Das Votum contra EU - Konstitution spiegelt, und dies ist die Hauptthese dieser Arbeit, die Verdrossenheit der Europäer vis-à-vis der Entwicklung derzeitiger EU Politik wieder, welche sich sowohl aus deren demokratisch - legitimatorischen Defiziten ergibt, als auch das Resultat einer mangelnden Effektivität europäischen Regierens darstellt.
In diesem Beitrag werden, diese These begründend, folgende Aspekte ausführlich behandelt: Die Betrachtung der historischen Entwicklung der Europäischen Union im Kontext von Wirtschaft und Politik kumuliert im Entstehungsprozess der EU Verfassung sowie in der Beleuchtung der aktuellen Debatte um Für und Wider einer europäischen Konstitution.
Anhand genereller Anmerkungen über Verfassungen im Allgemeinen wird des Weiteren die Beschaffen- und Besonderheit des Verfassungsentwurfes diskutiert. Das „Nein“ von Frankreich und den Niederlanden wird auf seine Ursachen analysiert.
Neben der Analyse der Scharpfschen Interpretation der demokratie - legitimatorischen Problematik wird die Frage nach der europäischen Identität beziehungsweise der Identifikation mit Europa weiteren Aufschluss darüber geben können, weshalb es zu einer Nichtratifizierung des Verfassungsentwurfes kommen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historie brevi manu der Europäischen Union
- Zur Verfassung der Europäischen Union
- Einige Anmerkungen zur Verfassung generell
- Idee und Elaboration der europäischen Verfassung
- Der Ratifizierungsprozess: Das „Nein“ von Frankreich und den Niederlanden
- Probleme europäischer Politik
- Weder Föderation noch Konföderation?
- Regieren in Europa: effektiv und demokratisch?
- Die Identifikation mit Europa
- Résumé: Quo vadis Europa?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Gründe für die Nicht-Ratifizierung der EU-Verfassung im Jahr 2005, die sich aus demokratischen, legitimatorischen und Effektivitätsdiskrepanzen europäischen Regierens ergeben.
- Historische Entwicklung der Europäischen Union
- Idee, Entstehung und Kritik an der EU-Verfassung
- Probleme der EU-Politik im Kontext von Integration und Globalisierung
- Identitätsbildung und Identifikation mit Europa
- Zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten der Europäischen Union
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der EU-Verfassung und ihrer Bedeutung im Kontext der europäischen Integration.
Kapitel 2 beleuchtet die historische Entwicklung der Europäischen Union von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur größten Erweiterung in ihrer Geschichte im Jahr 2004.
In Kapitel 3 wird die Entstehung der EU-Verfassung im Europäischen Konvent und der anschließende Ratifizierungsprozess, der durch das "Nein" von Frankreich und den Niederlanden gescheitert ist, erläutert.
Kapitel 4 untersucht die zentralen Probleme der EU-Politik, die zu den Ablehnungen der Verfassung geführt haben. Hierzu werden die Divergenzen im Verständnis der EU-Struktur, das Effektivitätsdefizit europäischen Regierens und das Fehlen eines kollektiven europäischen Identitätsgefühls analysiert.
Abschließend versucht Kapitel 5 die wichtigsten Argumente der Arbeit zusammenzufassen und auf dieser Grundlage die Frage zu beantworten, wie der Kurs der zukünftigen Europäischen Union verlaufen könnte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf zentrale Themen der europäischen Integration, Verfassung, Demokratie, Legitimität, Effektivität und Identifikation. Besondere Beachtung findet die politische und ökonomische Situation der Europäischen Union im Kontext von Globalisierung und Erweiterung.
- Citar trabajo
- Dominik Kalweit (Autor), 2006, Verfassungspolitik durch Vertrag: Politik und Verfassungsdilemma der Europäischen Union, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80828