Die Rückeroberung der an die Parther verlorenen Feldzeichen durch Augustus und ihre Rezeption in den Medien der Zeit


Term Paper, 2007

27 Pages, Grade: 1,7

Anonymous


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Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Die Widerspiegelung der Ereignisse in der Literatur

3. Die Rezeption in der Kunst
3.1. Der Augustus von Prima Porta
3.2. Die Kleinkunst am Beispiel einer Glaspaste

4. Die Darstellung auf Münzen

5. Schlussfolgerungen

6. Abbildungsverzeichnis

7. Quellenverzeichnis

8. Literaturverzeichnis

9. Bildanhang

1. Einführung

Der Beginn der römischen Kaiserzeit bedeutete nicht nur für Rom ein neues Zeitalter, sondern auch für alle Provinzen des Reiches, ja für die ganze damals bekannte Welt.

Am Beginn dieses Zeitalters, als erster Kaiser, steht Augustus.

„Er war der Ordner eines Chaos, der Friedebringer für eine vom Krieg erschöpfte und zerrissene Menschheit, der Gründer einer neuen Antike.“[1] „Soweit die Sonne leuchtet, reicht die Größe dieses Herrschers.“[2]

Geboren am 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius, sollte seine familiäre Verbindung als Großneffe Caesars das ganze Leben des Augustus bestimmen. Er wurde zum testamentarischen Haupterben des römischen Imperators und zum größten Verteidiger dieses Erbes. Im Kampf gegen die Caesarmörder Brutus und Antonius erzielte er viele Siege. Nachdem er beide vorerst in die Flucht geschlagen hatte, besiegte er sie endgültig 31 v. Chr. in der Schlacht bei Actium. Nach diesem triumphalen Sieg war sein Aufstieg nicht mehr aufzuhalten und 27 v. Chr. bekam er endlich den lang ersehnten Titel des „Augustus“ vom Senat verliehen. Es war Ausdruck des Dankes, denn der begabte Römer hatte die Bürgerkriege beendet, die nach dem Tod Caesars wieder über das Land hereingebrochen waren und dem Volk viel Leid gebracht hatten. Mit seinem neuem Titel wurde er zugleich der erste und wohl einer der besten Kaiser Roms.[3]

Denn die Beendigung der Bürgerkriege sollte nicht sein letzter Erfolg sein. Ein nächster und beinahe ebenso wichtiger ereignete sich im Jahr 20 v. Chr. Bereits seit dem Jahr 55 v. Chr. kämpfte Rom im Osten gegen die Parther. Diese militärische Großmacht, gegründet 250 v. Chr. unter Arschaka auf dem Gebiet Persiens, stieg während den Diadochen und ihrem Streit um die Macht zu Größe und Bedeutung auf und wurde zu Roms ärgstem Feind im Osten. Sie verhinderten die weitere Ausdehnung des Reiches und erregten damit Unwillen.[4] Nach einem Bündnis mit Pompejus 69 v. Chr. sollte die Feindschaft jedoch nicht beendet sein, im Gegenteil, sie wurde noch mehr zugespitzt. Auch mit dem Euphrat als der von beiden Seiten bereits 92 v. Chr. festgelegten Grenze zwischen den Mächten[5] sollten die Streitigkeiten nicht ausgetragen sein. Rom wollte seinen Machtbereiche weiter vergrößern, die Parther hingegen den ihren beibehalten und stärken.[6] Als Crassus im Jahr 55 schließlich zu einem Feldzug in den Osten aufbrach, war dies auch die Entscheidung des Triumvirats, das unter Caesar gerade die römische Politik bestimmte. 53 v. Chr. schließlich verliert Rom an die Parther seine Verbündeten im Orient. Daraufhin überquert Crassus den Euphrat bei Zeugma und provoziert seine Gegner erneut.[7] In der Wüste bei Carrhae erleidet er eine vernichtende Niederlage, bei der er selbst ums Leben kommt. Die gesamte Orientarmee wird vernichtet und die römischen Feldzeichen, sowie tausende Kriegsgefangene fallen in die Hände der verhassten Gegner, die nun zu noch mehr Macht und Größe aufsteigen.

