Zur Einleitung klärt diese Arbeit zunächst den Begriff "Archiv" bevor sie sich dann mit den Fragen beschäftigt, wer Medienarchive unterhält und was ihre konkreten Funktionen sind.
Der Schwerpunkt liegt auf denjenigen Archiven, die von Medienunternehmen wie Verlagen oder Rundfunkanstalten unterhalten werden.
Im Anschluss folgt eine Diskussion, wo es bei der bisherigen Archivierung von Audio-, audiovisuellen und schriftlichen Medien Probleme gab. Im folgenden Kapitel werden die Lösungsansätze für diese Probleme näher erläutert. Zunächst werden einige Lösungsansätze für die physische Lagerung der Produkte genannt, dann liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der "Digitalisierung" der Bestände. Neben den Vorteilen die diese Digitalisierung mit sich bringt, ergeben sich auch Nachteile und Probleme rechtlicher Natur.
Vor allem ändert sich durch die Technisierung allgemein auch die Arbeitsweise von Mediendokumentaren, was im fünften Kapitel gezeigt werden soll.
Daran anschließend wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Technik in Deutschland gegeben. Dies sowohl für Videoarchive als auch für Ton- und Pressearchive. Unter Punkt 7) werden die drei aktuellen elektronischen Archivierungsmodelle von CNN, ZDF und FAZ. Eine Zusammenfassung bzw. ein Ausblick in die Zukunft runden die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
1. Gliederung der Hausarbeit
2. Allgemeines zu Medienarchiven
2.1. Begriffsklärung „Archiv“
2.2. Wer unterhält Medienarchive?
2.3. Funktionen von Medienarchiven
3. Wo gab es bei der bisherigen Archivierung Nachteile und Probleme?
3.1. Audiovisuelle Medien
3.2. Schriftgut
3.3. Tondokumente
4. Verbesserungsmöglichkeiten
4.1. Lösungsansätze für die physische Archivierung
4.2. Problembehebung durch Digitalisierung von Beiträgen aus Hörfunk und Fernsehen
4.2.1. Zum Begriff "Digitalisierung"
4.2.2. Vorteile durch Digitalisierung
4.2.3. Ungelöste und neue Probleme
4.2.4. Rechtliche Probleme bei der Digitalisierung
5. Die Aufgaben der Mediendokumentare im Wandel
6. Technische Entwicklung in Deutschland
6.1. Ton- und Schallarchive
6.1.1. Zum Begriff
6.1.2. Aktueller Stand
6.2. Fernseharchive
6.2.1. Zum Begriff
6.2.2. Aktueller Stand
6.3. Pressearchive
6.3.1. Zum Begriff
6.3.2. Aktueller Stand
6.4. Bildarchive
7. Online-Angebote und Archivierungsmodelle
7.1. Das Content-Management System von CNN
7.2. Das ZDF-Modell eines Multimedia-Archivspeichersystems für Online- Dokumente
7.3. Internet-Online-Archiv der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
8. Zusammenfassung/Ausblick
9. Literaturangaben
1. Gliederung der Hausarbeit
Zur Einleitung klärt diese Arbeit zunächst den Begriff „Archiv“ bevor sie sich dann mit den Fragen beschäftigt, wer Medienarchive unterhält und was ihre konkreten Funktionen sind.
Der Schwerpunkt liegt auf denjenigen Archiven, die von Medienunternehmen wie Verlagen oder Rundfunkanstalten unterhalten werden.
Im Anschluss folgt eine Diskussion, wo es bei der bisherigen Archivierung von Audio-, audiovisuellen und schriftlichen Medien Probleme gab. Im folgenden Kapitel werden die Lösungsansätze für diese Probleme näher erläutert. Zunächst werden einige Lösungsansätze für die physische Lagerung der Produkte genannt, dann liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der „Digitalisierung“ der Bestände. Neben den Vorteilen die diese Digitalisierung mit sich bringt, ergeben sich auch Nachteile und Probleme rechtlicher Natur.
