Kubakrise, Ölkrise und Asienkrise - für den Historiker gibt es anscheinend verschiedene Gründe, bestimmten Prozessen in der Geschichte, seien sie nah oder fern, eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen und sie als "Krisen" zu bezeichnen. Das Konzept der Krise hat in der Geschichtswissenschaft Konjunktur. Neben den vielen kleinen Krisen, die in der Weltgeschichte auftraten, gibt es derer drei die einer Epoche ihren Namen gaben: die Krise des 3. Jahrhunderts, die Krise des Spätmittelalters (14.Jahrhundert) und die Krise des 17. Jahrhunderts. Wenn von der "Reichskrise des 3. Jahrhunderts" die Rede ist, wird darunter in der Regel die Epoche von 235-284 n.Chr. verstanden. Diese Epoche der römischen Geschichte scheint von einem beispiellosen Niedergang gekennzeichnet zu sein, so daß aus diesen Niedergang schließlich von Althistorikern eine "Weltkrise" oder eine "totale Systemkrise" des römischen Reiches gefolgert wurde, die alle Teile des antiken Lebens erfaßt hat. Es gibt aber eine Reihe von Forschern , die die Vorstellung von einer "Weltkrise" nicht teilen bzw. die Evidenz der Krise in Frage stellen und zugleich neue Perspektiven aufzeigen. Der Niedergang im 3. Jahrhundert stellt für sie einen allmählichen Transformationsprozeß bzw. einen beschleunigten Wandel dar, der räumlich und zeitlich stark differenziert werden muß. Sie gehen nicht von einem vereinfachenden Globalmodell einer "Weltkrise" aus.
Man begegnet in der Epoche der sogenannten "Reichskrise des 3. Jahrhundert" allerdings bestimmten Situationen, die das Krisenkonzept rechtfertigen. Damit ist die Periode von 250 bis 260 n.Chr. gemeint. In diesem Zeitraum wurde die Situation an den Reichsgrenzen des Imperium Romanum mehr als kritisch. Das Zusammentreffen von äußerer Bedrohung (Germanen und Neuperser) und innenpolitischer Instabilität führten zu einer allgemeinen Desorganisation, neben der Instabilität stellte sich eine 15 jährige Herrschaftskontinuität während der Regierungszeit des Kaisers Gallienus (253-268 n.Chr.) ein, die wohl längste in der Epoche der Krise bzw. der sogenannten "Soldatenkaiser" . Dies erscheint merkwürdig! Auf dem Höhepunkt der militärischen Krise des römischen Reiches hält sich ein Kaiser über 15 Jahre lang und trotzt jeglichen Usurpationsversuchen an denen viele seiner Vorgänger im Amt zugrunde gegangen wären.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Der Krisenbegriff in der Historiographie
1.1. Die Semantik des Begriffs Krise
1.2. Bedingungen und Merkmale historischer Krisen
1.2.1. Die Bedingungen
1.2.2. Die Merkmale
2. Die Regierung des Kaisers Valerian (253-260 (?) n.Chr.)
3. Die Regentschaft des Gallienus (253-268 n.Chr.)
3.1. Biographie
3.2. Die Germanenkriege Galliens und der Höhepunkt der militärischen Krise
3.3. Die militärischen und administrativen Reformen des Kaisers Gallienus als Mittel zur Bewältigung der Krise
3.3.1. Die militärischen Reformen
3.3.1.1. Die Heeresreform in den Quellen
3.3.1.2. Der Begriff vexillium und die althistorische Debatte um die Reiterreform Galliens
3.3.1.3. Die Equites Illyricorum
3.3.1.4. Die Equites singulares augusti und die Protectores divini lateris
3.3.1.5. Die Equites legionis
3.3.2. Die administrativen Reformen – Aurelius Victor zur Trennung von Militär- und Zivilgewalt
3.4. Die religionspolitischen Maßnahmen
3.5. Der Erfolg der Reformen
4. Die Reformen des Gallienus vor dem Hintergrund der Frage von Krise oder Wandel im 3. Jahrhundert nach Christus
5. Literaturangaben
Einleitung
Kubakrise, Ölkrise und Asienkrise – für den Historiker gibt es anscheinend verschiedene Gründe, bestimmten Prozessen in der Geschichte, seien sie nah oder fern, eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen und sie als „Krisen“ zu bezeichnen. Das Konzept der Krise hat in der Geschichtswissenschaft Konjunktur. Neben den vielen kleinen Krisen, die in der Weltgeschichte auftraten, gibt es derer drei die einer Epoche ihren Namen gaben: die Krise des 3. Jahrhunderts, die Krise des Spätmittelalters (14.Jahrhundert) und die Krise des 17. Jahrhunderts. Wenn von der „Reichskrise des 3. Jahrhunderts“ die Rede ist, wird darunter in der Regel die Epoche von 235-284 n.Chr. verstanden. Diese Epoche der römischen Geschichte scheint von einem beispiellosen Niedergang gekennzeichnet zu sein, so daß aus diesen Niedergang schließlich von Althistorikern[1] eine „Weltkrise“ oder eine „totale Systemkrise“ des römischen Reiches gefolgert wurde, die alle Teile des antiken Lebens erfaßt hat. Es gibt aber eine Reihe von Forschern[2], die die Vorstellung von einer „Weltkrise“ nicht teilen bzw. die Evidenz der Krise in Frage stellen und zugleich neue Perspektiven aufzeigen. Der Niedergang im 3. Jahrhundert stellt für sie einen allmählichen Transformationsprozeß bzw. einen beschleunigten Wandel dar, der räumlich und zeitlich stark differenziert werden muß. Sie gehen nicht von einem vereinfachenden Globalmodell einer „Weltkrise“ aus.