Bereits zwei Jahre später siegten die Römer am Euphrat, doch es waren noch nicht alle Etappen des Krieges geschlagen worden.[8] Auf beiden Seiten wurden mehrere kleine Schlachten mit einigen Jahren Abstand gewonnen, wie uns Cassius Dio und Plutarch berichten. Im Jahre 37 v. Chr. wird Phraates IV. König der Parther. Als nach innenpolitischen Problemen der parthische Gegenkönig Tiridates Augustus im Jahre 23 v. Chr. aufsucht, um sich als rechtmäßigen Machthaber einsetzen zu lassen und als Geisel den Sohn des Phraates mit sich führt, erscheint auch eine Gesandtschaft des Phraates bei dem römischen Kaiser. Dieser jedoch, da er einen Krieg verhindern will, stellt sich auf keine der beiden Seiten, entscheidet jedoch, Phraates seinen Sohn wieder zugeben, wenn er im Gegenzug die Feldzeichen und Kriegsgefangenen zurück erhält.[9] Bis 21 v. Chr. änderte sich die Situation nicht, die Feldzeichen blieben trotz Verhandlungen in den Händen des Feindes. Als jedoch Augustus mit der Unterstützung seines 22-jährigen Stiefsohnes Tiberius in diesem Jahr selbst in den Orient zog, erzielte er ein Bündnis des dauerhaften Friedens. „Schon durch den bloßen Aufmarsch der Legionen an der Ostgrenze hatte also Augustus das Ziel erreicht“ und die Feldzeichen zurückerobern können.[10] Sie wurden im Tempel des Mars Ultor in Rom aufgestellt,[11] den Augustus selbst erst wenige Jahre zuvor hatte neu bauen lassen.[12] Diese mögen keinen hohen materiellen Wert gehabt haben, waren für die Römer in ihrer Bedeutung trotzdem unglaublich kostbar. Denn sie versinnbildlichten die Macht und Unbesiegbarkeit Roms. (Abb. 1)

Dieser Triumph sollte nicht in Vergessenheit geraten und wurde auf Münzprägungen, auf dem einzigartigen Augustus von Prima Porta, auf Kleinkunststücken und in der Literatur immer wieder aufs Neue versinnbildlicht.

2. Die Widerspiegelung der Ereignisse in der Literatur

In den Schriften der Zeit findet das Ereignis zahlreichen Anklang und wird als Thema immer wieder aufgegriffen. Dabei zeigen zahlreiche Autoren Interesse und vertreten die differenziertesten Standpunkte. Inwieweit sie dabei eine objektive Sicht vermitteln und als direkte Quelle dienen können, wird sich auf den nächsten Seiten zeigen.

Die unmittelbarsten Darstellungen scheinen dabei die Res Gestae des Augustus zu sein, der wahrscheinlich vom Kaiser selbst verfasste Tatenbericht. Entstanden um 2 v. Chr. und um 14 nach, kurz vor Augustus` Tod, noch einmal überarbeitet, wurde er am Mausoleum des Prinzeps angebracht und damit öffentlich.[13]

Das Original ist nicht erhalten, jedoch wurden mehrere Kopien auch in Kleinasien an Tempeln und öffentlichen Bauten angebracht (Abb. 2), sodass eine endgültige Fassung heute wieder als gesichert gelten kann.[14]

Die Res Gestae sind eine Mischung aus Elogium, Leistungs- und Rechenschaftsbericht und politischem Testament. Sie dienen dazu, Leben und Werk des Augustus als einzigartig heraus zu stellen und damit seine Stellung und Nachfolge zu legitimieren.[15] In seinem Werk berichtet der Kaiser hauptsächlich von seinen Wohltaten für das Volk, wie Spielen, Bauten und Versorgung, sowie von seinen militärischen Erfolgen, der Resonanz der Öffentlichkeit und den Ehrungen, die er für all dies erhielt.[16] Niederlagen, wie die Varusschlacht im Jahr 9, und Attentate werden dabei nicht erwähnt.[17] Eine objektive Darstellung der Geschehnisse 20 v. Chr. ist also nicht zu erwarten.

