Ein ritualbewusster Kulturwandel bedeutet weder einen einseitig an den emotionalen Bedürfnissen einzelner Mitarbeitender ausgerichteten Führungsstil (‚happy people on a sinking boat’), noch haben darin legitime Kalküle der Unternehmensführung keinen Platz. Bereits das Einhalten weniger Grundregeln erlaubt es ritualbewussten Führungskräften, die wandelförderlichen Potenziale von Ritualen (z. B. Vermeiden von Demotivation und Widerstand, Schaffen von Veränderungsakzeptanz) ausschöpfen zu können.
Diese Arbeit konzentriert sich demnach auf die Realisierung eines Kulturwandels mit speziellem Fokus auf Ritualen in Organisationen. Selbstverständlich bewirkt grundsätzlich jeder Eingriff in die Ausrichtung und Organisiertheit gewisse Veränderungen im Bereich der Unternehmenskultur. Hingegen bedingt gerade ein angestrebter Wertewandel im besonderen Masse eine bewusste Auseinandersetzung mit organisationalen Ritualen.
Die vorligende Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen zu Kulturwandel und Ritualen (inkl. eigenem Ritualmodell), den wichtigsten Herausforderungen im Umgang mit Ritualen sowie den deren konkreten Beiträgen von Wandelritualen und bietet abschliessend einen Leitfaden für einen ritualbewussten Kulturwandel an (z.B. Matrix des ritualbewussten Kulturwandels).
Inhaltsverzeichnis
- TEIL 1. EINFÜHRUNG UND EMPIRIE
- 1. Einführung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.1 Wirkmacht und -logik von Ritualen
- 1.2 Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit Ritualen im Wandel
- 1.3 Orientierungsstiftende Annahmen und Arbeitsmodell
- 1.4 Ziele und Nutzen der Forschungsarbeit
- 1.5 Herleitung der Forschungsfragen
- 1.6 Aufbau der Arbeit
- 1.7 Kein 'Management' von Ritualen
- 2. Der Forschungsprozess
- 2.1 Einleitender Überblick
- 2.2 Wissenschaftstheoretische Positionierung und Forschungsverständnis
- 2.3 Forschungsmethodisches Vorgehen
- 2.3.1 Methodische Konsequenzen
- 2.3.2 Forschungsprozess und angewendete Forschungstechniken
- 2.3.3 Theorienentwicklung
- 2.3.4 Validierung und Plausibilisierung
- 2.4 Zusammenfassung und Ausblick
- 3. Das Forschungsfeld
- 3.1 Einleitender Überblick
- 3.2 Auswahl und Beschreibung der Wandelorte
- 3.3 Das hauptsächliche Forschungsfeld
- 3.3.1 Der äussere Kontext: Liberalisierung der Strommärkte
- 3.3.2 Der innere Kontext: Entstehung der Axpo-Gruppe
- 3.3.3 Mitglieder der Unternehmensgruppe Axpo
- 3.3.4 Inhalt und Prozess: HEXAGON als umfassende Wandelinitiative
- 3.4 Vergleichsmöglichkeiten
- 3.4.1 Die Post
- 3.4.2 Swisscom AG
- 3.4.3 SBB AG
- 3.5 Zusammenfassung
- TEIL 2. THEORIE: KULTURWANDEL UND RITUALE
- 4. Kulturwandel – Theorie und Praxis
- 4.1 Einleitender Überblick
- 4.2 Unternehmensverständnis
- 4.3 Tief greifende Veränderungsprozesse
- 4.4 Unternehmenskultur
- 4.5 Kulturwandel
- 4.6 Rituale im Kulturwandel
- 4.7 Voraussetzungen und Grenzen der Machbarkeit
- 5. Rituale in Organisationen
- 5.1 Einleitender Überblick
- 5.2 Zur Bedeutungslosigkeit von Ritualen
- 5.3 Ritual-Theorien
- 5.4 Rituelle Ordnung
- 5.5 Merkmale von Ritualen
- 5.6 Begriffsverwendung
- 5.7 Ritual-Kategorien
- 5.8 Entwicklungsdynamik von Ritualen
- 5.9 Bedeutung organisationaler Ritualisierungen
- 5.10 Schwierigkeiten im Umgang mit Ritualen
- 5.11 Zusammenfassung und Ausblick
- TEIL 3. PRAXIS: HERAUSFORDERUNGEN UND BEITRAG VON WANDELRITUALEN
- 6. Herausforderungen für Wandelpraktiker
- 6.1 Einleitender Überblick
- 6.2 Stolpersteine in einem Veränderungsprozesses
- 6.3 Veränderungsreaktanz und -akzeptanz
- 6.4 Emotionen im Wandel
- 6.5 Auswirkungen auf den Veränderungsprozess
- 6.6 Zusammenfassung und Ausblick
- 7. Rituale in Veränderungsprozessen
- TEIL 4. ANWENDUNG UND FAZIT: HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN UND DISKUSSION DER ERGEBNISSE
- 8. Leitfaden für einen ritualbewussten Kulturwandel
- 9. Diskussion der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation untersucht die Bedeutung ritualbewussten Managements in tiefgreifenden Veränderungsprozessen von Organisationen. Ziel ist es, die Rolle von Ritualen im Kulturwandel zu verstehen und Handlungsempfehlungen für ein erfolgreicheres Change Management zu entwickeln.
