In dieser Arbeit werden die kontextuellen Bedingungen der Massenmedienwirkung thematisiert. Die Rezeption von Medieninhalten findet in sozialen Gruppen statt. Soziale Kommunikation ist in der soziologischen Medienwirkungsforschung auf die interpersonale
und Massenkommunikation beschränkt. Beide Formen sind eng miteinander verschränkt.
Daher stellen sich die Fragen: Wie wirken Massenmedien auf die Meinungsbildung von Individuen in sozialen Gruppen, in denen interpersonale Kommunikation stattfindet? Wird der Rezipient direkt durch das Medium beeinflusst oder sind soziale Beziehungen
entscheidend für dessen Wirkung? Die Forschungsfrage bezieht sich auf die Verschränkung von massenmedialer und interpersonaler Kommunikation. Die Hypothese lautet: Im Prozess individueller Meinungsbildung wirken die Massenmedien nur verstärkend, während die interpersonale Kommunikation in sozialen Netzwerken das eigentlich entscheidende Element darstellt. Daraus ergibt sich die Frage, welche Strukturen diese Netzwerke haben und in welche Richtungen der Einfluss geht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der One-Step Flow of Communication
- Medienwirkung auf Rezipienten in sozialen Gruppen
- „The People's Choice“
- Forschungsdesign und Ablauf der Erie-Studie
- Ergebnisse der Studie
- Die Meinungsführer und der Zweistufenfluss der Kommunikation
- Die Vorteile interpersonaler Kommunikation
- Kritik am Zweistufenfluss-Modell
- Die Folgestudien
- Die Rovere-Studie
- Die Decatur-Studie
- Die Drug-Studie
- Zusammenfassung
- Weitere Modifikationen des Meinungsführerkonzepts
- Die Diffusionsstudien
- Der Persuaionsprozess
- Die, Inaktiven'
- Die Modifikationen der Zweistufenflusshypothese
- Die virtuellen Meinungsführer
- Die Netzwerktheorie
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den kontextuellen Bedingungen der Massenmedienwirkung, insbesondere mit der Frage, wie Massenmedien die Meinungsbildung von Individuen in sozialen Gruppen beeinflussen. Die Hypothese ist, dass Massenmedien nur verstärkend wirken, während die interpersonale Kommunikation in sozialen Netzwerken die entscheidende Rolle spielt.
- Das Zusammenspiel von Massenmedien und interpersonaler Kommunikation
- Der Einfluss von sozialen Gruppen auf die Meinungsbildung
- Die Entwicklung des Zweistufenfluss-Modells
- Die Diffusionstheorie im Zusammenhang mit dem Meinungsführerkonzept
- Die Netzwerktheorie als modernes Kommunikationsmodell
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Massenmedienwirkung in den Kontext des aktuellen Forschungsstands und formuliert die Forschungsfrage sowie die Hypothese der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Annahme der Allmacht der Medien im 20. Jahrhundert und das Stimulus-Response-Modell. In Kapitel 3 wird der Einfluss von Gruppennormen auf die Meinungsbildung anhand der „The People's Choice“-Studie untersucht. Hier wird das Konzept des Zweistufenflusses der Kommunikation eingeführt, das den Einfluss von Meinungsführern auf die Rezeption von Medieninhalten betont. Die Folgestudien, die in Kapitel 4 vorgestellt werden, erweitern und modifizieren das Zweistufenfluss-Modell. In Kapitel 5 werden die Diffusionstheorie und die Netzwerktheorie als moderne Kommunikationsmodelle präsentiert, die die komplexen Prozesse der Meinungsbildung in der heutigen Informationsgesellschaft erklären.
Schlüsselwörter
Massenmedien, Medienwirkung, Meinungsbildung, soziale Gruppen, interpersonale Kommunikation, Zweistufenfluss, Meinungsführer, Diffusionstheorie, Netzwerktheorie.
- Quote paper
- Gesine Liersch (Author), 2007, Wie wirken die Massenmedien auf die Meinungsbildung von Individuuen in sozialen Gruppen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81348