In historischen Kategorien gemessen ist das Internet ein noch relativ junges Medium - besonders verglichen mit der Entwicklungsgeschichte der klassischen Medien wie der Zeitung oder des Rundfunks. Gleichzeitig hat es aber in den letzten Jahren in einem unbestreitbar beispiellosen Ausmaß auch das alltägliche Leben so vieler Menschen beeinflusst. Durch sein rasantes Wachstumstempo und neue innovative Technologien begann es aber auch zunehmend eine Herausforderung für den Gesetzgeber darzustellen: Zum Einen aufgrund der mangelnden internationalen Kooperation angesichts der grenzüberschreitenden Eigenschaft des Internets, zum Anderen aufgrund der immer wieder neu auftauchenden Schwierigkeiten die neuen Medien entsprechend dem vorhandenen Gesetzesrahmen einzuordnen.
In Deutschland wurden die ersten rechtlichen Rahmenbedingungen für die Kommunikations- und Informationsdienste des Internets 1997 erst relativ spät festgelegt. Und auch sie zeigten sich, aufgrund der damals unvorhersehbaren technologischen Entwicklung, schon einige Jahre später wieder als überholt. Trotzdem sollte es noch fast zehn Jahre dauern, bis zum Frühjahr 2007, das ein aktuelles Gesetzespaket verabschiedet werden konnte, um den inzwischen völlig veränderten inhaltlichen Angeboten und Darstellungsformen des Internets gerecht zu werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Kern mit der Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen der Informations- und Kommunikationsmedien des Internets in Deutschland. Anhand eines kurzen geschichtlichen Abrisses werden zunächst die wichtigsten Gesetzesgrundlagen und die ihnen jeweils vorangegangenen Entwicklungsschritte der Onlinemedien in chronologischer Reihenfolge vorgestellt. Anschließend soll der aktuelle Gesetzesrahmen von 2007 anhand der bereits in groben Zügen absehbaren Weiterentwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie kritisch analysiert und bewertet werden. So zeichnet sich mit dem allmählichen Verschwimmen medialer Grenzen, sowie der populärer werdenden Idee des „Bürgerjournalismus“ schon jetzt eine neue Herausforderung für die gerade erst verabschiedeten Gesetzesgrundlagen ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frühe Entwicklung der Onlinemedien (bis 1997)
- Erste Gesetze (1997)
- Technische und inhaltliche Weiterentwicklung der Onlinemedien (bis 2007)
- Neue Gesetzgebung - Das Telemediengesetz von 2007
- Kritik am Gesetz
- Weitere Kontrollmöglichkeiten
- Fazit und Ausblick
- Begriffserklärungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der rechtlichen Gestaltung der Informations- und Kommunikationsmedien im Internet. Der Fokus liegt auf der Analyse der Entwicklung der Gesetzesgrundlagen für Onlinemedien und der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen im Kontext des Telemediengesetzes von 2007.
- Chronologische Darstellung der Entwicklung von Onlinemedien und der zugehörigen rechtlichen Rahmenbedingungen
- Analyse des Telemediengesetzes von 2007
- Bewertung des aktuellen Gesetzesrahmens im Hinblick auf die Herausforderungen durch die zunehmende Konvergenz von Medien und die Verbreitung von „Bürgerjournalismus“
- Die Rolle des Internets in der Gesellschaft und die Regulierungsbedürfnisse in Bezug auf Inhalte und Nutzung
- Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Kontext der grenzüberschreitenden Natur des Internets
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und beleuchtet die schnelle Entwicklung des Internets und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft. Es skizziert auch die Herausforderungen, die diese Entwicklung für die Gesetzgebung darstellte.
Das zweite Kapitel betrachtet die frühen Entwicklungen der Onlinemedien bis 1997. Es beschreibt die zunehmende Verbreitung des Internets in verschiedenen Lebensbereichen und die Herausforderungen, die sich aus der rasanten Entwicklung für die Gesetzgebung ergaben.
Das dritte Kapitel analysiert die ersten Gesetze, die im Jahr 1997 verabschiedet wurden, um das Internet rechtlich zu regulieren. Es betrachtet die Einteilung des Internets in Teledienste und Mediendienste sowie die jeweiligen Zuständigkeiten von Bund und Ländern.
Das vierte Kapitel beleuchtet die technische und inhaltliche Weiterentwicklung der Onlinemedien bis 2007. Es beschreibt die zunehmende Bedeutung des Internets als Informations- und Unterhaltungsmedium und die Herausforderungen, die sich aus der Weiterentwicklung der Technologie ergeben.
Das fünfte Kapitel analysiert die neue Gesetzgebung, das Telemediengesetz von 2007, und betrachtet die Kritik an dem Gesetz. Es befasst sich mit der Frage, inwieweit das neue Gesetz den Herausforderungen der digitalen Welt gerecht werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Medienrecht, Onlinemedien, Telemediengesetz, Internet, Medienpolitik, Informationsgesellschaft, Informations- und Kommunikationsdienste, digitale Medien, Bürgerjournalismus, Gesetzgebung, Regulierung, Medienkonvergenz und internationale Zusammenarbeit.
- Citation du texte
- Robert Lindner (Auteur), 2007, Medienrecht im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81676