Vor allem ändert sich durch die Technisierung allgemein auch die Arbeitsweise von Mediendokumentaren, was im fünften Kapitel gezeigt werden soll.
Daran anschließend wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Technik in Deutschland gegeben. Dies sowohl für Videoarchive als auch für Ton- und Pressearchive. Unter Punkt 7) werden die drei aktuellen elektronischen Archivierungsmodelle von CNN, ZDF und FAZ. Eine Zusammenfassung bzw. ein Ausblick in die Zukunft runden die Arbeit ab.
2. Allgemeines zu Medienarchiven
2.1. Begriffsklärung „Archiv“
Archive sind nach MENNE-HARITZ (1997, S. 465 ff) Einrichtungen zur selektiven Aufbewahrung ausgesonderten Schriftguts aus der Verwaltungstätigkeit ihrer Träger für eine neue Nutzung. Archive werden von der öffentlichen Hand (Staat, Länder, Gemeinden), aber auch von Unternehmen der Wirtschaft wie Presseorganen und Rundfunkanstalten betrieben. Sie sind nicht mehr nur auf Schriftgut beschränkt, sondern erstrecken sich auch auf andere Medien wie z.B. Bilder. (vgl. TERMINOSAURUS REX)
2.2. Wer unterhält Medienarchive?
Auf diese Frage kann man dreierlei Antworten geben.
Es gibt Archive, die von Medienbetrieben oder von Redaktionen unterhalten werden, weil diese jederzeit Zugriff auf von andern Veröffentlichtes haben müssen. Interessierende Quellen können hier auch von Nicht-Medienbetrieben stammen, z.b. von Wirtschaftsunternehmen, Gruppen oder Parteien.
Auch betreiben Unternehmen und Körperschaften Medienarchive, die nicht selbst Medienbetriebe sind, jedoch über das in den Medien Gesagte systematisch unterrichtet sein müssen. Dazu gehören z.b. Forschungsinstitute, Pressestellen von Unternehmen, Presseämter, Parlamentsdokumentationen, Parteien, Verbände, Banken oder Versicherungen.
Die meisten Medienarchive werden von Medienunternehmen unterhalten. Dazu zählen v.a. Rundfunk- und Fernsehanstalten und Zeitungsverlage.
Medienarchive haben für diese Institutionen den enormen Vorteil, dass in den eigenen Publikationen und Sendungen jederzeit auf bereits vorliegende Informationen zurückgegriffen werden kann. (vgl. SCHMITZ-ESSER 1986, S. 31)
Mit der letztgenannten Gruppe wird sich die Arbeit im folgenden näher befassen.
2.3. Funktionen von Medienarchiven
In der Mitte 19. Jahrhunderts erkannten Zeitungen wie die FAZ oder das „Hamburger Fremdenblatt“, dass man mit einem eigenen Archiv sowohl die redaktionellen Leistungen verbessern, als auch schneller und gezielter Auskünfte über erschienene Beiträge geben konnte.
Das Pressearchiv im Besonderen und Medienarchive allgemein haben daher im Wesentlichen zwei Funktionen: den Informationsbedarf der eigenen Redaktion zu decken und als Anlaufstelle für Auskunftssuchende zu dienen.
Der erste Aspekt sei noch etwas näher beleuchtet. Den Lifecylce, dem die Inhalte journalistischer Arbeit unterworfen sind, sowie die Einbindung der Archivare in diesen Prozess, kann nachfolgender Grafik entnommen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Archivar sichert die veröffentlichten Inhalte und hält sie bereit, wenn erneut darauf zugegriffen werden, bzw. neue Inhalte daraus hergestellt werden müssen. Auch übernimmt er Rechercheaufgaben.
