Reichsstädte sind im Mittelalter eigentlich dafür bekannt, dass in ihr alle Bürger „gleich“ sind1. Dennoch ist es unumstritten, dass in allen Reichsstädten, so auch in Schwäbisch Hall, faktische und gesellschaftliche Ungleichheiten existieren2. Sogar im finanzkräftig starken Schwäbisch Hall leben etwa 33% der Einwohner in Armut leben und sind daher auf öffentliche Armenfürsorge angewiesen sind3.
In dieser Arbeit soll das Fürsorge- und Spendewesen untersucht werden, das in Hall immer eine große Rolle gespielt hat4. Die Schlüsselfrage soll daher sein, welche zentrale Einrichtung zur Armenfürsorge in Schwäbisch Hall im Mittelalter zu finden ist und welche geschichtliche Entwicklung diese durchlief. Zuerst wird hierbei untersucht, welche Personen im Spätmittelalter überhaupt als arm bezeichnet werden und welche Berufsschichten speziell in Schwäbisch Hall demnach in die Gruppe der Armen fallen. Im Anschluss an die Einteilung in Sozialschichten wird das Johannesspital als eine Einrichtung der öffentlichen Armenfürsorge im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Obwohl das sogenannte Johannesspital nicht die einzige Einrichtung in Schwäbisch Hall ist, die sich um die Armenfürsorge kümmert5, wird sich diese Arbeit ausschließlich der geschichtlichen Beschreibung der Einrichtung dieses Hospitals widmen, da es sich hierbei um die größte, wirksamste und historisch gesehen wohl interessanteste Fürsorgestätte in der Reichsstadt handelt. An die historische Behandlung schließt eine kurze Beschreibung der administrativen Regelungen im Spital an, um einen Überblick über das Funktionieren und die Verwaltung hinter dem karitativen Gedanken der Fürsorgeanstalt zu verschaffen. Am Ende wird ein Fazit die wesentlichen Punkte der Arbeit noch einmal aufgreifen und kurz zusammenfassen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Öffentliche Armenfürsorge in Schwäbisch Hall im Spätmittelalter.
- Einleitung
- Betroffene der Armut in Schwäbisch Hall.
- Öffentliche Maßnahmen zur Armenfürsorge anhand der Geschichte des einstigen Johannes-hospitals...
- Die Verwaltung des Heilig-Geist-Hospitals in Schwäbisch Hall.
- Hierarchieebenen im Spital..
- Zum Leben der Spitalinsassen..
- Die geistliche Versorgung im Spital.
- Stiftungen für das Spital..
- Regeln im Spital.
- Zusammenfassung..
- Literatur-, Quellenverzeichnis und Weblinks..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte der öffentlichen Armenfürsorge in der Reichsstadt Schwäbisch Hall im Spätmittelalter. Sie untersucht die zentralen Einrichtungen und deren Entwicklung, die verschiedenen Formen der Armut und die sozialen Schichten, die von Armut betroffen waren.
- Die verschiedenen Formen der Armut im Spätmittelalter in Schwäbisch Hall.
- Die Entwicklung der öffentlichen Armenfürsorge in Schwäbisch Hall.
- Die Geschichte des Johannesspitals als zentrale Einrichtung der Armenfürsorge.
- Die Verwaltung und Organisation des Johannesspitals.
- Die Lebensbedingungen der Spitalinsassen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Armenfürsorge in Schwäbisch Hall und stellt die zentrale Frage nach der Entwicklung und Funktion des Johannesspitals als Schlüsselinstitution. Im zweiten Kapitel werden die verschiedenen Formen der Armut in Schwäbisch Hall untersucht, wobei der Fokus auf den Anteil von Frauen- und Kinderhaushalten liegt. Das dritte Kapitel widmet sich dem Johannesspital als einer zentralen Einrichtung der öffentlichen Armenfürsorge in Schwäbisch Hall. Hierbei wird die Geschichte des Spitals, seine Verwaltung, die Lebensbedingungen der Insassen und die geistliche Versorgung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Öffentliche Armenfürsorge, Schwäbisch Hall, Spätmittelalter, Johannesspital, Heilig-Geist-Hospital, Armut, Sozialschichten, Verwaltung, Lebensbedingungen, geistliche Versorgung, Stiftungen, Regeln.
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- Dipl. Math. Stefanie Winter (Author), 2006, Öffentliche Armenfürsorge in Schwäbisch Hall im Spätmittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80778