Erwähnung finden diese in den Kapiteln 29 und 32 des Tatenberichts. Augustus verzichtet jedoch darauf, die Abläufe darzustellen und stellt einzig die Wiederkehr der Feldzeichen heraus. Dabei ist seine Darstellung verschönt, zeichnet die Parther als unterworfen und „demütig die Freundschaft des römischen Volkes“ erbittend.[18] In den Jahren zwischen 23 und 20 v. Chr. kam es dabei tatsächlich zu keinen Kriegshandlungen, man kann keiner der beiden Seiten einen diplomatischen Sieg zu schreiben und auch in der Sicht des Restes der Welt spiegelt sich keine Veränderung der Machtverhältnisse. So nutzt Augustus diesen Erfolg im eigenen Reich um sich und seine besondere Bedeutung herauszustellen und zu legitimieren. Auch in Kapitel 32 greift er diesen Topos erneut auf und schildert die Situation nach 20 v. Chr., in der der Partherkönig Phraates seine Kinder als Unterpfand nach Rom schickt, um unterwürfig noch einmal um Freundschaft zu bitten, wie er es zuvor bereits schon einmal getan hatte. Diesmal wird von Seiten des Autors Augustus zwar bestätigt, dass es zu keinen Kampfhandlungen gekommen war, doch damit betont er die Übermacht des römischen Reiches nur noch mehr, indem er aufzeigt, dass es nicht einmal zu einem erneuten Gefecht kommen musste, um den Gegnern überlegen zu sein.[19] Wirft man jedoch einen Blick auf die gemeinsame Vergangenheit der beiden Reiche, so zeigt sich, dass in Kriegssituationen die Parther, trotz starker Heere auf römischer Seite, meist als Sieger hervorgingen. Erst nach der für Rom so schmachvollen Niederlage im Jahre 53 v. Chr., bei der nicht nur Crassus ums Leben kam und die Feldzeichen verloren gingen, sondern von einer wohl 40000 Mann starken Armee nur 10000 nach Rom zurückkehrten, 20000 Soldaten ums Leben und 10000 in Kriegsgefangenschaft kamen,[20] erkannten die Römer die militärische Gleichberechtigung, wenn nicht gar Überlegenheit, ihrer Gegner an.[21]

Die nächst nahe und ausführlichere Darstellung der Geschehnisse finden sich bei Pompeius Trogus, einem Zeitgenossen Augustus`. Sein Werk, die „Historicae Phillipicae“, ist im Original verloren, aber in den Auszügen des Justinus, einem Historiker aus dem 2. Jahrhundert, erhalten in den Zusammenfassungen zu den 44 Büchern. Es endet im Jahre 20 v. Chr. mit dem Rückerhalt der Feldzeichen. In wieweit der Text des Justinus aus den Informationen des Pompeius Trogus schöpft, ist unklar, aber da er ihn zitiert, ist eine Anlehnung unter Einbeziehung weitere Quellen doch anzunehmen und eine Sichtung der Quelle hier möglich.

