„Islamic Banking“ ist in der westlichen Welt ein noch eher unbekanntes Gebiet. Der entscheidende Anlass, warum Islamic Banking entstanden ist, besteht in dem Zinsverbot für Muslime. Die Idee des Islamic Banking besteht in der Nutzung von Finanzinstrumenten, die auch ohne Zinszahlungen auskommen. Die Zahl der Muslime wird heute weltweit auf etwa 1,3 Milliarden geschätzt, und damit ist der Islam die zweitgrößte Weltreligion nach dem Christentum. Seine Anhänger sind geographisch betrachtet nahezu in allen Regionen der Welt vertreten. Das Bedürfnis nach Finanzprodukten, die im Einklang mit islamrechtlichen Grundsätzen stehen, wird als groß eingeschätzt. Gerade auch wegen dem steigenden Wohlstand der islamischen Bevölkerung, vor allem im Mittleren Osten, verstärkte sich der Wunsch nach islamkonformen Finanzinstrumenten. Um den Prozess der Überprüfung, ob ein Finanzinstrument den islamrechtlichen Grundsätzen entspricht, zu verstehen, bedarf es einer zumindest grundlegenden Kenntnis der rechtlichen Grundlagen des Islamic Banking.
Jede wirtschaftliche Aktivität im Islam hat seinen rechtlichen Ursprung aus der Sharia, welche die Rechtslehre des Islam darstellt. In Kapitel 3 werden die Rechtsquellen der Sharia und der Prozess der Rechtsfindung im Islam vorgestellt. Darüber hinaus behandelt dieses Kapitel die Standpunkte des Islam zu Eigentum und Wohlstand, aus denen die Sichtweise der Muslime zu Finanzen und Geld kenntlich werden soll. Kapitel 4 behandelt das System des Islamic Banking. Zu Beginn werden vier Schlüsselprinzipien, die ihren Ursprung aus der Sharia haben, erläutert. Diese Schlüsselprinzipien sollen jedem ermöglichen, das notwendige Verständnis für das System des Islamic Banking entgegenzubringen. Im weiteren Verlauf dieses Kapitels wird die Geschichte und Entwicklung des Islamic Banking betrachtet. Hierbei soll deutlich werden, dass der Gedanke eines solchen Systems schon lange zuvor bestanden hat. Die aktuelle globale Situation des Islamic Banking wird anhand vom Marktpotenzial und den Geschäftsaktivitäten der Banken in diesem Segment dargelegt. Verschiedene Ausprägungen der aktiven Finanzinstitute die islamische Finanzprodukte anbieten, sollen zeigen, dass das Islamic Banking nicht nur aus Universalbanken besteht. Zum Schluss dieses Kapitels wird das „Sharia Board“, ein bankinternes Organ, das die Finanzprodukte auf ihre Konformität zur Sharia überprüft, veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungs- und Symbolverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsabgrenzungen
- Hintergrund des Islamic Banking
- Eigentum und Wohlstand
- Sharia - Islamische Rechtsgebung
- Grundlagen des Islamic Banking
- Definition
- Schlüsselprinzipien des Islamic Banking
- Geschichte und Entwicklung
- Aktuelle Globale Situation
- Ausprägungen von Islamischen Finanzinstituten
- Aufsichts- und Dienstleistungsorgane
- Sharia Board
- The Islamic Financial Services Board (IFSB)
- The Accounting and Auditing Organization for Islamic Financial Institutions (AAOIFI)
- Finanzinstrumente
- Einlagengeschäft
- Girokonto
- Sparkonto
- Anlagekonto
- Zusammenfassung
- Kreditgeschäft
- Musharaka - Equity Participation
- Mudaraba - Profit Sharing Agreement
- Murabaha - Cost Plus Financing
- Al-Salam - Islamic Forward
- Istisna - Islamic Forward
- Ijara - Leasing
- Sukuk - Islamic Bond
- Zusammenfassung
- Investmentgeschäft
- Sukuk - Anleihenmarkt
- Aktienfonds
- Dow Jones Islamic Market Index
- Aktienfonds am Beispiel „DWS Noor Global Equity Select Fund“
- Indexzertifikat am Beispiel „Islamic EquityBuilder“
- Praxisbeispiel "Islamic Bank of Britain"
- Geschichte und Entstehung
- Produktportfolio
- Privatkunden
- Geschäftskunden
- Sharia Board
- Islamic Banking in Deutschland
- Marktpotential
- Rahmenbedingungen
- Ausblick
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Glossar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Islamic Banking" und analysiert dieses alternative Bankensystem aus wirtschaftlicher Sicht. Ziel ist es, die Funktionsweise des Islamic Banking zu beleuchten und die wichtigsten Prinzipien sowie Finanzinstrumente vorzustellen.
- Grundlagen des Islamic Banking
- Schlüsselprinzipien und Finanzinstrumente
- Vergleich mit konventionellen Finanzsystemen
- Herausforderungen und Potenziale des Islamic Banking
- Entwicklung und Ausblick des Islamic Banking
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel befasst sich mit der Einleitung und Definition des Islamic Banking, sowie mit den historischen Hintergründen und der aktuellen globalen Situation.
- Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Islamic Banking erläutert, darunter die Schlüsselprinzipien, die Geschichte und Entwicklung sowie die Aufsichts- und Dienstleistungsorgane.
- Das dritte Kapitel analysiert die verschiedenen Finanzinstrumente des Islamic Banking, darunter das Einlagengeschäft, das Kreditgeschäft und das Investmentgeschäft.
- Im vierten Kapitel wird ein Praxisbeispiel der "Islamic Bank of Britain" vorgestellt, einschließlich ihrer Geschichte, ihres Produktportfolios und ihres Sharia Boards.
- Das fünfte Kapitel beleuchtet das Marktpotential und die Rahmenbedingungen des Islamic Banking in Deutschland.
Schlüsselwörter
Islamic Banking, Sharia, Zakat, Riba, Musharaka, Mudaraba, Murabaha, Sukuk, Finanzinstrumente, islamisches Finanzsystem, alternative Finanzsysteme, nachhaltiges Investieren, ethische Finanzprodukte.
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- Diplom Kaufmann (FH) Ismail Karadöl (Author), 2007, Islamic Banking. Alternatives Bankensystem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80679