Um das Ziel der Prozessoptimierung im Personalmanagement zu erreichen, gerät das Thema „Outsourcing von Personaldienstleistungen“
immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit und macht auch vor der Personalauswahl als
eines der strategisch wichtigsten Personaldienstfunktionen nicht halt. „Das Outsourcing der Bewerberauswahl ist zu Recht ein heikles Thema, zählt es doch zu den Kernkompetenzen des
Human-Resource-Managers.“ Die Personalauswahl legt fest, wer überhaupt in den Ablauf
des Unternehmens eingreifen kann und wer nicht. Eine Zusammenarbeit mit externen
Anbietern bei dieser Personaldienstfunktion gibt vor allem Klein- und Mittelbetrieben die
Möglichkeit, nicht nur die Leistungsqualität zu erhöhen oder ihre Kosten zu senken, sondern
sich auch auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Veränderungen im Personalbereich
können immer Vor- und Nachteile mit sich bringen, die eine Entscheidung abwägen, bei
seinen Kernkompetenzen zu bleiben oder diese zu externalisieren. Dennoch müssen auch
diese neuen Wege gegangen und ergründet werden.
Die momentane Situation im Bereich des Personalmanagements wirft demnach eine wichtige
Frage auf: Ist es für den Mittelstand eine sinnvolle Idee, dieses wichtige Spezialthema der
Personalbeschaffung an externe Dienstleister oder neu gegründete Tochtergesellschaften zu
übergeben? So können die Zeiten des „War for Talents“ erfolgreich bestanden werden und
man kann gestärkt und mit motivierten, neuen, erfolgsorientierten Mitarbeitern die nächsten
Jahre absolvieren mit dem Ziel, die Prozesse und Kundenzufriedenheit zu optimieren.
„Verglichen mit aufwändigen Rekrutierungsprozessen in Großunternehmen scheint die
Personalauswahl im Mittelstand oft wenig professionell zu verlaufen.“ Kann deshalb eine
Auslagerung der Personalauswahl dem Personalmanagement im Mittelstand einen
Professionalisierungsschub geben um so den „War for Talents“ zu gewinnen?
Wie der Mittelstand diese Fragen beurteilt und einschätzt soll Ziel dieser Studie sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Suche nach der optimalen Form der Personalauswahl zu Zeiten des „War for Talents“ – Ein Kandidat für Outsourcing?
- Externalisierung der Personalauswahl – nur ein theoretisches Phänomen? Das Ziel der Studie
- Theoretische Grundlagen
- Externalisierung im Personalmanagement
- Begriff / Einordnung
- Formen
- Voraussetzungen
- Idealtypischer Ablauf
- Externalisierung der Personalauswahl
- Begriff
- Phasen und Instrumente der Personalauswahl
- Anbieter der externen Personalauswahl
- Chancen und Risiken der Externalisierung der Personalauswahl
- Chancen
- Beschränkung auf Steuerung und Kontrolle
- Konzentration auf Kernkompetenzen
- Kostenaspekt
- Effektivitätssteigerung
- Sonstige Chancen
- Risiken
- Verlust von Know-how
- Neue und unbekannte Abhängigkeiten
- „Second-Hand-Mitarbeiter“
- Rechtliche Risiken
- Sonstige Risiken
- Der Mittelstand
- Definition und Abgrenzung von Klein- und Mittelbetrieben in Deutschland
- Statistische Daten
- Besonderheiten der Personalauswahl im Mittelstand
- Untersuchungsrahmen
- Das Modell
- Methodik – Die statistische Untersuchung
- Warum eine empirische Studie?
