Hugo Grotius lebte von 1583 bis 1645 und hinterließ der Nachwelt eine Vielzahl an Schriftstücken, die insbesondere für die Politikwissenschaft von entscheidender Bedeutung sind. Das Hauptwerk Grotius’, De iure belli ac pacis libri tres, stellt unmissverstandlich klar, dass der der Krieg das schlimmste ist, was den Menschen zustoßen kann und es das höchste Ziel eines jeden sein muss, Frieden zu schaffen oder zumindest den Krieg humaner zu gestalten – insofern dies möglich ist. Für Grotius liegt der Schlüssel zum Frieden in einer internationalen Gemeinschaft, die sich durch Bündnisse und Eide zum Frieden verpflichtet. Mit dem Namen Hugo Grotius (beziehungsweise Huig de Groot) ist vielerlei verbunden: Einerseits galt er schon Seinerzeit als herausragender Jurist und Gelehrter, andererseits heute auch als einer der bemerkenswertesten Völkerrechtler. Die vorliegende Arbeit widmet sich seinem Hauptwerk und versucht darzustellen, warum es einem Mann, der fast die Hälfte seines Lebens ein Verstoßener seines Vaterlandes war, zu einem außerordentlich Ruhm gelangte. Der Schlüssel hierzu liegt darin verborgen, dass sich Grotius dem Mittel der Diplomatie bedient, um die geschilderten Ziele zu erreichen. Vor dem Hintergrund seiner Zeit – das Zeitalter von wütenden Kriegen und verheerenden Zerstörungen – erscheint dies kaum ernsthaft gemeint zu sein. Grotius war in diesem Punkt seiner Zeit weit voraus. Aus diesem Grund unternimmt die Arbeit den Versuch, die Kennzeichen des grotianischen Diplomatieverständnisses nachzuzeichnen. Hierbei wird auch untersucht, inwieweit dies der Kurzcharakteristik der heutigen Auffassung von Diplomatie entspricht. Der Autor bettet dies in den historisch-politischen Rahmen der Gegenwart Grotius’ ein. Darüber hinaus erläutert die Arbeit an ausgewählten Beispielen aus den „De iure belli ac pacis libri tres“ (1625) die grundlegenden Absichten und Inhalte des Werkes und sucht Erklärungen und Lösungen dafür, warum Grotius zwei Kapitel seines Buches den Bündnissen und Unterhandlungen sowie den Rechten der Gesandten widmet; und das in einer Zeit des Krieges.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hugo Grotius’ „De iure belli ac pacis libri tres“ im Kontext des 16. und 17. Jahrhunderts und das Ziel der Friedensschaffung
- Eine rechtliche Normierung des Krieges fördert den Frieden oder: Die „De iure belli ac pacis libri tres“ als Angebot zur Friedensbildung durch die Diplomatie in den Internationalen Beziehungen
- Bündnisse, Verträge und Unterhandlungen als das Wirkungsfeld der Gesandten
- Die Rechte der Gesandten als Bedingung für das Funktionieren Internationaler Beziehungen
- Die friedliche Gemeinschaft aller Nationen als Aufgabe und Ziel der grotianischen Diplomatie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Hugo Grotius (1583-1645) und seinem Werk „De iure belli ac pacis libri tres“. Sie untersucht Grotius’ Verständnis von Diplomatie und wie er sie als Mittel zur Friedensschaffung in den Internationalen Beziehungen sah. Die Arbeit analysiert seine Position im historischen Kontext des 16. und 17. Jahrhunderts und geht auf die wichtigsten Aspekte seines Werks ein, die mit dem Thema Diplomatie in Verbindung stehen.
- Die Rolle des Völkerrechts in der Friedensschaffung
- Diplomatie als Mittel zur Regelung internationaler Beziehungen
- Die Rechte der Gesandten und deren Bedeutung für die Friedenssicherung
- Grotius’ Konzept einer friedlichen internationalen Gemeinschaft
- Der Einfluss des Dreißigjährigen Krieges auf Grotius’ Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Hugo Grotius und sein Werk „De iure belli ac pacis libri tres“ vor. Sie beleuchtet Grotius’ Lebensweg und seine Motivationen, sich mit dem Thema Krieg und Frieden auseinanderzusetzen. Das zweite Kapitel untersucht die historische Situation des 16. und 17. Jahrhunderts und zeigt, wie Grotius’ Werk im Kontext der Konfessionalisierung und des Dreißigjährigen Krieges entstand.
Das dritte Kapitel widmet sich den „De iure“ selbst und analysiert Grotius’ Argumentation für eine rechtliche Normierung des Krieges. Es untersucht die Rolle der Diplomatie im Kontext der von Grotius vertretenen Ordnung der Internationalen Beziehungen. Hierbei werden insbesondere die Bündnisse, Verträge und Unterhandlungen sowie die Rechte der Gesandten als die wichtigsten Werkzeuge der Diplomatie betrachtet.
Die Zusammenfassung stellt die Kernaussagen der Arbeit und die wichtigsten Ergebnisse der Analyse dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen: Hugo Grotius, Diplomatie, Völkerrecht, Friedensschaffung, Internationale Beziehungen, Dreißigjähriger Krieg, „De iure belli ac pacis libri tres“, Gesandte, Verträge, Bündnisse, Recht des Krieges, Naturrecht, Gerechter Krieg, Kirchenfrieden.
- Citar trabajo
- Johannes Henning (Autor), 2004, Hugo Grotius (1583-1645) und die Diplomatie als Mittel internationaler Beziehungen zur Friedensschaffung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81457