Wie kein anderer Sport schafft es Fußball, die Menschen in seinen Bann zu ziehen.
In den letzten Jahrzehnten ist er zu einem Magnet der Unterhaltungs- und Freizeitindustrie geworden, über den sich ganze Nationen definiert und identifiziert haben. Das jüngste Beispiel ist hierzulande die Fußballweltmeisterschaft, bei der die Zuschauerzahlen weltweit vor dem Fernseher oder auf den zahlreich aufgebauten Großbildleinwänden unvorstellbare Dimensionen einnehmen. Allein die Zuschauerzahlen in den Stadien sind rekordverdächtig. So werden in den ausverkauften WM-Stadien insgesamt über drei Millionen Fans erwartet.
Fußball avanciert z. Zt. zu dem beherrschenden Thema in den Medien, das alle sonstigen Themen aus Politik und Gesellschaft in den Hintergrund drängt. Am Tag des Eröffnungsspiels der deutschen Nationalelf herrschte eine erwartungsfrohe Festtagsstimmung, wie sie höchstens noch das Weihnachtsfest zu verbreiten im Stande ist. Auf vielen öffentlichen Plätzen in Städten und Dörfern sowie in Gaststätten, Biergärten oder einfach zu Hause versammeltem sich riesige Menschenmassen, um das erste Spiel der Fußballweltmeisterschaft im eigenen Lande zu verfolgen.
Fußball bewegt längst nicht mehr nur die Emotionen von Millionen Menschen, im Fußball selbst werden mittlerweile auch Millionenbeträge bewegt. Der gesellschaftliche Wandel im Laufe des 20. Jahrhunderts machte somit auch vor dem Fußball nicht Halt. Als Ende Mai 1903 in Hamburg das erste Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VfB Leipzig und dem DFC Prag stattfand, steckte der deutsche Fußball noch in den Kinderschuhen. Etwa 2000 Zuschauer brachten damals umgerechnet 473 Mark Umsatz, während Fußball in England bereits Volkssport war und die Stadien seit Jahren regelmäßig füllte. Als beispielsweise Birmingham im Jahre 1913 das Pokalfinale erreichte, standen vierzig Sonderzüge bereit, um die begeisterten Klubanhänger nach London zu bringen. Im ausverkauften Stadion verfolgten damals 120.000 Menschen das Spiel (Schulze-Marmeling 2000: S. 122).
Die Anfänge des modernen Fußballs liegen eindeutig in England, doch schnell gewann das Spiel auch Anhänger in Deutschland. Anfänglich verbreitet im Bürgertum, wurde Fußball in Deutschland mehr und mehr zum Arbeitersport und fand großes Interesse. Kontinuierlich stieg das Interesse am Fußball und der Sport wurde immer beliebter bis hin zum Massenspektakel.
Gliederung
1 Einleitung
2 Amateur- vs. Profifußball
3 Einführung der Vertragsspieler
4 Anfänge des Profifußballs
5 Fußballskandale
5.1 Bundesligaskandal
5.2 Wettskandal
5.3 Schiedsrichterskandal in Italien
6 Vermarktung des Fußballs
7 Marketingstrategien
8 Die Rolle der Zuschauer
9 Literatur
1 Einleitung
Wie kein anderer Sport schafft es Fußball, die Menschen in seinen Bann zu ziehen.
In den letzten Jahrzehnten ist er zu einem Magnet der Unterhaltungs- und Freizeitindustrie geworden, über den sich ganze Nationen definiert und identifiziert haben. Das jüngste Beispiel ist hierzulande die Fußballweltmeisterschaft, bei der die Zuschauerzahlen weltweit vor dem Fernseher oder auf den zahlreich aufgebauten Großbildleinwänden unvorstellbare Dimensionen einnehmen. Allein die Zuschauerzahlen in den Stadien sind rekordverdächtig. So werden in den ausverkauften WM-Stadien insgesamt über drei Millionen Fans erwartet.