Man begegnet in der Epoche der sogenannten „Reichskrise des 3. Jahrhundert“ allerdings bestimmten Situationen, die das Krisenkonzept rechtfertigen. Damit ist die Periode von 250 bis 260 n.Chr. gemeint. In diesem Zeitraum wurde die Situation an den Reichsgrenzen des Imperium Romanum mehr als kritisch. Das Zusammentreffen von äußerer Bedrohung (Germanen und Neuperser) und innenpolitischer Instabilität führten zu einer allgemeinen Desorganisation, neben der Instabilität stellte sich eine 15 jährige Herrschaftskontinuität während der Regierungszeit des Kaisers Gallienus (253-268 n.Chr.) ein, die wohl längste in der Epoche der Krise bzw. der sogenannten „Soldatenkaiser“[3]. Dies erscheint merkwürdig! Auf dem Höhepunkt der militärischen Krise des römischen Reiches[4] hält sich ein Kaiser über 15 Jahre lang und trotzt jeglichen Usurpationsversuchen an denen viele seiner Vorgänger im Amt zugrunde gegangen wären. Nicht nur der Kaiser allein beweist Kontinuität in der Herrschaft innerhalb der Krise, auch das römische Reich selbst fällt aufgrund der enormen militärischen Anstrengung, Bedrohung und Usurpation nicht in sich selbst zusammen.
So stellt sich doch dem Beobachter die Frage, wie der Kaiser auf dem Höhepunkt der militärischen und innenpolitischen Krise seine Position rechtfertigen konnte, hatte er einfach mehr Glück als seine Vorgänger oder waren es einschneidende Reformen die schon während der militärischen Krise griffen? Der Gegenstand der Arbeit beschäftigt sich mit den Heeresreform des Kaisers Gallienus als Mittel der Krisenbewältigung und versucht diese Reform in den Hintergrund der Fragestellung einer Krise oder eines Wandels im 3. Jahrhundert nach Christi Geburt einzuordnen. Dafür ist es unerläßlich zuerst einmal den Begriff der Krise genau zu definieren bevor die einzelnen Reformen des Gallienus und zum Teil auch seines Vaters Valerian skizziert werden können. Anschließend wird der Gegenstand der einzelnen Maßnahmen, die als Reaktion auf die militärische Krise gedacht sind, in den Kontext des Themas „Krise oder Wandel“ eingeordnet.
