Die Liste der Gesundheitsreformen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) der vergangenen Jahre ist lang. Ein Grund dafür sind die anhaltenden Finanzierungsprobleme. Der Wunsch, die Beitragssätze zumindest nicht erhöhen zu müssen, gestaltet sich deshalb schwierig. Als eine Möglichkeit, vorhandene Wirtschaftlichkeitsreserven anzugehen und gleichzeitig die Versorgungsqualität zu erhöhen, gilt die integrierte Versorgung. Die Umsetzung entsprechender Projekte geht trotz mehrerer gesetzlicher Neuregelungen nur schleppend voran. Um die Beteiligten im Gesundheitswesen von den Vorzügen einer Integration zu überzeugen, wird gern die Bundesknappschaft mit ihrem Modell „prosper – Gesund im Verbund“ zu einem Musterbeispiel für Integrationsversorgung deklariert. Die These dieser Arbeit lautet deshalb, dass das Modell Prosper der Bundesknappschaft ein Vorbild für Integrationsversorgung ist. Für eine entsprechende Beurteilung soll zunächst der Begriff der integrierten Versorgung geklärt werden. Anschließend werden die besonderen Voraussetzungen der Bundesknappschaft skizziert, um dann das Modell allgemein und unter den Gesichtspunkten fachübergreifende Zusammenarbeit, Qualitätssteuerung und Kostensteuerung zu untersuchen. Im kritischen Teil werden Schwachstellen herausgearbeitet. Schließlich wird die Übertragbarkeit von Prosper auf andere Krankenkassen überprüft, bevor die Ausgangsthese in der Schlussfolgerung bewertet wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Problemstellung
- 3. Begriffsklärung
- 4. Ausgangslage der Bundesknappschaft
- 5. Das Konzept Prosper
- 5.1 Fachübergreifende Zusammenarbeit
- 5.2 Qualitätssteuerung
- 5.3 Kostensteuerung
- 6. Kritik
- 7. Übertragbarkeit auf andere Krankenkassen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob das Modell „Prosper“ der Bundesknappschaft als Vorbild für integrierte Versorgung dienen kann. Die Zielsetzung besteht darin, das Prosper-Modell im Hinblick auf seine Struktur, seine Stärken und Schwächen sowie seine Übertragbarkeit auf andere Krankenkassen zu analysieren.
- Integrierte Versorgung im deutschen Gesundheitssystem
- Analyse des Prosper-Modells der Bundesknappschaft
- Fachübergreifende Zusammenarbeit und Qualitätssteuerung innerhalb von Prosper
- Kostensteuerung und Effizienz im Kontext von Prosper
- Übertragbarkeit des Prosper-Modells auf andere Krankenkassen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die anhaltenden Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und stellt die integrierte Versorgung als Lösungsansatz vor. Sie hebt die Bundesknappschaft und ihr Modell „Prosper“ als mögliches Beispiel für erfolgreiche Integrationsversorgung hervor und leitet zur zentralen Forschungsfrage der Arbeit über.
2. Problemstellung: Dieses Kapitel formuliert die zentrale These der Arbeit: Das Modell Prosper der Bundesknappschaft ist ein Vorbild für integrierte Versorgung. Es umreißt den methodischen Ansatz, der die Klärung des Begriffs „integrierte Versorgung“, die Analyse der Ausgangslage der Bundesknappschaft, die Untersuchung des Prosper-Modells unter verschiedenen Aspekten (fachübergreifende Zusammenarbeit, Qualitätssteuerung, Kostensteuerung) sowie eine kritische Auseinandersetzung und die Prüfung der Übertragbarkeit auf andere Krankenkassen beinhaltet.
3. Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der integrierten Versorgung als Versuch, Elemente des Managed Care in das deutsche Gesundheitssystem zu implementieren. Es betont die Notwendigkeit einer Adaption an das deutsche Solidaritätsprinzip und verweist auf die gesetzlichen Grundlagen in § 140a ff. SGB V. Das Ziel der integrierten Versorgung wird als Kostenreduktion bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung definiert, erreicht durch horizontale und vertikale Verknüpfung verschiedener Sektoren und verbesserte Kommunikation.
4. Ausgangslage der Bundesknappschaft: Dieses Kapitel beschreibt die besondere Ausgangslage der Bundesknappschaft als einen der größten Sozialversicherungsträger Deutschlands, der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung vereint und über eigene Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen und niedergelassene Ärzte verfügt. Es betont die besondere Versichertenstruktur mit einem hohen Anteil älterer und morbider Versicherter, die zu einem hohen Effizienzdruck führt. Darüber hinaus werden die allgemeinen Strukturprobleme der GKV, wie die rückläufige Lohnquote und steigende Ausgaben, als Herausforderungen für die Bundesknappschaft dargestellt.