Buch 41 und 42 befassen sich mit den Parthern. Im 41. Buch berichtet Pompeius Trogus über die Vorgeschichte des Partherreiches von seiner Gründung bis zum Jahr 20 v. Chr. Dabei betont der Autor die militärische Stärke des Heeres und ihre Siege über Rom, schätzt sie allerdings gering ein im Vergleich zu den „einstmals hochberühmten Reichen der Assyrer, Meder und Perser und dem von jedem Reichtum gesegneten Baktrerreich“, über welche sie die Vorherrschaft erlangten und zu behalten vermochten. Im Rahmen dieser Eroberungen dehnten sie ihr Reich auf eine Größe über das gesamte vordere Asien aus.[22] Trogus erläutert die Kriegstaktik der Parther, die ein Heer aus Sklaven leiten, welche von Kind an im Bogenschießen und Reiten Unterricht erhalten. „Sie kämpfen nur zu Pferde, und zwar stürmisch vorwärtsreitend und sich schleunigst wieder zurück ziehend; [..] Meistens lassen sie grad in der ärgsten Kampfeshitze das Treffen im Stich, und bald darauf nehmen sie aus der Fluchtbewegung heraus die Schlacht wieder auf, so dass der Gegner dann, wenn er am meisten glaubt, schon gesiegt zu haben, gerade erst die eigentliche Bewährungsprobe zu bestehen hat.[23] Diese Kampftaktik scheinen die parthischen Truppen auch während der Schlacht bei Carrhae angewendet zu haben. Sie lockten Crassus in ihm unbekanntes Land, um seine auf Nähe trainierte Fußsoldaten zu Pferd zu besiegen. Erst ab jenem Ereignis, welches, 53 v. Chr. geschehen, eine lang dauernde Schmach der Römer mit sich führte, interessierten sich diese für Kampf und Technik der bisher unterschätzten Gegner. Zuvor galten diese nicht als Konkurrenz zum römischen Reich, sondern nur als ein noch nicht unterworfenes Volk. Nun jedoch betrachteten sie sie als „einzig bedeutendes, von Rom unabhängiges und sich gegenüber einem Aufgebot römischer Legionen behauptendes Staatswesen der damaligen Welt.“[24] Trogus vermittelt hier einen Einblick in das Interesse und auch in die Erinnerung, die die Römer nicht überwinden konnten.

Im weiteren Verlauf des 41. Buches folgen weitere Informationen über Sitten und Kultur der Parther, bis er schließlich im 42. auf die Lösung der Situation zu sprechen kommt, auf die Begegnungen zwischen den beiden Mächten. In der nun folgenden Darstellung werden erste Differenzen zu der vorigen erkennbar. Nachdem der Gegenkönig Tiridates wieder vom parthischen Thron gestoßen worden war, floh er mit dem Sohn Phraates` nach Rom und bat Augustus um Hilfe. Auch Phraates selbst schickte eine Gesandtschaft, nach Rom, doch anstatt zu bitten, fordert er hier seinen Sohn und seinen Feind.[25] Damit wird die Subjektivität des Augustus deutlich, welcher immer wieder die Not und Unterwürfigkeit des Parthers gegenüber den Römern betont. Trogus für objektiver zu halten, fällt leicht. Er selbst war, als Nachkomme eines Galliers, den Römern nicht so sehr verbunden, als das er sein Ethos des Historikers vergessen sollte, um die Darstellung zugunsten Augustus` zu beschönigen. Zudem scheint eine Abhängigkeit der einen von der anderen Seite unbegründet, die Parther selbst waren eine gestärkte Macht, sicher in ihrem Reich und von Rom autonom. Zudem schienen ihre Chancen, Konflikte in einem Krieg zu lösen, mit der Vergangenheit betrachtet, recht gut. Augustus beschließt, Phraates seinen Sohn zurück zugeben. Eine Abmachung findet hier keine Erwähnung. Nur durch den Orientfeldzug 20 v. Chr. und durch die Größe seiner Armee, sowie die Autorität seiner Person konnte Augustus eine Rückgabe von Feldzeichen und Kriegsgefangenen erreichen. „Und so richtete Caesar durch die Größe seines Namens mehr aus, als ein anderer Feldherr mit den Waffen hätte fertig bringen können.“ Auch hier finden die Kinder des parthischen Königs als Geiseln an Rom Einzug, um zusätzlich einen Frieden zu garantieren. Insoweit stimmt die Darstellung mit der des Augustus selbst überein, auch betont Trogus, im Gegensatz zur voran gegangenen Episode, Macht und Einfluss des Prinzeps, während er diesen vorher noch geschmälert hatte. Auch die Betonung der Kriegsgefangenen scheint diesen Eindruck zu verstärken, denn nach über 30 Jahren der Knechtschaft werden kaum noch zahlreiche aus ihren Reihen am Leben gewesen sein.[26] Diese Differenz mag an Justinus liegen, der die Darstellung nach seinem Wissen änderte und auch übernahm.

