Byzanz, Konstantinopel, Istanbul sind die drei bekanntesten Namen einer Stadt, die eine lange Geschichte aufzuweisen hat. An der Schnittstelle von Europa und Asien, Mittelmeer und Schwarzen Meer war sie schon immer eine Brücke für Waren, Menschen und Kultur. Nachdem Konstantinopel als Hauptstadt des (Ost-)Römischen Imperiums über ein Jahrtausend lang das antike Erbe bewahrt und überliefert hat, fand das Byzantinische Reich mit der Einnahme der Kaiserstadt durch die Osmanen 1453 sein Ende.
Konstantinopel wurde nun erneut Machtzentrum eines Großreiches und erhielt ein zunehmend islamisches Gesicht. Besondere Bedeutung kam dabei vor allem zwei Sultanen zu, Mehmet II. (1451-1481) und Süleyman I. (1520-1566). In diesem „osmanischen Jahrhundert“ zwischen der Eroberung Konstantinopels 1453 und dem Tod Süleymans des Prächtigen 1566 entstanden die Strukturen, die das Stadtbild bis ins 19. Jahrhundert dominierten und die erst mit der verstärkten Europäisierung der Stadt vor allem im 20. Jahrhundert an Farbe verlieren. Die Hauptstadt des Osmanischen Staates war eine multikulturelle Stadt, in der zwar der Islam die vorherrschende und herrschende Religion war, in der sich aber auch die ethnisch-religiöse Buntheit des Vielvölkerreiches wiederspiegelte. Bei der Betrachtung der frühneuzeitlichen Entwicklung der multikulturellen Metropole am Bosporus muss daher sowohl auf muslimische als auch auf nichtmuslimische Elemente eingegangen werden. Auf der Suche nach dem Grundcharakter der Stadt liegt besonderes Augenmerk auf städtebaulichen und sozialen Strukturen. Ergänzt wird die Arbeit durch mehrere Karten bzw. Abbildungen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER NATURRAUM
- ASPEKTE EINER ISLAMISCHEN STADT
- DER GRUNDRISS DER STADT
- DAS LEBEN IN DEN WOHN- UND GESCHÄFTSVIERTELN
- ARCHITEKTUR
- DIE STADT DER ETHNISCHEN UND RELIGIÖSEN VIELFALT
- DIE EROBERUNG
- BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG
- CHRISTEN UND JUDEN
- PERA-GALATA - DAS TOR NACH EUROPA
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung Konstantinopels in der Frühen Neuzeit, insbesondere nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen im Jahr 1453. Sie beleuchtet die Transformation von einer byzantinisch-christlichen in eine osmanisch-islamische Metropole, wobei die multikulturelle und multireligiöse Zusammensetzung der Stadt im Fokus steht. Die Arbeit befasst sich auch mit dem Naturraum Konstantinopels, der seine Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat.
- Die Transformation Konstantinopels nach der osmanischen Eroberung
- Der Einfluss des islamischen Glaubens auf die städtische Struktur
- Die ethnische und religiöse Vielfalt Konstantinopels
- Der Naturraum Konstantinopels als Faktor der Stadtentwicklung
- Die Bedeutung von Mehmed II. und Süleyman I. für die Entwicklung Istanbuls
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema Konstantinopel als multikulturelle Metropole am Bosporus ein. Sie skizziert die historische Bedeutung der Stadt und erläutert die Rolle der Stadt als Brücke zwischen Europa und Asien. Darüber hinaus werden die wichtigen Epochen der Stadtgeschichte, von der Gründung als Byzantion bis zur türkischen Eroberung 1453, dargestellt.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Naturraum Konstantinopels. Es beschreibt die Lage der Stadt an den Meeren und dem Bosporus sowie die topografischen Besonderheiten der sieben Hügel, auf denen die Stadt erbaut ist. Die strategische Bedeutung des Naturraums für die Stadtentwicklung wird ebenfalls beleuchtet.
- Das dritte Kapitel analysiert Aspekte einer islamischen Stadt. Es befasst sich mit dem Grundriss der Stadt, dem Leben in den Wohn- und Geschäftsvierteln und der Architektur. Dabei werden die charakteristischen Merkmale einer osmanischen Stadt unter Einbezug der islamischen Kultur hervorgehoben.
- Das vierte Kapitel beleuchtet die Stadt der ethnischen und religiösen Vielfalt. Es beschreibt die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, die Bevölkerungsentwicklung und die Situation von Christen und Juden. Des Weiteren wird die Bedeutung von Pera-Galata als Tor nach Europa für die Stadtentwicklung behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Konstantinopel, Istanbul, Frühe Neuzeit, Osmanisches Reich, Islam, Stadtentwicklung, Architektur, ethnische Vielfalt, religiöse Toleranz, Geschichte, Kultur und Naturraum.
- Citation du texte
- Jörg Hauptmann (Auteur), 2002, Multikulturelle Metropole am Bosporus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8183