Die globale Verteilung des Internet und die Schwierigkeiten der Verbreitung in Afrika


Term Paper, 2005

19 Pages, Grade: 1,3


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Gliederung

I. Vorüberlegung

II. Die globale Verteilung des Internet

III. Ursachen für die Unterentwicklung Afrikas

IV. Probleme und Konkurrenz des Festnetz – Hindernis für die Entfaltung des Internet?

V. Der Weg von einem Entwicklungs- zu einem Industrieland

VI. Privatisierung als Schlüssel?

VII. Bildungs- und Gesundheitsprobleme

VIII. Sprachen und Web- Inhalte

IX. Schlussbemerkung

X. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

XI. Literaturverzeichnis

XII. Erklärung über Authentizität

I. Vorüberlegung

In folgender Analyse der globalen Verteilung der Internetnutzer werden schwerpunktartig die Schwierigkeiten der Vernetzung des afrikanischen Kontinents untersucht, da im internationalen Vergleich die Unterentwicklung Afrikas hinsichtlich dem Ausbau der Informationsinfrastruktur offenkundig ist. Diese Hausarbeit hat sich zum Ziel gesetzt die Ursachen dessen anhand einer problemorientierten Untersuchung der Verbreitung des Festnetz und wirtschaftlicher Aspekte zu beleuchten. Des Weiteren werden Lösungsansätze auf ihre Durchführbarkeit geprüft, sowie gravierende, die Internetentfaltung hemmende, soziale Faktoren diskutiert. Hierzu zählen Sprachbarrieren ebenso wie defizitäre Bildungs- und Gesundheitsstandards.

II. Die globale Verteilung des Internet

Laut aktuellen Schätzungen beträgt die Weltbevölkerung derzeit in etwa 6,4 Milliarden Menschen, darunter beinahe 900 Millionen Internetnutzer.[1] Prognosen sagen für das Jahr 2005 voraus, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die Zahl der Nutzer die Milliardenmarke übersteigen wird. Dabei fällt jedoch auf, dass die Internetnutzung weltweit, sowohl von Kontinent zu Kontinent als auch von Land zu Land, ziemlich stark divergiert. Und speziell auf dem afrikanischen Kontinent ist das Internet sehr viel weniger verbreitet als in wirtschaftlich weiter entwickelten Industrienationen.

Dies fällt auch beim Betrachten der demografischen Daten in Tabelle 1, und der darauf beruhenden Abbildung 1 (siehe Tabellen- und Abbildungsverzeichnis), auf. So werden hier mit Asien, Europa und Nordamerika drei auffallend große Gebiete mit hoher Nutzerzahl des Internet deutlich, in denen sich auch die größte Zahl an hochentwickelten Industrieländern befindet. Asien allein beherbergt mit über dreieinhalb Milliarden Menschen mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung und verfügt somit global gesehen auch über die meisten Nutzer (vgl. hierzu Abb. 2). Allerdings tritt auffällig hervor, dass die Penetrationsrate in der Bevölkerung mit rund acht Prozent vergleichsweise gering ist. Doch dies lässt sich darauf zurückführen, dass der Entwicklungsstand der stark bevölkerten asiatischen Länder untereinander vergleichsweise heterogen ist.

Europa ist im Vergleich zu Asien immerhin fünfmal weniger bevölkert, kommt bezüglich seiner Nutzerzahlen aber erstaunlich nah an asiatische Werte heran und weist mit 35 Prozent eine sehr gute Internetpenetration unter seinen Einwohnern auf.

Die Nutzungszahlen Südamerikas und des Mittleren Ostens sind vergleichsweise weniger extrem und zeigen recht stabile Daten, die sich zukünftig graduell steigern werden. Der bemerkenswert geringe Anteil Australiens an den globalen Nutzungszahlen und die trotz dessen starke Durchdringung der Bevölkerung – immerhin hat beinahe jeder Zweite Zugang zum Internet – wird bei Betrachten des geringen Anteils an der Weltbevölkerung plausibel.

Und obwohl Nordamerika nur den drittgrößten Anteil an Internetnutzern vorweisen kann, zeichnet es sich durch das bestentwickelte Netzwerk aus, so dass die Bevölkerungspenetration beinahe 70 Prozent beträgt.

Untersucht man nun den Stellenwert Afrikas im Vergleich zu den anderen Kontinenten, wird deutlich, dass die afrikanische Bevölkerung annähernd der Nord- und Südamerikas zusammen gleich kommt. Allerdings geht der globale Anteil an Nutzern des Internet stark auseinander, da sich auf dem gesamten amerikanischen Kontinent 20 mal mehr Internetnutzer befinden als in Afrika. Den verschwindend geringen Anteil der Nutzer im globalen Zusammenhang verdeutlicht auch Abbildung 3.