Fußball avanciert z. Zt. zu dem beherrschenden Thema in den Medien, das alle sonstigen Themen aus Politik und Gesellschaft in den Hintergrund drängt. Am Tag des Eröffnungsspiels der deutschen Nationalelf herrschte eine erwartungsfrohe Festtagsstimmung, wie sie höchstens noch das Weihnachtsfest zu verbreiten im Stande ist. Auf vielen öffentlichen Plätzen in Städten und Dörfern sowie in Gaststätten, Biergärten oder einfach zu Hause versammeltem sich riesige Menschenmassen, um das erste Spiel der Fußballweltmeisterschaft im eigenen Lande zu verfolgen.
Fußball bewegt längst nicht mehr nur die Emotionen von Millionen Menschen, im Fußball selbst werden mittlerweile auch Millionenbeträge bewegt. Der gesellschaftliche Wandel im Laufe des 20. Jahrhunderts machte somit auch vor dem Fußball nicht Halt. Als Ende Mai 1903 in Hamburg das erste Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VfB Leipzig und dem DFC Prag stattfand, steckte der deutsche Fußball noch in den Kinderschuhen. Etwa 2000 Zuschauer brachten damals umgerechnet 473 Mark Umsatz, während Fußball in England bereits Volkssport war und die Stadien seit Jahren regelmäßig füllte. Als beispielsweise Birmingham im Jahre 1913 das Pokalfinale erreichte, standen vierzig Sonderzüge bereit, um die begeisterten Klubanhänger nach London zu bringen. Im ausverkauften Stadion verfolgten damals 120.000 Menschen das Spiel (Schulze-Marmeling 2000: S. 122).
Die Anfänge des modernen Fußballs liegen eindeutig in England, doch schnell gewann das Spiel auch Anhänger in Deutschland. Anfänglich verbreitet im Bürgertum, wurde Fußball in Deutschland mehr und mehr zum Arbeitersport und fand großes Interesse. Kontinuierlich stieg das Interesse am Fußball und der Sport wurde immer beliebter bis hin zum Massenspektakel. Heutzutage bieten die Stadien teilweise nicht genügend Plätze, um alle Fußballinteressierten unterzubringen. Allein der Kartenverkauf bringt jedoch Einnahmen von mehreren Millionen Euro. TV-Rechte, Werbung und Sponsoren steigern dies zudem, was dazu führt, dass man den Fußballsport mit einem riesigen Geschäft vergleichen kann. Der Umfang dieser Verwirtschaftung war bis vor einigen Jahren sogar noch nicht abzusehen. Erst in den letzten zehn Jahren stiegen die Einnahmen durch den Verkauf von Fernsehrechten derartig rapide an, dass allmählich, aber unabwendbar, der kommerzialisierte Fußball entstand, wie wir ihn heute kennen (Aschenbeck 1998: S. 140).
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung sowie mit ausgewählten Aspekten des Profifußballs. Der Profifußball unterscheidet sich grundlegend vom Amateurfußball, denn er ermöglicht den beteiligten Spielern, Trainern und Betreuern die Ausübung des Sports als Beruf, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Daher ist er extrem leistungsbezogen und lebt praktisch vom Wettbewerb.
2 Amateur- vs. Profifußball
Früh zeigte sich, dass Fußball viel mehr als ein Sport ist. In England führten enorme Einnahmen durch Eintrittsgelder dazu, dass der Englische Fußballverband, die so genannte Football Association, im Jahre 1885 erste Berufspieler zuließ. Dies stieß bald auf herbe Kritik worauf Charles Alcock, damaliger Vorsitzender der FA, seinen Kritikern entgegnete, dass es nicht unmoralisch sei, den eigenen Lebensunterhalt mit dem Fußballspielen zu verdienen (Schulze-Marmeling 2000: S. 115f.).
