„Männer sind anders – Frauen auch“, „warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können“ – diese und viele andere Titel aus dem populär-wissenschaftlichen Spektrum beschäftigen sich mit dem Symptom, dass es scheinbar zweierlei Geschlechter gibt auf dieser Welt.
Dabei steht weniger die Analyse im Vordergrund, welchen Vorteil dies mit sich bringt oder wie die Differenzierung näher definiert werden kann, als vielmehr handlungspraktisch, wie zwischen den Geschlechtern eine Kommunikation stattfinden kann.
Aus wissenschaftlicher Sicht stellt sich dabei recht schnell die Frage, inwieweit denn die Grundannahmen, die hierbei meist implizit getroffen worden sind, denn wirklich gelten?
Daran soll auch das erste Kapitel im Folgenden anknüpfen; der Frage wieweit denn die klassischen Geschlechterspezifizierungen überhaupt tragbar sind. Nach dieser Erörterung soll anhand von Zahlen und in zwei Beispielen auf die konkreten Unterschiede eingeganden werden. Weiter soll durch die Darstellung von sexueller Aggression gezeigt werden, wie stark die erfassten Unterschiede von der Art der Fragestellung und den Ausgangsthesen abhängt. Bei der näheren Betrachtung von Gewalt in Partnerschaften ist es v.a. interessant zu sehen, wie damit in der Öffentlichkeit umgegangen wird.
Somit schließt sich auch wieder der Rahmen der durch das Thema: Geschlecht – Gewalt – Diskurs vorgegeben ist. Im letzten Kapitel werden die Erkenntnisse zusammengetragen und miteinander verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WAS IST GESCHLECHT?
- Biologische Merkmale von Geschlecht
- Das chromosomale oder genetische Geschlecht
- Das somatische und morphologische Geschlecht
- Drei Ebenen von Geschlecht
- Geschlecht als biologisches Merkmal
- Geschlecht als psychologisches Merkmal (Selbstkonzept)
- Geschlecht als soziale Kategorie (Außenperspektive)
- Gleichheit und Unterschied
- Androgynie
- Zusammenfassung
- BESTIMMUNG VON GEWALT
- SEXUELLE AGGRESSION
- Definitionen sexueller Aggression
- Juristische Definition
- Forschungsdefinitionen
- Alltagsdefinitionen
- Offizielle Daten
- Anmerkungen zur Forschung im Bereich sexueller Aggression
- Zusammenfassung
- GEWALT IN PARTNERSCHAFTEN
- Problematik der Präventionsmaßnahmen
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Interaktion von Geschlecht, Gewalt und Diskurs. Sie untersucht, wie sich die gesellschaftliche und wissenschaftliche Wahrnehmung von Geschlecht auf die Interpretation und Bearbeitung von Gewalt auswirkt. Dabei werden die komplexen Zusammenhänge zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Aspekten von Geschlecht beleuchtet.
- Die unterschiedlichen Dimensionen von Geschlecht und ihre Bedeutung für die Konstruktion von Gewalt
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der Wahrnehmung von Gewalt zwischen Geschlechtern
- Die Herausforderungen der Forschung und Erhebung von Daten im Bereich sexueller Aggression
- Die Problematik einseitiger Gewaltpräventionsmaßnahmen und die Notwendigkeit einer geschlechtsunspezifischen Herangehensweise
- Die Auswirkungen des Diskurses über Gewalt und Geschlecht auf die öffentliche Meinung und die juristische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert den Begriff des Geschlechts anhand verschiedener Theorien und untersucht, inwiefern sich die klassischen Geschlechterspezifizierungen aufrechterhalten lassen. Es beleuchtet die drei Ebenen des biologischen, psychologischen und sozialen Geschlechts und stellt das Androgynie-Konzept vor, das eine komplexe und flexible Sichtweise auf Geschlecht ermöglicht.
Kapitel drei beschäftigt sich mit der Definition von Gewalt und betrachtet verschiedene Facetten und Definitionen des Begriffs. Es werden die Unterschiede zwischen Gewalt und Aggression diskutiert und die historische Entwicklung des Gewaltbegriffs beleuchtet.
Im vierten Kapitel wird der Fokus auf sexuelle Aggression gerichtet. Es werden verschiedene Definitionen von sexueller Aggression aus juristischer, wissenschaftlicher und alltäglicher Perspektive analysiert. Das Kapitel beleuchtet die Probleme der Datenerhebung und die Herausforderungen der Forschung im Bereich sexueller Aggression.
Das fünfte Kapitel thematisiert Gewalt in Partnerschaften und stellt die Problematik einseitiger Präventionsmaßnahmen in den Vordergrund. Es kritisiert die Tendenz, Gewalt in Partnerschaften ausschließlich als männliches Phänomen zu betrachten und plädiert für eine geschlechtsunspezifische Herangehensweise an Gewaltprävention.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Begriffe wie Geschlecht, Gewalt, Diskurs, Androgynie, sexuelle Aggression, Prävention, Stereotypen und gesellschaftliche Wahrnehmung. Sie fokussiert auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Begriffen und deren Bedeutung im Kontext der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Debatte um Gewalt zwischen Geschlechtern.
- Arbeit zitieren
- Dipl.SozPäd (FH); Dipl. Päd (Uni) Ulrich Strauß (Autor:in), 2005, Gewalt - Geschlecht - Diskurs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81504