Im Fokus dieser Studienarbeit stehen das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) sowie die problemreichen Folgen und Umstände dieser immer häufiger diagnostizierten Krankheit. Um die gegenwärtige Konfliktsituation zu verstehen, wird auch auf das Krankheitsbild näher eingegangen. Meist ist in der Literatur von Kindern als Patienten die Rede, aber auch Erwachsene sind immer häufiger betroffen. Scheinbar wurde jedoch dieser Tatsache bislang wenig Aufmerksamkeit in der Forschung geschenkt. Die spezielle Therapie für Erwachsene mit diagnostiziertem ADS wird in der folgenden Arbeit nicht weiter behandelt, da Erwachsene im Gegensatz zu Kindern selbst entscheiden können, ob sie zur Pille greifen oder nicht. Somit entsteht der Konflikt durch eine medikamentöse Behandlung erst einmal nur für Kinder, sie müssen eine Therapie annehmen, wie sie ihnen gegeben wird. Sie können das Ausmaß der Situation oft nicht verstehen und sind abhängig vom Vertrauen auf Erwachsene.
Schätzungen vom ADS - Bundesverband zufolge leiden 5-10% aller Kinder unter dieser Störung. Zahlenangaben von Betroffenen variieren und sind auch im Kontext der jeweiligen Position zu betrachten. Darum distanziere ich mich in dieser Arbeit vor exakten Zahlenangaben, da diese ebenso wie Begriffe und Abkürzungen für ein und das-selbe Syndrom von Autor zu Autor differieren und vom Erscheinungstermin des Druckwerkes abhängig sind. Einige Autoren in der Literatur sprechen nur vom Problem der Hyperaktivität, meinen damit aber generell das Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom ADS bzw. kürzen deshalb mit ADHS ab (wobei der Buchstabe „H“ für Hyperaktivität steht). Um Verwirrungen zu vermeiden, soll in diesem Kontext ausschließlich die Abkürzung ADS verwendet werden, die dann auch das Symptom der Hyperaktivität beinhaltet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- 1. Hinführung zur Thematik
- 2. Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)
- 2.1. Beleuchtung des Krankheitsbildes
- 2.2. Typische Verhaltensweisen
- 2.3. Diagnostik
- 2.4. Behandlung
- 2.4.1. Alternativen zur medikamentösen Behandlung durch Methylphenidat
- 2.4.2. Medikamentöse Behandlung durch Methylphenidat
- 3. Mögliche Ursachen des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms
- 4. Pro und Kontra der medikamentösen Therapie mit Methylphenidat (Ritalin)
- 4.1. Die Karriere einer Störung
- 4.2. Gebrauch oder Missbrauch der umstrittenen Substanz Methylphenidat?
- 4.3. Nebenwirkungen der Therapie mit Methylphenidat
- 4.4. Suchtpotential
- 4.5. Aktuelle Diskussion
- 4.6. Zusammenhang des Ritalin-Konsums mit dem weltweiten Trend zum Gehirn-Doping
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit dem Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom (ADS) und den damit verbundenen Problemen. Ziel ist es, die aktuelle Konfliktsituation im Zusammenhang mit der Diagnose und Behandlung von ADS zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die umstrittene Medikamententherapie mit Methylphenidat (Ritalin).
- Diagnose und Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms
- Die Kontroverse um die medikamentöse Therapie mit Methylphenidat
- Mögliche Folgen und Nebenwirkungen der Medikamententherapie
- Ethische Aspekte und das Dilemma des „Gehirn-Dopings“
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung und Stigmatisierung von ADS-Betroffenen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Hinführung zur Thematik und erläutert die verschiedenen Facetten des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms. Sie beschreibt das Krankheitsbild, typische Verhaltensweisen, die Diagnostik und verschiedene Behandlungsansätze. Es werden sowohl alternative Therapien als auch die medikamentöse Behandlung mit Methylphenidat näher beleuchtet.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf mögliche Ursachen des ADS eingegangen und eine kritische Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der medikamentösen Therapie mit Methylphenidat geführt. Die Arbeit beleuchtet die Karriere der Störung, den Gebrauch und Missbrauch der Substanz Methylphenidat, die Nebenwirkungen der Therapie sowie das Suchtpotential. Sie geht auch auf die aktuelle Diskussion um ADS und die Verwendung von Methylphenidat ein und setzt dieses Thema in den Kontext des weltweiten Trends zum „Gehirn-Doping".
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Methylphenidat (Ritalin), Medikamententherapie, Gehirn-Doping, Fehldiagnose, Verhaltensauffälligkeiten, Stigmatisierung, ethische Aspekte, aktuelle Diskussionen, Langzeitfolgen.
- Citar trabajo
- Dipl.-Sozialpäd. (FH) Angela Gatscha (Autor), 2005, Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und seine fragwürdige Behandlung durch Methylphenidat , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80846