Doch nicht nur in der Geschichtsschreibung begegnet uns dieses Thema immer wieder. Auch in der Lyrik der Zeit wird es gern aufgegriffen.

Der Dichter Quintus Horatius Flaccus lebte von 65 bis 8 v. Chr. In der Position des poeta laureatus Roms veröffentlichte er im Jahre 20 v. Chr. eine Sammlung von epistulae.[27] Im zwölften dieser Briefe spricht er auch von den Parthern:

Unserm Befehl und Gesetz unterwarf sich Phraates, in Demut

Kniend zu Caesars Füßen; aus goldenem Füllhorn hat Copia

Reichtum an Früchten über Italiens Fluren gegossen.[28]

Diese Darstellung zeigt eine Tendenz der Geschichte zu Gunsten des Kaisers. Wird auch die Geschichte nicht nacherzählt, sie war ein Jahr danach sicher noch gut bekannt und konnte somit vorausgesetzt werden, so wird eine Verschönerung doch deutlich. Der Partherkönig unterwirft sich Rom und Augustus, die Übermacht des eigenen Staates wird deutlich, keine Beachtung findet allerdings die Stärke und bisherige Übermacht der Gegner. War diese Angst seit 53 v. Chr. in den Köpfen der Menschen, die Tatsache bewusst, dass Rom nicht unbesiegbar war, so scheint dies eine Generation und einen Erfolg später wieder vergessen. Die Römer selbst glaubten nach einem Erfolg wieder an sich selbst als alleinige Weltmacht, der Dichter war sicher nicht der einzige, der dieses Bild zeigt. Hätte er auch im Auftrag des Kaisers eine Wandlung in den Köpfen erzeugen sollen, ihm zugunsten, er allein hätte es wohl kaum vermocht. So zeigt sich, dass dieser Erfolg nicht nur das neue Zeitalter ankündigte, er brachte es nach Angst und Einschüchterung mit sich, und zwar sofort, zusehen in der neuen Fruchtbarkeit Italiens und des Wohlgemuts seiner Bürger.

Auch Sextus Propertius, 50 v. bis 16 n. Chr., verfasste Lyrik in diesem Zusammenhang. Er war also ebenfalls ein Zeitgenosse des Augustus. In der sechsten Elegie des dritten Buches berichtet er von Apoll und seinen Taten, unter denen auch die im Reich der Parther erwähnt werden sollen:

Wecke die Muse den Geist den Dichtern, sie harren schon lagernd; [..]

Dieser berichtet vom Parther, der spät sich zum Bündnis verstanden:

,Gibt er die Feldzeichen Roms wieder, bald seine dazu.

Oder, will etwa Augustus die Köcher des Ostens noch schonen,

Spar für die Enkel er nur dieses Triumphe dann auf!

Freue dich, Crassus, verspürst du nur etwas im düsteren Sande,

Kann man zu deinem Grab über den Euphrat gehen.`[29]

Properz scheint der Tendenz des Horaz nur wenig nachzukommen, es zeigt sich mehr Realität und auch Kritik in seinen Versen. Er erwähnt den Erfolg in keiner Silbe zugunsten des Augustus, auch wird dies im Kontext des Stückes nicht deutlich. Die Rückkehr der Feldzeichen ist hier kein militärischer Erfolg, sondern ausschließlich ein politischer, durch ein Bündnis der beiden Parteien zustande gekommen. Vielmehr zeigt er zwar die Unterlegenheit der Parther, sie sehen die Macht Roms nicht und dies wird ihnen auch zum militärischen Verhängnis. Die Köcher des Ostens sind hierbei eindeutig die Parther, werden sie doch auch auf Darstellungen durch Köcher und Tracht charakterisiert. Für den Dichter ist dieser Erfolg nicht ausreichend, er sieht die Gefahr aus dem Osten immer noch, und steht damit fast allein. Augustus soll sie unterwerfen, militärisch besiegen und auch ihre eigenen Standarten nach Rom bringen, um den endgültigen Sieg zu symbolisieren. Die Scheu des Kaisers vor unnötigen Kriegen, um Frieden auch im Reich sichern zu können, verachtet Properz und verweist die Aufgabe an die Nachkommen und Nachfolger des Princeps. Sein Lob jedoch gilt diesem Bündnis trotzdem, der Euphrat scheint wieder gefahrlose und festgelegte Grenze zu sein und man kann nun das Grab des Crassus besuchen, welches im Reich der Parther liegt, auch als Römer. Dies zeichnet eine neue Sicherheit.