- Die Wirkmacht und Logik von Ritualen in Organisationen
- Herausforderungen für Wandelpraktiker und die Bewältigung von Widerständen
- Der Beitrag von Ritualen in Veränderungsprozessen
- Entwicklung eines Leitfadens für einen ritualbewussten Kulturwandel
- Diskussion der Ergebnisse und Implikationen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung und Zielsetzung der Arbeit: Dieses Kapitel legt den Grundstein der Arbeit, indem es die Forschungsfrage formuliert und die Bedeutung der Auseinandersetzung mit Ritualen im Kontext von organisationalem Wandel herausstellt. Es definiert den theoretischen Rahmen und skizziert die methodische Vorgehensweise. Die zentrale These ist, dass ein ritualbewusstes Management tiefgreifende Veränderungsprozesse in Organisationen unterstützen kann.
2. Der Forschungsprozess: Hier wird die wissenschaftstheoretische Positionierung und das gewählte Forschungsverständnis detailliert dargelegt. Der Fokus liegt auf der Beschreibung des methodischen Vorgehens, einschließlich der angewandten Forschungstechniken und der Validierung der Ergebnisse. Es wird deutlich, wie die empirischen Daten erhoben und analysiert wurden, um die Forschungsfragen zu beantworten.
3. Das Forschungsfeld: Dieses Kapitel beschreibt den Kontext der Studie, indem es die ausgewählten Wandelorte (z.B. Axpo) im Detail vorstellt. Der Fokus liegt auf den relevanten internen und externen Kontextfaktoren, die den Wandel beeinflussen, wie zum Beispiel die Liberalisierung der Strommärkte und die Entstehung der Axpo-Gruppe. Die Beschreibung von HEXAGON, als umfassende Wandelinitiative, dient als zentraler Fallbeispiel.
4. Kulturwandel – Theorie und Praxis: Das Kapitel befasst sich mit theoretischen Konzepten des Kulturwandels und beleuchtet den Umgang mit tiefgreifenden Veränderungsprozessen in Unternehmen. Es analysiert das Verständnis von Unternehmenskultur und die Möglichkeiten, diese gezielt zu gestalten. Der Abschnitt über Rituale im Kulturwandel verdeutlicht deren Relevanz für gelingende Transformationsprozesse.
5. Rituale in Organisationen: In diesem Kapitel werden verschiedene Ritual-Theorien vorgestellt und die Merkmale von Ritualen in Organisationen analysiert. Es werden Kategorien von Ritualen definiert und deren Bedeutung im organisationalen Kontext diskutiert, wobei auch Schwierigkeiten im Umgang mit Ritualen thematisiert werden. Die Kapitel untersucht die Bedeutung von Ritualen in Organisationen und ihre Wirkungen.