1. Der Krisenbegriff in der Historiographie
1.1. Die Semantik des Begriffs Krise
Der Begriff „Krise“ (aus dem Griechischen ή κρίσις d.h. Entscheidung, Gericht, auch Unterscheidung, daher auch Kritik[5]) wurde von dem Griechen Thukydides (vor 450 – um 400 v.Chr.) in die Geschichtsschreibung übertragen. Wichtiger ist die ebenfalls von Thukydides aufgenommene medizinische Bedeutung des Wortes. Der Begriff tritt immer dann auf, wenn auf ein mehr oder minder langes Siechtum der plötzliche Ausbruch einer schweren Krankheit folgt, die alle Glieder gleichzeitig erfaßt und existentiell bedroht. Der medizinisch-organische Krisenbegriff unterscheidet sich von anderen dadurch, daß die Wiederherstellung der Gesundheit erfolgt. Neben der organischen Metapher gibt es noch die Vorstellung einer Genese – Entwicklung. Anstatt der Wiederherstellung der Gesundheit des von Krankheit befallenen Körpers kann es zu einer Ausformung einer neuen Konstellation bzw. eines neuen Zustands kommen, die Krisis ist dann als ein Entwicklungsknoten zu betrachten.[6]
Die Semantik des Wortes hat sich in jüngerer Zeit in einer Weise gewandelt, daß „Krise“ ein ubiquitärer Begriff geworden ist, dessen wirklicher Aussagewert gegen Null geht. Die Krise der Fußballmannschaft die vom Abstieg bedroht ist wird im gleichen Sprachgebrauch verwendet wie eine Finanzkrise einer Bank oder eines Staates. Der Gebrauch des Krisenbegriffs kann also willkürlich sein, avanciert zu einem Modebegriff.[7] Die verstärkte Anwendung des Krisenbegriffs in der Geschichtswissenschaft ist teilweise unter dem Eindruck eigener Krisenerfahrungen entstanden, die Evidenz einer „Krise“ kann also eine Imagination des 20. Jahrhunderts, das einen fernen „Spiegel“ zu schauen versucht, sein.[8] Um diesen Trend nicht zum Opfer zu fallen gehe ich kurz auf folgende Bedingungen und Merkmale ein, die erfüllt sein sollten, um von einer historischen Krise zu sprechen.
1.2. Bedingungen und Merkmale historischer Krisen
1.2.1. Die Bedingungen
Rudolf Vierhaus nennt in seinem Aufsatz[9] fünf Bedingungen die erfüllt sein müssen, um richtigerweise von einer Krise sprechen zu können. Die erste Bedingung betrifft die zeitliche Eingrenzung des als Krise definierten Zeitraums. Von einer Krise als Dauerzustand zu sprechen scheint sinnlos zu sein. Da die Abgrenzung jedoch nur im Rückblick auf Vorhergehendes und unter Einbeziehung des Nachfolgenden erfolgen kann, müssen sogenannte Krisen gleichwohl im Zusammenhang langfristiger historischer Prozesse gesehen werden. Zweitens, läßt sich nach Vierhaus nur dann von einer historischen Krise sprechen, wenn die Gesellschaft, in der sie aufgetreten ist, substantiell von ihr verändert wurde und aus ihr verändert hervorgegangen ist. Veränderung und Wandel implizieren keineswegs Totalveränderungen. Drittens, muß der Begriff Krise einen historischen Vorgang spezieller Art in seiner Besonderheit charakterisieren. Unter dem Krisenbegriff müssen Ursachen, Struktur und Folgen des Geschehens sichtbar werden. Der Begriff muß also präzise gewählt sein. Die vierte Bedingung betrifft die Frage nach Kontinuität und Diskontinuitäten im Verlauf der Krise. Wandel und Bruch sowie Kontinuität müssen unter dem Begriff subsumiert werden können, da politische und soziale Krisen unterschiedliche Verlaufsformen annehmen. Die letzte Bedingung geht vom Gebrauch des Krisenbegriffs aus, der interdisziplinär gebraucht werden müsse. Die verschiedenartigen Erschütterungen oder Teilkrisen sollen (anscheinend) aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden.
1.2.2. Die Merkmale
Neben den Bedingungen zählt Vierhaus fünf Merkmale[10] historischer Krisen auf, d.h. er nennt Merkmale an denen sich historische Krisen identifizieren lassen. Ein Merkmal ist die Unstetigkeit des Verlaufs von Krisen. Es können Beschleunigungen als auch Verzögerungen eintreten und gerade sie können die besonderen Krisenerfahrungen auslösen. Daneben ist zweitens, der Charakter einer Krise sehr komplex, monokausale Erklärungen des Phänomens scheiden meistens aus. Man unterscheidet deutlich Erschütterungen und Trendwendungen von Krisen, allein die Interdependenz der einzelnen Faktoren generiert eine Krise. Sinnvoll läßt sich nur von einer Krise reden, wenn bedeutendere Veränderungen und ein verbreitetes „Krisengefühl“ vorhanden sind. Damit erreicht die Forschung neben der politischen bzw. sozialen und wirtschaftgeschichtlichen auch eine kulturhistorische oder mentalitätsgeschichtliche Dimension in ihrer Fragestellung. Die Einordnung der gefühlten Krisenphänomene in den langfristigen historischen Prozeß schützt den Forscher davor, sich das Urteil derer zu eigen zu machen, die diese Phänomene in ihrer Zeit erfahren haben. Neben den komplexen Charakter einer Krise addiert sich der objektive hinzu. Veränderungen müssen feststellbar sein. Krisen in ihrem vollen Ausmaß sind nicht gemacht, sie entwickeln oftmals eine Eigenynamik. Damit ist auch schon fast das letzte Merkmal angesprochen. Im Gegensatz zum Verfall oder Zerfall implizieren Krisen eine Offenheit des Ausgangs, stehen nicht in unmittelbaren Kausalzusammenhängen. Wichtig ist für Vierhaus, egal ob der neutralere Begriff des Wandels oder der eher negative Begriff (man denke an die Krankheitsmetaphorik) der Krise verwendet wird, um geschichtliche Phänomene zu benennen, die Veränderung der Gesellschaft.