5. Das Konzept Prosper: Dieses Kapitel erläutert das Verbundsystem Prosper in den vier Gesundheitsnetzen Bottrop, Saarland, Recklinghausen und Gelsenkirchen. Es beschreibt die Zusammenarbeit von niedergelassenen Knappschaftsärzten im Rahmen dieses Modells. Die Unterkapitel gehen detailliert auf die fachübergreifende Zusammenarbeit, die Qualitätssteuerung und die Kostensteuerung innerhalb des Prosper-Modells ein, analysieren die Mechanismen und Strategien, die zu Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen beitragen sollen.
Schlüsselwörter
Integrierte Versorgung, Bundesknappschaft, Prosper-Modell, Managed Care, Qualitätssteuerung, Kostensteuerung, Fachübergreifende Zusammenarbeit, Gesundheitsökonomie, Sozialversicherung, GKV.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Prosper-Modell der Bundesknappschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das „Prosper“-Modell der Bundesknappschaft. Im Fokus steht die Frage, ob dieses Modell als Vorbild für integrierte Versorgung im deutschen Gesundheitssystem dienen kann. Die Analyse umfasst Struktur, Stärken, Schwächen und die Übertragbarkeit auf andere Krankenkassen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die integrierte Versorgung im deutschen Gesundheitssystem, die Analyse des Prosper-Modells (inklusive fachübergreifender Zusammenarbeit, Qualitäts- und Kostensteuerung), und die Übertragbarkeit des Modells auf andere Krankenkassen. Die Ausgangslage der Bundesknappschaft und die damit verbundenen Herausforderungen werden ebenfalls ausführlich beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Einleitung, Problemstellung, Begriffsklärung, Ausgangslage der Bundesknappschaft, Das Konzept Prosper (mit Unterkapiteln zu fachübergreifender Zusammenarbeit, Qualitätssteuerung und Kostensteuerung), Kritik und Übertragbarkeit auf andere Krankenkassen. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Kann das Prosper-Modell der Bundesknappschaft als Vorbild für integrierte Versorgung dienen?
Was wird unter „integrierter Versorgung“ verstanden?
Integrierte Versorgung wird als Versuch definiert, Elemente des Managed Care an das deutsche Gesundheitssystem anzupassen. Ziel ist die Kostenreduktion bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung durch horizontale und vertikale Verknüpfung verschiedener Sektoren und verbesserte Kommunikation. Dabei muss das deutsche Solidaritätsprinzip berücksichtigt werden (§ 140a ff. SGB V).
Welche Rolle spielt die Bundesknappschaft?
Die Bundesknappschaft ist ein großer Sozialversicherungsträger, der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung vereint und über eigene Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen und niedergelassene Ärzte verfügt. Ihre besondere Versichertenstruktur (hoher Anteil älterer und morbider Versicherter) führt zu einem hohen Effizienzdruck. Die Arbeit analysiert die Ausgangslage der Bundesknappschaft im Kontext der allgemeinen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), wie rückläufige Lohnquote und steigende Ausgaben.
Wie funktioniert das Prosper-Modell?
Das Prosper-Modell ist ein Verbundsystem in vier Gesundheitsnetzen (Bottrop, Saarland, Recklinghausen und Gelsenkirchen). Es beschreibt die Zusammenarbeit von niedergelassenen Knappschaftsärzten. Die Arbeit analysiert detailliert die fachübergreifende Zusammenarbeit, die Qualitätssteuerung und die Kostensteuerung innerhalb des Modells und untersucht die Mechanismen und Strategien zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Integrierte Versorgung, Bundesknappschaft, Prosper-Modell, Managed Care, Qualitätssteuerung, Kostensteuerung, Fachübergreifende Zusammenarbeit, Gesundheitsökonomie, Sozialversicherung, GKV.
Gibt es Kritikpunkte am Prosper-Modell?
Die Arbeit beinhaltet ein Kapitel, welches sich kritisch mit dem Prosper-Modell auseinandersetzt. Die genauen Kritikpunkte werden in der vollständigen Arbeit dargelegt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit bezüglich der Übertragbarkeit des Prosper-Modells auf andere Krankenkassen werden in der vollständigen Arbeit detailliert beschrieben.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2007, Kann das Modell „Prosper“ der Bundesknappschaft Vorbild für Integrationsversorgung sein?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81019