Das Ende des Bretton Woods Systems war eines der bedeutendsten Ereignisse in der Internationalen Politischen Ökonomie des 20. Jahrhundert, laut Helleiner. In dieser Arbeit wird die Frage untersucht, ob dies – wie von einigen Autoren postuliert wurde – einen Niedergang US-amerikanischer Hegemonie, bzw. einen Machtverlust der Vereinigten Staaten, bedeutete. Ferner werden die Konsequenzen aufgezeigt, die der Übergang von festen zu flexiblen Wechselkursen auf die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Verbündeten in Europa und Asien gehabt hat. Auch wird die Frage geklärt, ob wirklich von einem Ende des Bretton Woods Systems gesprochen werden kann, da die Organisationen, die zur Überwachung und Lenkung des Systems gegründet worden waren, wie z.B. der Internationale Währungsfonds, formal bis in die Gegenwart fortbestehen.
Macht ist äußerst vielschichtig und es gibt keine einheitliche Definition darüber, wie sich Macht im System der internationalen Beziehungen manifestiert und aus welchen Quellen sie sich speist. Um die Leitfrage dieser Arbeit – ob das Ende des Bretton Woods System einen Machtverlust für die USA bedeutete – beantworten zu können, beginnt der Hauptteil daher mit einem Kapitel über verschiedene Definitionen und Theorien von Macht. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf politische und ökonomische Aspekte von Macht, und vor allem auf die starken Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Möglichkeiten, Macht auszuüben. Auch wenn militärische Macht ohne Zweifel von großer Wichtigkeit in den internationalen Beziehungen ist, wird sie im Rahmen dieser Arbeit aus Platzgründen nicht in die Untersuchung mit einbezogen.
Die wissenschaftliche und politische Relevanz der Arbeit – und ihr Fokus auf die internationalen Währungs- und Finanzbeziehungen – ist darin begründet, daß die Hegemonie von Staaten in den internationalen Beziehungen seit dem 17. Jahrhundert zu einem Großteil auf ihrer "financial power" beruhte.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II. 1. Was bedeutet Macht in den Internationalen Beziehungen?
- II. 2. Entstehung und Charakteristika des Bretton Woods Systems
- II. 3. Das Ende des Bretton Woods Systems
- II. 4. Der Beginn der Ära freier Wechselkurse
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob das Ende des Bretton Woods Systems im 20. Jahrhundert einen Machtverlust für die USA bedeutete. Sie analysiert die Auswirkungen des Übergangs von festen zu flexiblen Wechselkursen auf die USA und ihre Verbündeten in Europa und Asien. Zudem wird die Frage geklärt, ob das Bretton Woods System tatsächlich endete, da die dazugehörigen Institutionen wie der Internationale Währungsfonds weiterhin bestehen.
- Verschiedene Definitionen und Theorien von Macht im Kontext der Internationalen Beziehungen
- Entstehung und Charakteristika des Bretton Woods Systems
- Die Folgen des Endes des Bretton Woods Systems für die USA und ihre Verbündeten
- Die Rolle der USA im System internationaler Währungs- und Finanzbeziehungen
- Die Bedeutung von "financial power" für die Hegemonie von Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage. Der Hauptteil beginnt mit einer Analyse des Machtbegriffs in den Internationalen Beziehungen, wobei verschiedene Definitionen und Theorien von Macht, insbesondere im Hinblick auf politische und ökonomische Aspekte, betrachtet werden. Das zweite Kapitel beleuchtet die Entstehung und Charakteristika des Bretton Woods Systems, insbesondere die Aufrechterhaltung fester Wechselkurse. Das dritte Kapitel untersucht die Entwicklungen der 1960er und 1970er Jahre, die zum Ende des Bretton Woods Systems und zur Einführung der Ära freier Wechselkurse führten. Das vierte Kapitel analysiert die Konsequenzen des Übergangs zu einem "non-system" für die Machtposition der USA.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die internationalen Währungs- und Finanzbeziehungen, die Machtposition der USA, das Bretton Woods System, die Hegemonie von Staaten, "financial power", feste und flexible Wechselkurse, sowie die Auswirkungen des Endes des Bretton Woods Systems auf die Weltpolitik und die Ökonomie. Die Arbeit befasst sich mit verschiedenen Definitionen und Theorien von Macht im Kontext der Internationalen Beziehungen, insbesondere im Hinblick auf politische und ökonomische Aspekte.
- Quote paper
- MA Internationale Beziehungen Jan Fichtner (Author), 2006, Bedeutete das Ende des Bretton Woods Systems einen Machtverlust für die USA?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81035