Einleitung
Das weltweit bisher einzigartige Ereignis der friedlichen Revolution von 1989/90: die Wende in der Geschichte der deutschen Teilung und gleichsam der Beginn der europäischen Einigung, hat auch die Literatur nicht unbeeinflusst gelassen. Zahlreiche deutsche Schriftsteller haben ihre Eindrücke, Erfahrungen, Botschaften in Romanen zum Wendegeschehen verarbeitet; zu eindrucksvoll, zu folgenreich für jeden einzelnen war dieses Ereignis, als dass biographische Bezüge geleugnet werden könnten. Auch bei dem in der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchtenden Roman Unter dem Namen Norma, 1994 bei Klett-Cotta erschienen, sind zahlreiche Parallelen zur Biographie der Autorin, Brigitte Burmeister, herausgearbeitet worden. Burmeister selbst hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass sie ihre eigenen Erfahrungen literarisch im vorliegenden Werk verarbeitet hat. Dies gilt insbesondere für die folgenschweren Auswirkungen der Wende. Denn der Prozess des Zusammenwachsens erweist sich als schwierig, die Mauer in den Köpfen (vgl. Hinck 1994 sowie Steinert 1995, 244), „die reale Uneinheit [...], diese[s] Ausmaß an Fremdheit und sogar Aversion“ (Mitscherlich/Burmeister 1991, 41) ist nach wie vor ein Problem.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Marianne Arends: Heimat Ost-Berlin!
- Exkurs: Margarete Bauer - Flucht durch Selbstmord
- Johannes: Bewerbung bestanden?
- Max: Alternative Landkommune?
- Norma: Solidarität in Aktion!
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der Wende auf das Leben der Menschen in Ostdeutschland anhand des Romans "Unter dem Namen Norma" von Brigitte Burmeister. Sie beleuchtet die Erfahrungen und Herausforderungen, denen sich die Protagonistin Marianne Arends und ihr Umfeld gegenübersehen.
- Die Auswirkungen der Wende auf die ostdeutsche Gesellschaft und ihre individuellen Lebensentwürfe
- Die Verarbeitung der DDR-Vergangenheit und die Suche nach Identität
- Die Schwierigkeiten im Umgang mit der neuen Einheit und den Menschen aus dem Westen
- Die Darstellung der Euphorie, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit im post-wende-Kontext
- Die Rolle der Solidarität und der zwischenmenschlichen Beziehungen im Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Roman "Unter dem Namen Norma" im Kontext der Wende und der deutsch-deutschen Geschichte vor. Sie beleuchtet die besondere Bedeutung des Wendegeschehens für die Literatur und die Rolle von Brigitte Burmeister als Autorin.
- Marianne Arends: Heimat Ost-Berlin!: Dieses Kapitel fokussiert auf die Protagonistin Marianne Arends und ihre Erfahrungen vor, während und nach der Wende. Es zeigt ihre anfängliche Euphorie, die sich in Unsicherheit und Orientierungslosigkeit wandelt, sowie ihre Schwierigkeiten mit der neuen Situation und den Menschen aus dem Westen. Die Kapitel beleuchtet auch Mariannes Vergangenheitsbewältigung und die Bedeutung ihrer Heimat Ost-Berlin für ihre Identität.
- Exkurs: Margarete Bauer - Flucht durch Selbstmord: Dieser Exkurs erzählt von dem tragischen Schicksal von Margarete Bauer, einem Beispiel für die persönlichen Folgen der Wende. Marianne begegnet Frau Schwarz, die ebenfalls mit den Veränderungen kämpft, und der Exkurs zeigt die Auswirkungen der Wende auf unterschiedliche Menschen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Wende, deutsche Einheit, Ostdeutschland, Identität, Solidarität, Euphorie, Unsicherheit, Vergangenheitsbewältigung, Integration, Literatur der Wendezeit, Brigitte Burmeister, "Unter dem Namen Norma". Sie untersucht die vielfältigen Auswirkungen des Wendegeschehens auf das Leben der Menschen in Ostdeutschland, insbesondere auf die Protagonistin Marianne Arends und ihr Umfeld.
- Citation du texte
- Jörg Röder (Auteur), 2004, Auswirkungen der Wende anhand Brigitte Burmeisters Roman "Unter dem Namen Norma", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81832