Bei der Beschäftigung mit der Public Choice Theorie fiel mir zunächst auf, wie kontrovers sie von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete tatsächlich diskutiert wird. Dabei reicht die Bandbreite von glühenden Lobeshymnen bis hin zu erbitterter Widerrede. Sowohl unter den Verfechtern der Ökonomischen Theorie der Politik als auch unter deren Gegnern, existiert kaum ein Konsens.
Leider musste ich feststellen, dass auch das von mir ausgesuchte Thema, die Wahlbeteiligung, ein breites Feld an unterschiedlichsten theoretischen Ansätzen eröffnet. Der Public Choice Ansatz hat in Bezug auf das individuelle Wählerverhalten allerdings eine neue Richtung in der Wahlforschung eingeschlagen. Es existiert aber nach wie vor ein erheblicher Erklärungsbedarf. Allerdings ist die Arbeit von Rolf Becker, auf die ich näher eingehen werde richtungweisend.
Im Folgenden werde ich also auf Grundlage der Ökonomischen Theorie der Politik sowie unter Berücksichtigung von Kritik an derselben dem Rätsel des Wählerverhaltens auf den Grund gehen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHER HINTERGRUND
- RATIONAL CHOICE UND PUBLIC CHOICE THEORIEN
- DAS MENSCHENBILD ALS ALLGEMEINES ERKLÄRUNGSMODELL
- EIGENNUTZMAXIMIERUNG ALS HANDLUNGSZIEL
- RATIONALE HANDLUNGSREIHENFOLGE UND PRÄFERENZORDNUNG
- DER PUBLIC CHOICE ANSATZ VON ANTHONY DOWNS: DAS PARADOX DER WAHLBETEILIGUNG
- DAS NUTZENKALKÜL DES RATIONALEN BÜRGERS
- DAS KOSTENKALKÜL DES RATIONALEN BÜRGERS
- INFORMATIONSKOSTEN
- DER STIMMWERT
- „DAS PARADOX DER PARTIZIPATION AUS BÜRGERVERANTWORTUNG“
- DAS NUTZENKALKÜL DES RATIONALEN BÜRGERS
- DAS RATIONALE WAHLVERHALTEN
- THEORIE UND EMPIRIE
- SUBJEKTIVE WERTERWARTUNG ODER EIN PARADOX, DAS KEINS IST (NACH ROLF BECKER)
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Paradox der Wahlbeteiligung aus der Sicht der Ökonomischen Theorie der Politik, auch Public Choice genannt. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, warum Menschen trotz des scheinbar geringen persönlichen Nutzens an Wahlen teilnehmen. Die Arbeit analysiert die Theorien von Anthony Downs und Rolf Becker und setzt diese in Bezug zu empirischen Daten.
- Die Anwendung des Rational-Choice-Modells auf das Wählerverhalten
- Das Paradox der Wahlbeteiligung und die Kosten-Nutzen-Kalkulation des Wählers
- Kritik an der Public Choice Theorie und empirische Befunde
- Die Theorie der subjektiven Werterwartung als alternative Erklärung für Wahlbeteiligung
- Der Einfluss von gesellschaftlichen, institutionellen, strukturellen und formalen Rahmenbedingungen auf das Wahlverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 - Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema der Wahlbeteiligung im Kontext der Public Choice Theorie vor und skizziert die kontroversen Diskussionen um den Ansatz.
- Kapitel 2 - Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die grundlegenden Elemente der Rational Choice Theorie und der Public Choice Theorie. Es werden das Menschenbild des homo oeconomicus, das Eigennutzaxiom und das SEU-Modell erläutert.
- Kapitel 3 - Der Public Choice Ansatz von Anthony Downs: Dieser Abschnitt beleuchtet die Downssche Theorie zur Erklärung des Wählerverhaltens und das daraus resultierende Paradox der Wahlbeteiligung. Es werden die Kosten und Nutzen des Wählens sowie der Stimmwert analysiert.
- Kapitel 4 - Das Rationale Wahlverhalten: Hier werden die Kritikpunkte an der Downsschen Theorie sowie die empirischen Erkenntnisse zur Wahlbeteiligung vorgestellt. Außerdem wird das Modell der subjektiven Werterwartung nach Rolf Becker als alternative Erklärung präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Public Choice Theorie, wie z.B. dem Rational-Choice-Modell, dem Eigennutzaxiom, dem Paradox der Wahlbeteiligung, dem Kosten-Nutzen-Kalkül, dem Stimmwert, der subjektiven Werterwartung und dem SEU-Modell. Weitere wichtige Themen sind die empirische Wahlforschung, die Analyse von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Legitimation der Demokratie durch freie Wahlen.
- Citar trabajo
- Edda Laux (Autor), 2002, Warum Wählen? - Ökonomisch rationale Erklärungen zum Paradox der Wahlbeteiligung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81543