Henry Fielding, geboren in Somerset im Jahre 1707, veröffentlichte eines seiner bekanntesten Werke The History of Tom Jones. A Foundling im Februar 1749. Doch schon im Dezember 1748, als Clarissa von Samuel Richardson auf den Markt kam, kursierten unter Liebhabern frühere Ausgaben von Tom Jones. Doch obwohl diese zwei Schriftsteller zur gleichen Zeit tätig waren, so könnten sie nicht unterschiedlicher in ihren Auffassungen und Schreibstilen sein. Richardson fokussiert auf das Innenleben seiner Figur, nutzte deshalb die Technik des `writing to the moment´ an und gibt in Pamela eine Anleitung zum moralischen Verhalten. Im Gegensatz zu Richardson sah Fielding Tugend nicht als Anpassung an einen bestimmten Code, sondern definierte sie als Natürlichkeit und Mitgefühl. Seine Toleranz gegenüber menschlichen Schwächen und seine Überzeugung von der Fähigkeit des Menschens, sich zu einem besseren Wesen zu entwickeln, zeigt er in seinem Werk Tom Jones. Der Roman weist sowohl Merkmale des Nominalismus als auch des Realismus auf und macht somit den hybriden Charakter seines Verfassers deutlich. Eindeutig sind Elemente des alten Realismus erkennbar. Nicht nur die Einbeziehung von Palladianismus, der sich durch Symmetrie, Ordnung und Harmonie auszeichnet, die Verwendung von Typennamen, sondern vor allem Fieldings sprachliche Mittel zur Darstellung seiner Weltsicht, machen sein Werk bedeutsam. Die bildreiche Sprache, die Metaphern und die Allegorien erläutern Fieldings Weltverständnis und geben dem Werk eine weitere Dimension.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Metapher als Darstellung einer Ähnlichkeitsbeziehung
- Ansätze zu Metaphertheorien
- Abgrenzung zu verwandten Termini
- Aspekte des elisabethanischen Weltbilds
- Ordnung der Welt durch das Chain of Being
- Bedeutung der Metapher im elisabethanischen Zeitalter
- Metaphorik in den Essays in Tom Jones
- Gaststättenmetaphorik
- Die Geschichte als Ganzes
- Das Theater als Abbild der Welt
- Verwendung des Kontrasts in Tom Jones
- Metaphorik der universal order in Tom Jones
- Der Kampf zwischen Verstand und Leidenschaft
- Das Prudence-Thema als Kern in Tom Jones
- Der Verstand überwindet die Leidenschaft
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Verwendung von Metaphern in Henry Fieldings Roman „The History of Tom Jones. A Foundling“ zu untersuchen und deren Bedeutung im Kontext des elisabethanischen Weltbilds zu beleuchten. Dabei soll die Frage geklärt werden, wie die Metaphorik Fieldings die zentrale Aussage des Romans unterstützt und gleichzeitig einen Einblick in das Weltverständnis des Autors gewährt.
- Die Rolle von Metaphern als Mittel der Darstellung von Ähnlichkeitsbeziehungen
- Das elisabethanische Weltbild und seine Bedeutung für die Metaphorik in Tom Jones
- Die Verwendung von Metaphern in den Essays des Romans
- Die Metaphorik der "universal order" in Tom Jones
- Der Konflikt zwischen Verstand und Leidenschaft im Kontext der Metaphorik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Eintritts in den Vorstellungshorizont des Autors, um die Interpretation eines Kunstwerks zu verstehen. Sie stellt die Werke von Henry Fielding und Samuel Richardson gegenüber und beleuchtet Fieldings Toleranz gegenüber menschlichen Schwächen.
Kapitel 2 definiert die Metapher als eine rhetorische Figur, die eine Übertragung der wörtlichen Bedeutung eines Wortes in ihren übertragenen Sinne ermöglicht. Es werden verschiedene Gründe für den Einsatz von Metaphern erläutert, einschließlich der Notwendigkeit, Begriffe für abstrakte Konzepte oder Eigenschaften zu finden.
Kapitel 3 befasst sich mit dem elisabethanischen Weltbild und seiner Ordnung durch das "Chain of Being". Es beleuchtet die Bedeutung der Metapher in diesem Kontext und zeigt auf, wie sie dazu beitrug, die Welt zu verstehen.
Kapitel 4 untersucht die Verwendung von Metaphern in den Essays des Romans. Es analysiert die Gaststättenmetaphorik, die Vorstellung von der Geschichte als Ganzes und die Funktion des Theaters als Abbild der Welt. Darüber hinaus werden die Kontraste, die Fielding in Tom Jones einsetzt, betrachtet.
Kapitel 5 beleuchtet die Metaphorik der "universal order" in Tom Jones. Es zeigt auf, wie Fielding durch die Verwendung von Metaphern die Ordnung des Universums darstellt und gleichzeitig die Bedeutung des menschlichen Willens betont.
Kapitel 6 widmet sich dem Konflikt zwischen Verstand und Leidenschaft im Roman. Es analysiert das "Prudence-Thema" als zentralen Aspekt von Tom Jones und zeigt auf, wie der Verstand die Leidenschaft letztendlich überwindet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Aspekten der Metaphorik in Henry Fieldings Roman „The History of Tom Jones. A Foundling“. Die Schlüsselbegriffe sind dabei: Metapher, elisabethanisches Weltbild, "Chain of Being", "universal order", Verstand, Leidenschaft, Prudence, Kontrast, Realismus und Nominalismus.
- Citation du texte
- Anne Seidenstücker (Auteur), 2007, Chiffren in "Tom Jones" - Zugang zu einer tieferen Ebene, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81717