2. Die Regierung des Kaisers Valerian (253-260(?) n.Chr.)
P. Licinius Valerianus stammte nach Aussagen der Quellen aus einer vornehmen, zumindest senatorischen Familie. Über seine Vorfahren ist wenig bekannt. Zum ersten Mal erscheint Valerian im Rahmen des sogenannten Sechskaiserjahres (238) auf. Nach seiner Tätigkeit als Konsular wurde er unter dem Kaiser Decius offenbar mit einem nicht genau zu definierenden höheren Amt in der Reichsverwaltung betraut. Über seine militärische Laufbahn ist wenig bekannt. 253 wurde ihm wohl ein militärisches Kommando über die Legionen im rätischen Raum verliehen. Dieses Kommando sollte seine Karriere enorm beschleunigen, denn nach einer Usurpation des M. Aemilus Aemilianus (253) gegen den herrschenden Kaisers Trebonianus Gallus (251-53) wurde Valerian zur Unterstützung des bedrängten Kaisers berufen. Nach Gallus Ermordung wurde Valerian von seinen Truppen zum Imperator proklamiert. Bei Spoleto verließen die Soldaten den neuen Kaiser M. Aemilius Aemilianus und liefen zu Valerian über. Somit wurde Valerian zum vorübergehenden Alleinherrscher des römischen Imperiums. Denn wie seine Vorgänger auch verfolgte er eine dynastische Politik, mit Familienangehörigen in den wichtigsten Positionen. Sein ältester Sohn Gallienus wurde 253 zum Caesar ernannt, aber umgehend in Rom von Valerian zum Augustus mit all seinen Herrscherrechten erhoben. Sein Enkel P. Licinius Cornelius Valerianus wurde als Caesar mit dem obersten Kommando in Illyrien betraut.[11] Neben der Sicherung der Nachfolge noch zu Lebzeiten hatte diese Politik einen weiteren Aspekt, die Sicherung der Herrschaft und die Vermeidung von Usurpationen. Valerian sandte seinen Mitkaiser Gallienus an die Rheingrenze, seinen Enkel wie schon erwähnt nach Illyrien und er selbst machte sich in den Osten des Reiches auf, um damit den außenpolitischen Bedrohungen zu begegnen. Aus diesen erwuchsen immer neue Usurpationsversuche, denn fast alle Kaisererhebungen erfolgten in den gefährdeten Grenzgebieten. Darin spiegelt sich das Bedürfnis nach einer sogenannten „Kaisernähe“ bei Militär und Bevölkerung wider.[12]
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[1] Alföldi, Andreas: Studien zur Geschichte der Weltkrise des 3. Jahrhunderts nach Christus, Darmstadt 1967. Alföldy, Geza: Historisches Bewußtsein während der Krise des 3. Jahrhunderts, in: Alföldy, Geza, u.a. (Hg.): Krisen in der Antike – Bewußtsein und Bewältigung, Düsseldorf 1975. Auch die Quellen berichten von einer Epoche des Niedergangs, obwohl sie die Ereignisse aus einer mehr als hundertjährigen Distanz beschreiben. Zu den ältesten Quellen gehören die Brevarien des Aurelius Victor und des Eutrop, die Epitome de Caesaribus und die Historia Augusta (HA). Sie schildern die besonders für uns interessante Zeit zumeist in recht düsteren Farben. Zur Quellenlage siehe: Brecht Stephanie: Die römische Reichskrise von ihrem Ausbruch bis zu ihrem Höhepunkt in der Darstellung byzantinischer Autoren, Leidorf 1999, 38-55. Künftig zitiert: Brecht, Die römische Reichskrise von ihrem Ausbruch bis zu ihrem Höhepunkt in der Darstellung byzantinischer Autoren.