6. Herausforderungen für Wandelpraktiker: Dieses Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten und Stolpersteine, denen Wandelpraktiker in Veränderungsprozessen begegnen. Es analysiert den organisationalen Widerstand, die Relevanz von Veränderungsakzeptanz und -bereitschaft, sowie die Bedeutung von Emotionen im Wandelprozess. Hier werden wichtige Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg von Veränderungsprozessen herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Ritual, Kulturwandel, Change Management, Organisation, Veränderungsprozess, Widerstand, Akzeptanz, Emotionen, Unternehmenskultur, Handlungsempfehlung, Forschungsmethode, Fallstudie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Dissertation: Ritualbewusstes Management in tiefgreifenden Veränderungsprozessen
Was ist das zentrale Thema dieser Dissertation?
Die Dissertation untersucht die Bedeutung von Ritualen im Kontext tiefgreifender Veränderungsprozesse in Organisationen. Der Fokus liegt auf der Rolle ritualbewussten Managements für ein erfolgreicheres Change Management.
Welche Forschungsfragen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Wirkmacht und Logik von Ritualen in Organisationen, die Herausforderungen für Wandelpraktiker und die Bewältigung von Widerständen, den Beitrag von Ritualen in Veränderungsprozessen und entwickelt einen Leitfaden für einen ritualbewussten Kulturwandel. Die Ergebnisse werden diskutiert und Implikationen für die Praxis abgeleitet.
Welche Kapitel umfasst die Dissertation?
Die Dissertation ist in vier Teile gegliedert. Teil 1 beinhaltet die Einführung, die Beschreibung des Forschungsprozesses und die Darstellung des Forschungsfeldes. Teil 2 behandelt theoretische Aspekte des Kulturwandels und von Ritualen in Organisationen. Teil 3 fokussiert auf die Herausforderungen für Wandelpraktiker und den Beitrag von Ritualen in Veränderungsprozessen. Teil 4 präsentiert einen Leitfaden für ritualbewussten Kulturwandel und diskutiert die Ergebnisse.
Welche Methoden wurden in der Forschung angewendet?
Die Dissertation beschreibt detailliert die wissenschaftstheoretische Positionierung und das gewählte Forschungsverständnis. Der methodische Ansatz, die angewandten Forschungstechniken und die Validierung der Ergebnisse werden explizit dargestellt. Die empirischen Daten wurden erhoben und analysiert, um die Forschungsfragen zu beantworten. Ein zentraler Bestandteil ist die Fallstudie der Axpo-Gruppe und deren Wandelinitiative HEXAGON.
Welche Organisationen wurden als Fallbeispiele untersucht?
Die Hauptfallstudie konzentriert sich auf die Axpo-Gruppe und deren umfassende Wandelinitiative HEXAGON. Zusätzlich werden Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Unternehmen wie der Post, Swisscom AG und SBB AG aufgezeigt.
Welche theoretischen Konzepte werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit greift auf verschiedene Theorien zum Kulturwandel und zu Ritualen in Organisationen zurück. Sie analysiert das Verständnis von Unternehmenskultur und die Möglichkeiten, diese gezielt zu gestalten, und beleuchtet die Relevanz von Ritualen für gelingende Transformationsprozesse.
Welche Herausforderungen für Wandelpraktiker werden angesprochen?
Die Dissertation beleuchtet Stolpersteine in Veränderungsprozessen, wie organisationalen Widerstand, die Bedeutung von Veränderungsakzeptanz und -bereitschaft, sowie die Rolle von Emotionen. Wichtige Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg von Veränderungsprozessen werden herausgearbeitet.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Dissertation entwickelt einen Leitfaden für einen ritualbewussten Kulturwandel, der praktische Hinweise für ein erfolgreicheres Change Management bietet. Dieser Leitfaden soll Wandelpraktiker bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen unterstützen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ritual, Kulturwandel, Change Management, Organisation, Veränderungsprozess, Widerstand, Akzeptanz, Emotionen, Unternehmenskultur, Handlungsempfehlung, Forschungsmethode, Fallstudie.
Für wen ist diese Dissertation relevant?
Diese Dissertation ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit Kulturwandel, Change Management und organisationalen Ritualen befassen. Sie bietet auch praktische Relevanz für Führungskräfte und Wandelpraktiker in Organisationen, die tiefgreifende Veränderungsprozesse gestalten wollen.
- Citar trabajo
- Dr. oec. HSG Daniel Beyeler (Autor), 2003, Rituale im Wandel - zur Bedeutung eines ritualbewussten Managements in tief greifenden Veränderungsprozessen von Organisationen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80980