III. Ursachen für die Unterentwicklung Afrikas

In meiner folgenden Betrachtung werde ich vorwiegend auf das subsaharische Afrika eingehen, da die größte Wüste der Erde nicht nur geographisch, sondern auch ethnisch und kulturell als drastische Begrenzung zwischen dem wirtschaftlich stärker entwickelten Norden, da dieser durch seine Mittelmeernähe bereits früh in den transkontinentalen Handel involviert war, und dem auf Entwicklungshilfe angewiesenen Süden, der bis zur Kolonialisierung weitestgehend isoliert war, gesehen werden kann.[2] Selbst in der heutigen Zeit ist die politische Lage in den meisten subsaharischen Staaten instabil oder es herrschen autoritäre Regime vor, da die künstlichen Ländergrenzen der Kolonialzeit meist sogar ethnisch gleiche Gruppen trennen und extrem gegensätzliche vereinen. So konnten die Bewohner einiger Staaten bis heute kein Nationalgefühl entwickeln und bekämpfen sich immer noch vielerorts– in keiner anderen Region gibt es so viele Bürgerkriege wie in Afrika. Zwar erlangten in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fast alle afrikanischen Länder ihre politische Unabhängigkeit, doch nur weil man die Flagge der Kolonialmacht durch eine eigene Nationalflagge ersetze, hieß das für die meisten der neugegründeten Nationen höchstens den Austausch des unterdrückenden Kolonialregimes durch ein korruptes, repressives – jedoch nicht den angestrebten politischen und ökonomischen Aufschwung.

IV. Probleme und Konkurrenz des Festnetz – Hindernis für die Entfaltung des Internet?

Bedenkt man die eindrucksvolle Größe der Landmasse Afrikas und, dass hier rund 14 Prozent der Weltbevölkerung leben ist es tatsächlich auffallendes Zeugnis des Entwicklungsrückstands, dass sich nur weniger als drei Prozent der weltweit verlegten Telefonleitungen auf diesem riesigen Kontinent befinden. Denn auch noch heutzutage ist die Penetrationsrate der Telefontechnologie unter der Bevölkerung Afrikas so gering wie in sonst keinem anderen Teil der Welt. Darum überrascht es auch nicht, dass die Verbreitung und Nutzung des Internet auf diesem Kontinent nicht annähernd so progressiv voranschreitet wie in wirtschaftlich weiter entwickelten Teilen dieser Welt.

Die vorhandenen kümmerlichen Telefonnetze, die oft aufgrund ethnischer Rivalitäten oft nicht einmal staatenübergreifend verbunden ist, versorgen meist vorrangig städtische Ballungsräume. Hierin besteht eines der größten Hindernisse des ungehinderten Internetzugangs, denn Angaben zufolge leben mindestens 80 Prozent der afrikanischen Zivilbevölkerung in ländlichen Gegenden. Diese stellen jedoch für Investoren keinen attraktiven Markt für Kapitalgewinn dar. Gründe hierfür sind enorme Distanzen zwischen einzelnen Dörfern, eine recht dünne Bevölkerungsdichte und die gerade verstärkt auf dem Land herrschende Armut, die eine mögliche Telefonnutzung sicher gering ausfallen lassen würde.[3] Dies sind ausschlaggebende Faktoren dafür, dass die Nutzungsmöglichkeiten moderner Telekommunikation– speziell des Internet– afrikaweit fast ausschließlich auf urbane Ballungszentren begrenzt sind und der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Entfaltung erschweren.

[...]


[1] Internet World Stats- Usage and Population.

[2] Vgl. Wikipedia Online Lexikon.

[3] Panos Media Brief . 2004. S.2-3

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Details

Title
Die globale Verteilung des Internet und die Schwierigkeiten der Verbreitung in Afrika
College
University of Augsburg
Course
Internet: Technische Grundlagen, Anwendungen und journalistische Herausforderungen
Grade
1,3
Author
Year
2005
Pages
19
Catalog Number
V81320
ISBN (eBook)
9783638851497
File size
450 KB
Language
German
Keywords
Verteilung, Internet, Schwierigkeiten, Verbreitung, Afrika, Internet, Technische, Grundlagen, Anwendungen, Herausforderungen
Quote paper
Maria Reschke (Author), 2005, Die globale Verteilung des Internet und die Schwierigkeiten der Verbreitung in Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81320

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