- Planung der Untersuchung
- Eingrenzung des Untersuchungsziels
- Datenherkunft
- Erhebungsumfang
- Erhebungstechniken
- Methodik der Auswertung
- Die Entwicklung des Fragebogens
- Auswertung und Analyse
- Beschreibung der Stichprobe
- Befunde zum Personalmanagement im Unternehmen und Outsourcing
- Befunde zum Outsourcing der Personalauswahl
- Chancen der ausgelagerten Personalauswahl
- Risiken der nicht ausgelagerten Personalauswahl
- Befunde zur zukünftigen Handhabung im Personalmanagement
- Empirische Studien im Vergleich
- Ergebnisse
- Zusammenfassung
- Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
- Fazit
- Limitationen
- Implikationen für Forschung und Praxis
- Ausblick / Zukunft
- Die Bedeutung der Personalauswahl als strategische Funktion im Mittelstand
- Die Chancen der Externalisierung, wie Kostensenkung, Konzentration auf Kernkompetenzen und Zugriff auf neues Know-how
- Die Risiken der Externalisierung, wie Verlust von Know-how, neue Abhängigkeiten und Verlust von Kernkompetenzen
- Die Relevanz der Unternehmensgröße als Einflussfaktor auf die Entscheidung für oder gegen eine Auslagerung
- Die Rolle der Human-Resource-Strategie und des Unternehmensumfelds bei der Erwartungsbildung im Hinblick auf eine Externalisierung der Personalauswahl
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Externalisierung der Personalauswahl im deutschen Mittelstand. Ziel der Arbeit ist es, die Chancen, Risiken und Konsequenzen dieser Auslagerung zu untersuchen und zu analysieren, ob diese Praxis für den Mittelstand eine sinnvolle Alternative darstellt. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Externalisierung im Personalmanagement, analysiert verschiedene Anbieter der externen Personalauswahl sowie die spezifischen Rahmenbedingungen im Mittelstand. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein Modell, welches die situativen Bedingungen, die Erwartungsbildung und die tatsächlich eintretenden Chancen und Risiken der Auslagerung der Personalauswahl beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Personalauswahl im Kontext des „War for Talents“ und den wachsenden Trend zum Outsourcing im Personalbereich beleuchtet. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Externalisierung im Personalmanagement, wobei der Begriff, die Formen, Voraussetzungen und der idealtypische Ablauf der Externalisierung erläutert werden. Im Anschluss wird die Externalisierung der Personalauswahl im Detail betrachtet, einschließlich einer Definition, einer Beschreibung der Phasen und Instrumente der Personalauswahl, einer Übersicht über die Anbieter sowie einer Analyse der Chancen und Risiken. Kapitel 3 stellt das Modell der Arbeit vor, das den Einfluss situativer Bedingungen auf die Erwartungsbildung vor einer Auslagerung der Personalauswahl sowie die tatsächlich eintretenden Chancen und Risiken während des Prozesses beleuchtet. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, die sich auf die Situation der Auslagerung der Personalauswahl im deutschen Mittelstand konzentriert und die Meinungen der Personalverantwortlichen in verschiedenen Unternehmen zu den Chancen, Risiken und Konsequenzen der Externalisierung aufzeigt. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen, zieht ein Fazit und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Bedeutung der Personalauswahl im Mittelstand.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Themen des Personalmanagements, insbesondere die Personalauswahl, und setzt diese in den Kontext der Externalisierung, auch bekannt als Outsourcing. Im Zentrum stehen die Chancen und Risiken dieser Auslagerungsstrategie, die im Rahmen des „War for Talents“ und im Kontext des deutschen Mittelstands betrachtet werden. Besondere Relevanz haben die Kernkompetenzen, die Human-Resource-Strategie, die Unternehmensgröße, das Unternehmensumfeld, die Erwartungsbildung und die konkrete Analyse von Chancen und Risiken der Externalisierung. Weitere wichtige Aspekte sind die verschiedenen Anbieter von externen Personaldienstleistungen, die Phasen und Instrumente der Personalauswahl, die Vertragsgestaltung und die Bedeutung von Service Level Agreements.
- Arbeit zitieren
- Björn Reddig (Autor:in), 2007, Externalisierung der Personalauswahl im Mittelstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81415