Zum anderen Punkt, der Funktion der Medienarchive als Anlaufstelle für Auskunftssuchende
kann gleichzeitig die Bindung der Kunden, bei Zeitungen z.b. der Leser, verbessern, so wie dies etwa bei der Dokumentation des Axel-Springer-Verlages der Fall ist. (vgl. SCHRÖDER 1998, S. 119) Im Falle der Rundfunkanstalten mit ihren Video- und Schallarchiven sind es v.a. die Zuschauer oder Hörer, die Kopien von Fernseh- oder Radiosendungen leihen oder kaufen. Diesbezügliche Anfragen kommen auch von anderen Sendeanstalten, Filmproduktionsfirmen, Werbeagenturen, Museen, Theaterbetreibern etc. Auch fragen Firmen, Parteien, sonstige Institutionen und andere Zeitungs- sowie Fernsehredaktionen an. Eher seltener wird gezielt nach Hintergrundinformationen gesucht. Tritt ein solcher Fall allerdings ein, so ist es nach HILGEMEISER (1998, S.86) teilweise möglich, persönlich im Archiv nach entsprechenden Materialen zu suchen. Für Rechercheure allgemein bieten Medienarchive eine sichere, verifizierbare Informationsquelle. Vor allem für Außenstehende – also keine Mitarbeiter der entsprechenden Einrichtung – bieten sie anders als Webseiten eine gewisse Reputation und Seriosität.
Insgesamt kann man festhalten, dass Medienarchive eine zentrale Funktion für Journalismus und Gesellschaft erfüllen.
3. Wo gab es bei der bisherigen Archivierung Nachteile und Probleme?
3.1. Audiovisuelle Medien
SÜLE (2001, S. 104 f) beschreibt die hier auftretenden Probleme wie folgt.
Die Nutzung des audiovisuellen Archivmaterials steigt stark an. Die Sender betreiben immer mehr Programme, die sie mit Material versorgen müssen. Auch müssen sie immer schneller produzieren. Aus Zeitgründen wird daher zunehmend auf Archivmaterial zurückgegriffen, weil Neudrehs nicht so schnell organisiert werden können.
Dieses vielfache Abspielen führt dazu, dass die audiovisuellen Bestände sich sehr stark abnutzen. Auch Kopien belasten die Videoaufzeichnungen. Die Qualität verschlechtert sich von Kopiengeneration zu Kopiengeneration, wobei dieser Qualitätsverlust ab der 7.Generation bereits sichtbar wird. Einhergehend mit diesem Qualitätsverlust kann auch ein Informationsverlust gehen.
Natürlich ergeben sich mit der Zeit Lagerprobleme, weil ja immer mehr und mehr Bänder zum Archivbestand hinzukommen, allerdings nicht permanent neue Lagerräume angebaut werden können. Weil nur die Bänder als physikalische Datenträger archiviert werden - das Material also nur eingeschränkt verfügbar ist - wäre eine Auslagerung der Bestände laut NELKE (2001, S.28) höchstens für bestimmtes Material eine Lösung. Die Zugriffszeiten würden zu lange dauern, der große Vorteil, mit dem Archivmaterial den Informationsbedarf der eigenen Anstalt zu decken, damit nicht mehr gegeben.
Durch die Vielzahl an Neuzugängen ist auch nicht immer eine ausführliche sachliche und inhaltliche Beschreibung des Materials möglich.
Nach SÜLE (2001, S. 103) entstehen Probleme mit der physischen Beschaffenheit der Bänder, die durch physikalische und chemische Prozesse verschiedenster Art zerfallen. Dies hängt u.a. damit zusammen, dass Materialstücke oft nicht unter optimalen Bedingungen, sondern „quick and dirty“ produziert wurden, um schnell auf Sendung gehen zu können. Das Trägermaterial wurde ja auch nie unter Archiv- sondern unter Produktionsgesichtpunkten ausgesucht. Daher sind z.T. die Produktions- wie auch die Lagerbedingungen relativ schlecht. Ein weiteres Problem: für verschiedene Formate gibt es keine Abspielgeräte mehr, da die Formate veraltet und nicht mehr in Gebrauch sind. Beispiele sind die MAZ 2, UMATIC, bald vielleicht auch MAZ 1. Selbst wenn es die Abspielgeräte noch gäbe, so würde doch das geschulte Personal fehlen, das diese bedienen könnte. Ein Beispiel hierfür ist das Format „Betamax“.