[2] Strobel, Karl: Das Imperium Romanum im „3. Jahrhundert“. Modell einer historische Krise?, Stuttgart 1993. Witschel, Christian: Krise – Rezession – Stagnation?, Frankfurt am Main 1999. Künftig zitiert: Witschel, Krise – Rezession –Stagnation?
[3] Neben der „Reichskrise“ wird diese Zeit oftmals mit dem Titel der „Soldatenkaiser“ bezeichnet. Der von F. Altheim 1939 geprägte Begriff „Soldatenkaiser“ bezieht sich darauf, daß diese Herrscher die Kaiserwürde keiner anderen Legitimation als dem Votum ihrer Legionen verdankten. Vgl. Bellen, Heinz: Grundzüge der römischen Geschichte, Bd.2, Darmstadt 1998, 203. Künftig zitiert: Bellen, Grundzüge der römischen Geschichte.
[4] 251 fällt Kaiser Decius (249-251) bei Abrittus in der Provinz Niedermösien in einer Schlacht gegen die Goten, 252/253 überwanden die Alamannen und Franken die römischen Verteidigungslinien und drangen bis nach Spanien vor, zur gleichen Zeit plünderten die Goten Kleinasien und das rechte Donauufer, 256 plünderte der neupersische Herrscher Sapor I. (241-272) Syrien und nahm den Senior Imperator Valerian (253-259), den Vater des Gallienus gefangen. Vgl. Le Bohec, Yann: Die römische Armee, Stuttgart 1993, 219-220. Künftig zitiert: Le Bohec, Die römische Armee.
[5] Vgl auch das Verb κρίνω – entscheiden, kritisieren, richten und unterscheiden, in: Bauer, Walter: Griechisch-deutsches Wörterbuch, Berlin6 1998, Spalte 916-920.
[6] Vierhaus, Rudolf: Zum Problem historischer Krisen, in: Faber, Karl-Georg u. Meier, Christian: Historische Prozesse, München 1978, 314-317. Künftig zitiert: Vierhaus, Zum Problem historischer Krisen. Vgl. Buhr, Hermann de u. Heinrichs, Wolfgang (Hg.): Verlaufsformen säkularer Krisen. Erschütterungen ökonomischer, gesellschaftlicher, kultureller und politischer Strukturen in Spätantike, Spätmittelalter und in der Neuzeit. Frankfurt am Main 1992.
[7] Witschel, Krise – Rezession – Stagnation, 10-13. Vierhaus, Zum Problem historischer Krisen, 317.
[8] Koselleck, Reinhart, Art. „Krise“, in: Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 3, Stuttgart 1982, 639-41. Vgl. Robinson, James A., Art. „Crisis“ in: International Encyclopedia of the Social Sciences, Vol. 3, New York, 510-513.
[9] Vierhaus, Zum Problem historischer Krisen, 320-321.
[10] Vierhaus, Zum Problem historischer Krisen, 321-324.
[11] Brecht, Die römische Reichskrise von ihrem Ausbruch bis zu ihrem Höhepunkt in der Darstellung byzantinischer Autoren, 232-233. Vgl. Kuhoff, Wolfgang: Herrschertum und Reichskrise, Bochum 1979, 9-10. Künftig zitiert: Kuhoff, Herrschertum und Reichskrise. Blois, Lukas de: The policy of the emperor Gallienus, Leiden 1976, 24. Künftig zitiert: Blois, The policy of the emperor Gallienus.
[12] Hartmann, Felix: Herrscherwechsel und Reichskrise, Frankfurt am Main 1982, 140-155. Künftig zitiert: Hartmann, Herrscherwechsel und Reichskrise. Der Begriff leitet sich von der auctoritas des Kaisers ab, die sich schon im frühen Prinzipat dadurch politisch realisierte, daß die persönliche Anwesenheit des Kaisers bei allen wichtigen Entscheidungen von den damals politisch relevanten gesellschaftlichen Gruppen, wie Senat oder Heer, als besonders wichtig empfunden wurde. Im 3. Jahrhundert spielte dieser Faktor eine bedeutende Rolle, da die Provinzialen und die Soldaten in Angesicht der Bedrohung nicht auf den weit entfernten römischen Augustus warteten, sondern eine ihnen vertraute Autorität zum Augustus erhoben, um unter der Leitung eines mit dem kaiserlichen Charismas ausgestatteten Führers der Bedrohung widerstehen zu können. Hartmann, Herrscherwechsel und Reichskrise, 141-142.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Hübner (Autor:in), 2002, Mittel der Krisenbewältigung - militärische Reformen: Die Reformen des Kaisers Gallienus (253-268) im 3. Jahrhundert nach Christus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8169
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