Die Pflege ist auf dem Weg, eine eigenständige Profession zu werden. Das Studium der Pflegewissenschaft an der Medizinischen Universität in Graz ist ein wesentlicher Schritt dahin.
Gesundheit ist zentral für die Pflege. Das Ziel der Pflege ist der Erhalt, die Wiederherstellung oder die Verbesserung der Gesundheit. Wie kann durch die Pflege Gesundheit verbessert werden? Welchen Beitrag leistet die Pflege für die Gesundheit? Diese und andere Fragen rücken die Gesundheit als gedankliches Konstrukt ins Zentrum der Pflege. Niemand, der sich mit der Pflege auseinandersetzt, ob theoretisch oder praktisch, kann dies ohne eine begriffliche Konfrontation mit Gesundheit tun. Ansonsten besteht die Gefahr, über ein notwendiges Konzept in der Pflege, irrtümlich eine dogmatische Klarheit voraus zu setzen, in dem, und das werde ich unter anderem in meiner Arbeit aufzeigen, keine Einigkeit herrscht.
Anhand dieser Überlegungen wäre anzunehmen, dass sich PflegetheoretikerInnen dem bewusst sind. Erschrocken stellte ich fest, dass in den mir vorliegenden Pflegemodellen, die Beachtung des Begriffes der Gesundheit marginal behandelt wurde. Die semantische Festlegung der Gesundheit wurde vage und lückenhaft vorgenommen. Außerdem habe ich in der mir zugänglichen Literatur kein Gesundheitsmodell aus der Pflege vorfinden können.
Dass die Gesundheit elementar für die Pflege ist, ist unumstritten. Darum habe ich mich entschieden, den Begriff der Gesundheit und Modelle der Gesundheit als das Thema meiner Arbeit zu nehmen.
Es gibt keine allgemein gültige und von allen anerkannte Definition von Gesundheit, je nach Perspektive wird der Gesundheitsbegriff moduliert. Demnach sind auch Modelle der Gesundheit von dem Wissenschaftszweig beeinflusst, dem sie entstammen. Die vier Modelle die ich kurz vorstellen werde, habe ich aus der mir zugänglichen Lektüren ausgewählt, da sie, wie ich meine, für das Ziel der Arbeit sehr förderlich sind. Das Ziel liegt darin, dem Leser einen klaren und übersichtlichen Einblick in Modelle der Gesundheit zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was heißt Gesundheit? Definitionsbeispiele von Gesundheit.
- Gesundheit und Geschlecht.
- Modelle der Gesundheit
- Das biomedizinische Krankheitsmodell
- Das salutogenetische Modell von Antonovsky
- Das sozialisationstheoretische Gesundheitsmodell von Hurrelmann
- Das Integrative Anforderungs- Ressourcen- Modell von Becker
- Zusammenfassung, Ausblick und kritische Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Begriff der Gesundheit und verschiedenen Modellen der Gesundheit. Das Ziel ist, dem Leser einen klaren und übersichtlichen Einblick in diese Modelle zu geben. Dabei werden auch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Zusammenhang mit Gesundheit berücksichtigt.
- Definition von Gesundheit
- Gesundheit aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven
- Modelle der Gesundheit
- Geschlechtspezifische Aspekte von Gesundheit
- Kritische Reflexion der Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung befasst sich mit der Bedeutung von Gesundheit für die Pflege und der Notwendigkeit einer klaren Definition des Begriffs.
Was heißt Gesundheit? Definitionsbeispiele von Gesundheit.
Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Definitionen von Gesundheit aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt, dass es keine allgemein gültige Definition gibt.
Gesundheit und Geschlecht
Dieses Kapitel untersucht den Einfluss von Geschlecht auf Gesundheit und beleuchtet die unterschiedlichen Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen und Männern in Bezug auf Gesundheit.
Das biomedizinische Krankheitsmodell
Das biomedizinische Krankheitsmodell betrachtet Krankheit als ein objektiv messbares Phänomen, das durch biologische Prozesse verursacht wird.
Das salutogenetische Modell von Antonovsky
Das salutogenetische Modell konzentriert sich auf die Faktoren, die Gesundheit fördern, anstatt auf Krankheit. Es betrachtet Gesundheit als einen Prozess, der durch Ressourcen und Bewältigungsmechanismen beeinflusst wird.
Das sozialisationstheoretische Gesundheitsmodell von Hurrelmann
Das sozialisationstheoretische Gesundheitsmodell betrachtet Gesundheit als ein Ergebnis von sozialen Prozessen und Lebenserfahrungen.
Das Integrative Anforderungs- Ressourcen- Modell von Becker
Das Integrative Anforderungs- Ressourcen- Modell integriert verschiedene Perspektiven und betont die Interaktion zwischen individuellen Ressourcen und Anforderungen aus der Umwelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Gesundheit, Krankheit, Geschlecht, Modell, biomedizinisch, salutogenetisch, sozialisationstheoretisch, integrativ, Ressourcen, Anforderungen.
- Arbeit zitieren
- Albert Etschmaier (Autor:in), 2007, Modelle der Gesundheit - Unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80717