Auch bestehen für das Archivmaterial Nutzungsbarrieren. Die Kassetten stehen immer nur einem Anwender zur Verfügung. Der Benutzer/Ausleiher hat ferner keine Vorschaumöglichkeit auf das Datenmaterial und weiß nicht, ob es das ist, was er wirklich sucht.
3.2. Schriftgut:
Auch Presseerzeugnisse zerfallen. Nach HEBIG (2001, S. 144) sind hier die Säurebildung in industriell gefertigten Papieren, Schimmelbildung und Tintenfraß dafür verantwortlich, dass es nach und nach zum völligen Zerfall von Büchern oder Zeitungen kommt. Interessante Bücher und Akten, die häufig aus dem Archiv ausgeliehen werden, werden geradezu „zernutzt“. Die Kosten für die Restaurierung dieser physischen Werke sind laut HEBIG „enorm“.
3.3. Tondokumente:
Nach SÜLE zerfällt bei den audiovisuellen Materialen ähnlich wie bei reinen Tondokumenten das Ausgangsmaterial. Die einzige Lösung war bisher die regelmäßige Überspielung auf neue Tonträger (Magnetbestände). Doch auch dies verursachte hohe Überspielkosten.
4. Verbesserungsmöglichkeiten
Für diese aufgezeigten Probleme gibt es verschiedene Lösungsansätze. Neben Verbesserungen bei der physischen Archivierung wie z.b. Büchern oder Filmrollen spielt auch die Digitalisierung der Daten eine große Rolle. Diesen beiden Möglichkeiten, v.a. die Digitalisierung, werden im Folgenden ausführlicher behandelt.
4.1. Lösungsansätze für die physische Archivierung:
Eine verbesserte Ausstattung der Magazinräume, insbesondere eine Klimatisierung sowie Maßnahmen zum UV-Schutz sind laut HELBIG (2001, S.144) für eine optimale Lagerung von Archivgut vonnöten. Dadurch sollen ungeschützte Archivalien nicht mehr ständig Staub und Licht ausgesetzt sein, was den Zerfall rapide beschleunigt. Auch sind alterungsbeständige, sachgerecht gefertigte Kartonagen und chemisch geeignete Aufbewahrungsmittel hilfreich. Sie könnten die auftretenden Schäden durch Rauchgasablagerungen verhindern, die im Falle eines Brandes entstehen würden.
Werden v.a. schwere Filmrollen aus den Magazinregalen gehoben oder zurückgelegt, kommt es unweigerlich zu mechanischen Schäden. Diese treten auch beim Transport auf, können aber durch spezielle Transportkartonagen etc. verringert oder verhindert werden. Ebenso ist es wichtig, die direkte Benutzung der Originaldokumente zu reduzieren, indem Filme, Mikrofiches und CD-ROMs angefertigt und verwandt werden.
4.2. Problembehebung durch Digitalisierung der Beiträge aus Hörfunk und Fernsehen
4.2.1. Begriff der Digitalisierung
Das digitale Speicherungsverfahren zerlegt das zu speichernde Signal in Binärwerte. Binärwerte sind solche, die nur zwei verschiedene Ausprägungen annehmen können, dargestellt meistens als 0 und 1 oder Plus und Minus. Die digitale Aufzeichnung kann elektromagnetisch (z.b. Digitalkassetten) oder optisch (Musik-CD, DVD) erfolgen. (Vgl. UMLAUF 2000; S.23)
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