenden Kursverlusten. Dies hatte zur Folge, dass innerhalb kürzester Zeit zwei Drittel des Fondsvolumens an der Börse verloren gingen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Problemstellung
- Aktuelle Entwicklungstendenzen bei Hedgefonds-Investments
- Strukturierung und Zielstellung der Diplomarbeit
- Charakterisierung des Typus „Fonds“
- Fondsprinzip und Definitionsansätze
- Historie und Bedeutung des Fondsgedankens
- Fondsausprägungen
- Abgrenzung der alternativen Investments
- Alternative Investments – eine nicht traditionelle Anlageform
- Hedgefonds
- Definitionsansätze
- Charakterisierung
- Hedgefonds versus traditionelle Investmentfonds
- Private Equity
- Wesensmerkmale
- Privaty-Equity-Phasen im Detail
- Early-Stage-Private-Equity
- Later-Stage-Private-Equity
- Bridge-Financing
- Buyout
- Private Equity versus Hedgefonds
- Managed Futures
- Kennzeichen
- Managed Futures versus Hedgefonds
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
- Historie und Vielfalt der Hedgefonds
- Geschichtlicher Abriss sowie verbundene Konsequenzen
- Der erste Hedgefonds
- Epigonen und andere Tendenzen der Folgezeit
- Die goldenen Zeiten der 1980er und 1990er Jahre
- Hedgefonds nach der Jahrtausendwende
- Bandbreite der Hedgefonds-Strategien
- Relative Value
- Convertible Arbitrage
- Equity Market Neutral
- Fixed Income
- Event Driven
- Merger Arbitrage
- Distressed Securities
- Opportunistic
- Global Macro
- Long/Short Equity
- Short Selling
- Emerging Markets
- Equity Market Timing
- Fund of Funds
- Hedgefonds-Investments – Risiken und deren Regulierung
- Inhärente Risiken
- Allgemeine Risiken
- Marktrisiko
- Kreditrisiko
- Systemrisiko
- Strukturrisiko
- Spezielle Risiken
- Liquiditätsrisiko
- Leverage-Risiko
- Short-Selling-Risiko
- Managerrisiko
- Modellrisiko
- Operationelles Risiko
- Reputationsrisiko
- Kapazitäts- und Konzentrationsrisiko
- Counterpartyrisiko
- Transparenzrisiko
- Prozess des Risikomanagements bei Hedgefonds
- Identifikation der Risiken
- Aufgaben und Ziele
- Methoden
- Analyse und Bewertung der Risiken
- Konventionelle Maße der Risikoquantifizierung
- Varianz - Standardabweichung – Volatilität
- Betafaktor
- Korrelation
- Value-at-Risk
- Das Grundkonzept - Der Varianz-Kovarianz-Ansatz
- Historische Simulation
- Monte-Carlo-Simulation
- Neuzeitliche Modelle der Risikoquantifizierung
- Höhere Momente der Wahrscheinlichkeitsverteilung
- Schiefe
- Wölbung
- Konsequenzen aus Schiefe- und Wölbungseffekten
- Lower Partial Moments
- Expected Shortfall
- Simulationen der Risiken
- Stresstest und Szenarienanalyse
- Monte-Carlo-Simulation
- Backtesting
- Bewältigung der Risiken
- Aktive Risikosteuerung
- Risikodiversifikation
- Risikovermeidung
- Risikoverminderung
- Risikoüberwälzung
- Passive Risikosteuerung
- Überwachung der Risiken
- Hedgefonds aus aufsichtsrechtlicher Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Problemfeldern im Risikomanagement bei Hedgefonds. Sie analysiert die Besonderheiten dieser Anlageform und die damit verbundenen Risiken. Dabei werden insbesondere die Modelle zur optimalen Verlustbegrenzung bei der Portfoliostrukturierung untersucht.
- Analyse der Besonderheiten von Hedgefonds im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds
- Bewertung der spezifischen Risiken, die mit Hedgefonds-Investments verbunden sind
- Untersuchung von Methoden zur Quantifizierung und Steuerung von Risiken bei Hedgefonds
- Beurteilung der Rolle von Regulierungsmechanismen im Risikomanagement von Hedgefonds
- Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich des Risikomanagements bei Hedgefonds
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in die Problemstellung
Dieses Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein. Es beleuchtet die aktuellen Entwicklungstendenzen bei Hedgefonds-Investments und skizziert die Strukturierung und Zielstellung der Arbeit.
- Kapitel 2: Charakterisierung des Typus „Fonds“
Kapitel 2 erläutert das Fondsprinzip und die verschiedenen Definitionsansätze. Es beleuchtet die Historie und Bedeutung des Fondsgedankens und stellt verschiedene Fondsausprägungen vor.
- Kapitel 3: Abgrenzung der alternativen Investments
Dieses Kapitel definiert den Begriff der alternativen Investments und grenzt Hedgefonds von traditionellen Investmentfonds, Private Equity und Managed Futures ab.
- Kapitel 4: Historie und Vielfalt der Hedgefonds
Kapitel 4 schildert die geschichtliche Entwicklung der Hedgefonds und die damit verbundenen Konsequenzen. Es zeigt die Bandbreite der Hedgefonds-Strategien auf, unterteilt in Relative Value, Event Driven, Opportunistic und Fund of Funds.
- Kapitel 5: Hedgefonds-Investments – Risiken und deren Regulierung
Kapitel 5 widmet sich den Risiken, die mit Hedgefonds-Investments verbunden sind. Es analysiert die inhärenten Risiken, wie Marktrisiko, Kreditrisiko, Systemrisiko und Strukturrisiko. Darüber hinaus werden spezielle Risiken, wie Liquiditätsrisiko, Leverage-Risiko, Short-Selling-Risiko, Managerrisiko und Modellrisiko, betrachtet. Der Prozess des Risikomanagements bei Hedgefonds wird umfassend behandelt, mit Schwerpunkten auf der Identifikation, Analyse, Bewertung und Bewältigung von Risiken. Zudem wird die Rolle von Regulierungsmechanismen im Risikomanagement von Hedgefonds beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Hedgefonds, Risikomanagement, Portfoliostrukturierung, alternative Investments, Leverage, Short Selling, Value-at-Risk, Expected Shortfall, Regulierung, Aufsicht.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Witte (Autor:in), 2007, Problemfelder im Risikomanagement bei Hedgefonds unter besonderer Berücksichtigung von Modellen zur optimalen Verlustbegrenzung bei der Portfoliostrukturierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80603