Ähnliche Debatten und Diskussionen kamen in Deutschland in den 1920er Jahren zutage. Doch die Befürworter des Berufsfußballs versprachen sich von höheren Einnahmen durch die steigenden Zuschauerzahlen größere Stadien, bessere Spieler, höhere Leistungen und letztendlich noch mehr Anhängerschaften. Besonders im Mittelpunkt standen dabei die Spiele gegen europäische Mannschaften, die ihre Spieler bereits seit Jahren bezahlten. Die Gegenseite beharrte dagegen auf dem Amateurideal und beklage eine zunehmende Herrschaft des Profits. Sie verteidigte das Prinzip der Gemeinnützigkeit, um unter anderem weiterhin öffentliche Förderungen zu erhalten. Vor allem die gesundheits- und gesellschaftspolitischen Aspekte des Fußballs sind es, weshalb dem Fußballsport der Status der Gemeinnützigkeit verliehen wurde. Trotz alledem stiegen letzten Endes die Einnahmen und die Vereine konkurrierten mehr und mehr um die besten Spieler, denen sie Geld und andere Vergünstigungen boten (Schulze-Marmeling 2000: S. 117ff.).
3 Einführung der Vertragsspieler
Die Zahlungen und Zuwendungen an Fußballer hielten auch während des Nationalsozialismus und darüber hinaus an. Erst im Jahre 1948 kam es jedoch zur Legalisierung der Vertragsspieler, als der Druck der damaligen Oberligen immer größer wurde. Durchschnittliche Gehälter zu damaliger Zeit reichten von etwa 150-300 DM, was in der Nachkriegszeit natürlich nicht zum Leben reichte, den Fußballern jedoch ein attraktives zusätzliches Einkommen bescherte. Dies war zumindest ein Kompromiss, aber noch lange keine Lösung auf Dauer, denn die Zuschauerzahlen und Einnahmen stiegen stetig weiter und die übliche Kombination von offiziell verbotenen Zuwendungen und fiktiven Berufen blieb weiterhin bestehe. Helmut Rahn, als nur ein Beispiel von vielen, der die beiden entscheidenden Tore im Finalspiel der Fußballweltmeisterschaft 1954 schoss, verdiente zusätzliches Geld als Fahrer für einen Zechendirektor, während andere Spieler dieser Weltmeister-Elf Tankstellen, Lottogeschäfte oder Wäschereien betrieben. Fritz Walter, der erster Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft, machte zudem im Jahre 1951 von sich reden, als er ein Angebot vom Spanischen Hauptstadtverein Atletico Madrid ablehnte, bei dem er für einen Zweijahresvertrag 500.000 DM Handgeld, 10.000 DM Gehalt, diverse Prämien, Fahrzeuge sowie eine Wohnung erhalten sollte. Walter blieb jedoch bei seinem Heimatverein in Kaiserslautern und bekam dafür als Ausgleich einen Bauplatz nebst Haus, betrieb mehrere Großwäschereien und erhielt zudem vermutlich noch viel mehr Zuwendungen, die offiziell nie bekannt worden. Fritz Walter zählte jedoch damals zu den besten Fußballern weltweit. Für damalige Verhältnisse waren dies natürlich erhebliche Summen, die kein anderer Spieler nur annährend erreichte. Im Vergleich dazu verdienen heutzutage durchschnittliche Bundesligaspieler weitaus mehr. Neben prinzipiellen Einwänden hat jedoch vor allem die Aufsplitterung des Ligabetriebes die Einführung des Berufsfußballs verhindert. Nach 1945 gab es insgesamt fünf Oberligen mit zusammen mehr als siebzig Vereinen. Kaum ein Verein fand zu dieser Zeit genügend Zuschauer, um höhere Spielergehälter zahlen zu können. Aus diesem Grund wurde, wie bereits in den 1920er Jahren, die Einführung einer nationalen und einheitlichen Liga gefordert (Schaffrath 1999: S.12ff.).
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2006, Ausgewählte Aspekte des Profifußballs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81095
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