Der Begriff „primäre Intermedialität“ konzentriert sich auf die Differenzierung, folglich auf einen Vergleich von Medien. Diese mediale Differenz ist daher Vorraussetzung für die Reflexion über jene Medien, gleichsam für die Unterscheidung zwischen diesen. Ebenso bildet diese Differenz die Grundlage für Medientheorien, im Allgemeinen für die Medienwissenschaft, mit anderen Worten: in der intermedialen Reflexion, welche auf Grund der Mediendifferenz entsteht, liegt der Ursprung der Medientheorie. „Insofern ist immer dann, wenn das neue Medium den bestehenden Probleme bereitet, mit dem Auftauchen medienwissenschaftlicher Erklärungsversuche zu rechnen.“ (Leschke 2003: 33)
Die zu analysierenden Texte bzw. Textausschnitte von Baudelaire, Newton und Frith behandeln allesamt das Thema der primären Intermedialität, indem sie das in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene neue Medium „Fotografie“ mit den damals bestehenden Künsten, vordergründlich mit der Kunst der Malerei, vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Begriffsbestimmung der „primären Intermedialität“.
- II. Inhalt und zentrale Aspekte ausgewählter Texte zur primären Intermedialität von Kunst und Fotografie.
- 1. Charles Baudelaire: Die Fotografie und das moderne Publikum.
- 2. William John Newton: Fotografie in künstlerischer Hinsicht betrachtet. Diskussion in der „,Photographic Society of London“.
- 3. Francis Frith: Die Kunst der Fotografie.
- III. Ursprung der primären Intermedialität.
- IV. Resümee.
- V. Bibliografie.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept der „primären Intermedialität“ und analysiert ausgewählte Texte, die sich mit dem Verhältnis von Fotografie und Kunst im 19. Jahrhundert auseinandersetzen. Der Fokus liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit der Fotografie als neuem Medium und deren Einfluss auf die etablierten Kunstformen, insbesondere die Malerei.
- Die Bedeutung der Mediendifferenz für die Entstehung von Medientheorien.
- Die Rolle der Fotografie als neues Medium und ihre Rezeption durch Künstler und Kunstkritiker.
- Die Kritik an der Fotografie als bloße Reproduktion der Realität und die Forderung nach einer künstlerischen Interpretation.
- Die Beziehung zwischen Kunst, Phantasie und Wirklichkeit im Kontext der primären Intermedialität.
- Der Einfluss des Publikums auf die Entwicklung der Kunst und die Rolle der Fotografie in der Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung der „primären Intermedialität“ und erläutert die Bedeutung der medialen Differenz für die Entstehung von Medientheorien.
Das zweite Kapitel analysiert ausgewählte Texte von Charles Baudelaire, William John Newton und Francis Frith, die sich mit dem Verhältnis von Fotografie und Kunst im 19. Jahrhundert auseinandersetzen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Ursprung der primären Intermedialität.
Schlüsselwörter
Primäre Intermedialität, Fotografie, Kunst, Malerei, Medientheorie, Mediendifferenz, Charles Baudelaire, William John Newton, Francis Frith, Moderne, Realismus, Phantasie, Publikum, Kunstkritik.
- Quote paper
- Reni Ernst (Author), 2005, Kunst - Fotografie - Primäre Intermedialität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80933