Am 18. Dezember 2004 titelte Die Welt „Ein Jahr Föderalismusstreit – Ein Jahr des Scheiterns“ . Gemeint war das öffentlich erklärte Scheitern der Föderalismuskommission einen Tag zuvor . Das Versagen der „Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung“ markierte das zweite Nichtzustandekommen einer umfassenden Verfassungsmodernisierung nach der Wiedervereinigung Deutschlands . Die Notwendigkeit einer Reform, die Defizite, die die Politikverflechtungsfalle hervorruft, und die Frage, ob der kooperative Föderalismus nicht doch ein wenig dualer werden sollte, sind in Deutschland keine neuen Anstöße. Umso mehr ist es eine Erkenntnis, dass sich trotzdem wenig bewegt hat im politischen System der Bundesrepublik Deutschland.
Diese Arbeit wird dazu das Werk von Uwe Wilkesmann „Lernen in Organisationen“ heranziehen. Es schlüsselt die Prozesse bei kollektiven Lernvorgängen auf und betrachtet die Variablen dieser Vorgänge. Es geht der Frage nach, wie sich „kollektive Innovationsprozesse in Organisationen“ fördern lassen. Präzisiert lauten die Fragen dieser Arbeit: 1. Wie gut eignete sich die Föderalismuskommission für kollektives Lernen? 2. Wie gut eignete sich die Föderalismuskommission zur Konsensfindung?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Föderalismuskommission
- Analyse nach Wilkesmann
- Routine- und Innovationsspiele
- Netzwerkvariablen
- Problemlösungslernen
- Verteilungsprobleme
- Koordinationsspiele
- Diskoordinationsspiele
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Scheitern der Föderalismuskommission im Jahr 2004 aus der Perspektive der Organisationstheorie. Dabei wird das Werk von Uwe Wilkesmann „Lernen in Organisationen“ herangezogen, um die Prozesse und Variablen von kollektivem Lernen in der Kommission zu analysieren. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Kommission ein geeignetes Forum für kollektives Lernen und Konsensfindung war.
- Kollektives Lernen in Organisationen und insbesondere in demokratischen, politischen Systemen
- Die Rolle der Föderalismuskommission als Plattform für kollektives Lernen und Konsensfindung
- Die Anwendung von Wilkesmanns Theorie auf den Fall der Föderalismuskommission
- Analyse der Faktoren, die zum Scheitern der Kommission geführt haben
- Bewertung der Eignung der Kommission für kollektives Lernen und Konsensfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangslage des Scheiterns der Föderalismuskommission dar und führt das Werk von Uwe Wilkesmann „Lernen in Organisationen“ als analytisches Instrument ein. Kapitel 1 beschreibt die Föderalismuskommission, ihre Aufgaben, Zusammensetzung und Funktionsweise. Kapitel 2 analysiert die Kommission anhand der von Wilkesmann entwickelten Theorien zum kollektiven Lernen, wobei die Routine- und Innovationsspiele, Netzwerkvariablen, das Problemlösungslernen und Verteilungsprobleme im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Föderalismuskommission, kollektives Lernen, Organisationstheorie, Wilkesmann, Konsensfindung, Politikverflechtungsfalle, Routine- und Innovationsspiele, Netzwerkvariablen, Problemlösungslernen, Verteilungsprobleme, Koordinationsspiele, Diskoordinationsspiele
- Quote paper
- Glenn R. Gassen (Author), 2005, Erkenntnisse über die Föderalismuskommission nach Wilkesmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81644