Im Streit der Fakultäten, der letzten publizierten Schrift Immanuel Kants, wendet sich der Königsberger Philosoph gegen eine politisch und religiös motivierte Staatsintervention in die akademische Pressefreiheit. Nach dem Tod von Friedrich dem Großen und dem Machtantritt von dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm II, 1786, änderte sich die für damalige Verhältnisse liberal geprägte preußische Publikationslandschaft ins Gegenteil. Diesen Sachverhalt nahm Kant zum Anlass, eine Reihe geschichtsphilosophischer Schriften in seinem Spätwerk zu verfassen, die sich mit der Neudefinition des Staatsbegriffs und der Frage des menschlichen Fortschritts zum Besseren beschäftigen.
Unter Berücksichtigung meiner Primärquellen „Der Streit der Fakultäten, zweiter Abschnitt, der Streit der Philosophischen Fakultät mit der Juristischen“, dem Vorgängerwerk „Zum Ewigen Frieden“ sowie einschlägiger Sekundärliteratur bin ich der Fragestellung nachgegangen, wie sich Kants Staatsbegriff definiert und wie er sich den Weg zu einer für ihn idealen republikanischen Staatsform vorstellt.
In den ersten beiden Teilen der Arbeit versuche ich, die Differenzen zwischen Juristen und Philosophen aufzuzeigen sowie die ihnen von Kant zugedachte Rolle in der Gesellschaft zu beschreiben. Den Schwerpunkt der Arbeit sehe ich jedoch in der folgenden Betrachtung von Kants Staatsphilosophie sowie der Untersuchung des von ihm erdachten Lösungsweges zur Erreichung ebendieser.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Streit der Juristischen mit der Philosophischen Fakultät
- Kants Darstellung der Juristischen Fakultät
- Kants Darstellung der Philosophischen Fakultät
- Evolution statt Revolution
- Kants Staatsbegriff
- Kants Weg zur Republik
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, Immanuel Kants Staats- und Republikbegriff zu beleuchten. Im Mittelpunkt steht sein Werk "Der Streit der Fakultäten", in dem er sich gegen die Eingriffe der preußischen Regierung in die akademische Pressefreiheit wendet.
- Kants Kritik an der juristischen Fakultät und deren Rolle in Staat und Gesellschaft
- Die unterschiedlichen Positionen der juristischen und philosophischen Fakultäten in Kants Analyse
- Kants Vorstellung von einem idealen republikanischen Staat
- Der Weg zur Erreichung dieser idealen Staatsform nach Kants Vorstellungen
- Die Bedeutung von Fortschritt und Veränderung in Kants Staatsbegriff
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Einleitung des Werkes "Der Streit der Fakultäten" und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel analysiert Kants Darstellung der juristischen Fakultät und beleuchtet ihre Funktion als "Werkzeuge der Regierung". Es wird diskutiert, ob Juristen tatsächlich zum Fortschritt beitragen können oder ob sie lediglich den Status quo bewahren.
Schlüsselwörter
Kants Staatsbegriff, Republik, juristische Fakultät, philosophische Fakultät, akademische Freiheit, Fortschritt, Veränderung, preußische Regierung, "Streit der Fakultäten".
- Citation du texte
- Konrad Schellbach (Auteur), 2006, Evolution statt Revolution - Immanuel Kants Staatsbegriff im Streit der Fakultäten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81848