»Macht – Unterschiede: Nicht nur eine Frage des ökonomischen Kapitals«, so der Titel des Referats welches im Wintertrimester 2006 im Rahmen des Seminars »Die verborgenen Mechanismen der Macht – Aktuelle soziale Phänomene im Spiegel der Soziologie Pierre Bourdieus« an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg gehalten wurden.
Dieser Titel führt bereits nach der ersten Betrachtung zu mehreren Fragen. Wie lässt sich Macht definieren und welche unterschiedlichen Formen von Macht gibt es nach Pierre Bourdieu überhaupt? Was versteht Bourdieu unter ökonomischem Kapital?
Welche weiteren Arten beziehungsweise Möglichkeiten von Kapital gibt es darüber hinaus noch?
Diese Fragen wurden im Referat thematisiert und diskutiert und sollen im Rahmen der vorliegenden schriftlichen Ausarbeitung zu einer möglichst erschöpfenden Beantwortung gelangen. Um die zentralen Gedanken Bourdieus verständlich zu machen, werden zunächst Begriffe wie »Habitus« und »Feld« grundlegend und einheitlich definiert. Vor der im Fokus stehenden Betrachtung des Kapitalbegriffs werden Bourdieu und seine zentralen Werke vorgestellt.
Eine befriedigende Erklärung des Bourdieuschen Kapitalbegriffs mit seinen drei Säulen, dem ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapital soll zugleich Schwerpunkt und Ziel dieser Arbeit sein. Einige ausgewählte Abbildungen beziehungsweise Schemata sollen helfen dieses Ziel zu erreichen. Abschließende Betrachtungen runden die Ausarbeitung ab und stellen zugleich weiterführende Fragen, um die Diskussion bezüglich Pierre Bourdieus und seines Kapitalbegriffs am Leben zu halten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Habitus
- Feld
- Habitus und Feld – eine Wechselbeziehung
- Leben und Werke Pierre Bourdieus
- Biographie
- Zentrale Werke/Erkenntnisse
- Der Kapitalbegriff nach Bourdieu
- Ökonomisches Kapital
- Kulturelles Kapital
- Die inkorporierte Form
- Die objektivierte Form
- Die institutionalisierte Form
- Soziales Kapital
- Der Transfer des Kapitals
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat beschäftigt sich mit dem Kapitalbegriff nach Pierre Bourdieu und untersucht, wie Macht nicht nur eine Frage des ökonomischen Kapitals ist. Ziel ist es, die unterschiedlichen Kapitalformen zu erklären und ihre Wechselwirkungen zu analysieren.
- Habitus und Feld als zentrale Begriffe in Bourdieus Theorie der Praxis
- Die drei Kapitalformen: ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital
- Die hierarchische Beziehung zwischen den Kapitalformen und die Möglichkeit der Transformation
- Die Rolle der Bildung und der Familie in der Reproduktion von Kapital
- Die Bedeutung von sozialen Netzwerken und die Konzentration von Sozialkapital
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Referat stellt die zentrale Fragestellung vor: Wie lässt sich Macht jenseits des ökonomischen Kapitals verstehen? Bourdieus Kapitalbegriff wird als Grundlage für die Analyse eingeführt.
- Begriffsdefinitionen: Der Habitus als "leibliche Geschichte" und das soziale Feld als "verdinglichte Geschichte" werden als grundlegende Begriffe erklärt. Ihre enge Beziehung zueinander wird verdeutlicht.
- Leben und Werke Pierre Bourdieus: Ein Überblick über Bourdieus Biographie und seine zentralen Werke, insbesondere "La distinction" und "Le métier de sociologue", wird gegeben. Seine Kritik an der symbolischen Gewalt und die Rolle der Bildung werden hervorgehoben.
- Der Kapitalbegriff nach Bourdieu: Die drei Kapitalarten (ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital) werden detailliert beschrieben. Die hierarchische Beziehung zwischen ihnen und die Möglichkeit der Transformation werden erläutert.
- Ökonomisches Kapital: Bourdieus differenzierte Sicht auf ökonomisches Kapital wird vorgestellt. Die Unterscheidung von Produktionsmitteln und materiellen Reichtümern wird deutlich gemacht.
- Kulturelles Kapital: Die drei Formen des kulturellen Kapitals (inkorporiert, objektiviert, institutionalisiert) werden erläutert. Die Bedeutung von Bildung, kulturellen Gütern und Titel wird hervorgehoben.
- Soziales Kapital: Das soziale Kapital wird als Netzwerk von sozialen Verbindungen beschrieben, die Ressourcen bereitstellen. Die Bedeutung von Gruppen und die Konzentration von Kapital in ihnen werden dargestellt.
- Der Transfer des Kapitals: Die Umwandlung zwischen den verschiedenen Kapitalarten wird erläutert. Die Rolle des ökonomischen Kapitals und die Bedeutung von Aufwand und Arbeit werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Pierre Bourdieu, Kapital, Habitus, Feld, ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, Bildung, soziales Kapital, Netzwerk, Macht, symbolische Gewalt, soziale Ungleichheit, Transformation.
- Quote paper
- Dipl.Päd. L. Lindenschmidt (Author), Becker (Author), Hering (Author), Unger (Author), 2006, Macht – Unterschiede: Nicht nur eine Frage des ökonomischen Kapitals. Betrachtung des dreisäuligen Bourdieuschen Kapitalbegriffs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81487