Ausgehend von der These, dass bei der massenmedialen Wirklichkeitskonstruktion im „Fall Hohmann“ Methoden zur Anwendung kamen, die durch den Analyseansatz der Ethnomethodologie betrachtet werden können, soll in dieser Arbeit der Forschungsfrage nachgegangen werden, wie im vorliegenden Fall soziale Wirklichkeit konstruiert wurde. Eine Wirklichkeit, die in ihrer realen Konsequenz den Hauptakteur Martin Hohmann um das politische Amt brachte.
Ob es überhaupt der Fall war, dass Methoden zur Wirklichkeitskonstruktion zur Anwendung kamen, soll die Analyse von Zeitungen, Zeitschriften und der ARD- Tagesschau vom 30.10.2003 zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ethnomethodologie als Analysesystem massenmedialer Wirklichkeitskonstruktion
- Form der Datenaufbereitung
- Vorbetrachtungen
- Kategoriensystem
- Theoretische Grundlagen für das Scheitern der gemeinsamen Sinnklärung
- Absicherung der Reflexivitätsprozesse
- Immunisierungsstrategien
- Versuch der Entproblematisierung
- Ausgrenzung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Konstruktion sozialer Wirklichkeit im „Fall Hohmann“ unter Verwendung der Ethnomethodologie. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die massenmediale Berichterstattung über eine Rede des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann im Herbst 2003 dazu beitrug, eine bestimmte Interpretation seiner Aussagen als „antisemitisch“ durchzusetzen und welche realen Folgen dies hatte.
- Massenmediale Wirklichkeitskonstruktion im „Fall Hohmann“
- Ethnomethodologie als Analyseinstrument
- Reflexivitätsprozesse und Geltungssicherung
- Institutionelle Voraussetzungen der Wirklichkeitskonstruktion
- Reale Folgen der Medienberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Thematik der „Hohmann-Affäre“ eingeführt und die Forschungsfrage formuliert. Das zweite Kapitel beleuchtet die Ethnomethodologie als Analyseinstrument für die Untersuchung der massenmedialen Wirklichkeitskonstruktion. Im dritten Kapitel wird die Vorgehensweise der Datenaufbereitung vorgestellt, einschließlich der Auswahl von Zeitungen, Zeitschriften und der ARD-Tagesschau sowie der Definition von Kategorien für die Analyse. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Anwendung des Interpretationsverfahrens auf das gesammelte Datenmaterial. Das fünfte Kapitel untersucht die Methoden der Reflexivitätsprozesse, die zur Sicherung der „antisemitischen“ Interpretation der Rede von Martin Hohmann beigetragen haben.
Schlüsselwörter
Ethnomethodologie, Massenmediale Wirklichkeitskonstruktion, „Fall Hohmann“, Reflexivitätsprozesse, Geltungssicherung, Institutionalisierung, Medienanalyse, Antisemitismus, Politische Kommunikation, Soziale Wirklichkeit.
- Quote paper
- Thomas Koneczny (Author), 2007, Die Hohmann-Affäre - Massenmediale Wirklichkeitskonstruktion und ihre realen Folgen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81744