Auch bei Dichtern nach Augustus, hier jedoch allein in der Geschichtsschreibung, findet sich das Thema wieder. Es wird aber in einem neuen, unbefangenen und unabhängigen Licht gezeichnet und bei einer Bertachtung der Medien der Zeit nur eine geringe Rolle spielen. Diese Autoren sollen in der Zusammenfassung einmal kurz Niederschlag finden.

[...]


[1] Siehe Rodenwaldt, Kunst um Augustus, S. 14

[2] Siehe Rodenwaldt, Kunst um Augustus, S. 18

[3] Siehe Schindler, Römische Kaiser, S. 30-31

[4] Siehe RE, Band XVIII, Sp. 1971-1972

[5] Siehe Ziegler, Beziehungen, S. 37

[6] Siehe Ziegler, Beziehungen, S. 43

[7] Siehe Schippmann, parthische Geschichte, S. 37

[8] Siehe RE, Band XVIII, Sp. 1985-1986, 1990-1992; Wissemann, Parther, S. 3-11

[9] Siehe Bringmann, Augustus, S. 134; Simon, Selbstdarstellung, S. 130

[10] Siehe RE, Band XVIII, Sp. 1997-2000

[11] Siehe Geyer, Jenaer Hefte, S. 44; Simon, Kunst und Leben; S. 54, Zanker, Augustus, S. 189

[12] Siehe Zanker, Augustus, S. 118

[13] Siehe Suet. Aug. 104, 4; Simon, Selbstdarstellung, S. 5

[14] Siehe Simon, Selbstdarstellung, S. 5

[15] Siehe Simon, Selbstdarstellung, S. 182

[16] Siehe Simon, Selbstdarstellung, S. 172

[17] Siehe Simon, Selbstdarstellung, S. 183

[18] Augustus, Res Gestae, 29; Simon, Selbstdarstellung, S. 131

[19] Augustus, Res Gestae, 32

[20] Siehe Schippmann, parthische Geschichte, S. 39

[21] Siehe Schippmann, parthische Geschichte, S, 38

[22] Pompeius Trogus, Weltgeschichte, 41, 1

[23] Pompeius Trogus, Weltgeschichte, 41, 2

[24] Siehe Ziegler, Beziehungen, S. 37

[25] Pompeius Trogus, Weltgeschichte, 42, 5

[26] Pom. Trog. Hist., Anm. 42, 4; Ziegler, Beziehungen, S. 47

[27] Siehe Wissemann, Parther, S. 71

[28] Hor. Ep. 12, 27 - 29

[29] Prop. El. 3, 6, 79 - 84

Excerpt out of 27 pages

Details

Title
Die Rückeroberung der an die Parther verlorenen Feldzeichen durch Augustus und ihre Rezeption in den Medien der Zeit
College
http://www.uni-jena.de/  (Institut für Altetumswissenschaften)
Course
Die Münzen der römischen Kaiserzeit
Grade
1,7
Year
2007
Pages
27
Catalog Number
V81774
ISBN (eBook)
9783638887090
File size
1903 KB
Language
German
Keywords
Rückeroberung, Parther, Feldzeichen, Augustus, Rezeption, Medien, Zeit, Münzen, Kaiserzeit
Quote paper
Anonymous, 2007, Die Rückeroberung der an die Parther verlorenen Feldzeichen durch Augustus und ihre Rezeption in den Medien der Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81774

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