Wie Craig R. Eisendraht in seinem Buch "The Unifying Moment" sagt, gehörte William James zwar selbst zu den „Denkern des Westens“, das hielt ihn jedoch nicht davon ab, westliches Gedankengut zu kritisieren und in Frage zu stellen. Der Philosoph, auf den sich seine Angriffe zu zentrieren schienen, „bewusst oder unbewusst“, ist dabei Descartes. Diese Aussage halte ich für interessant genug, ihr eine Abhandlung zu widmen.
Ein Monist wie James führt die gesamte Natur und alle Lebensverhältnisse auf ein und denselben „Stoff“ zurück. Dem gegenüber steht Descartes' Auffassung vom dualistischen Menschen, den er in Leib und Seele einteilt, wobei beide aus unterschiedlichen Stoffen zusammengesetzt sind.
Im Hauptteil dieser Arbeit geht es mir also darum, die Unterschiede zwischen diesen beiden Denkmodellen aufzuzeigen. Mehr als das, ich möchte zeigen, wie James diesen Dualismus überwunden hat. Dazu werde ich zuerst aufzeigen, wie Descartes seine Theorie des Dualismus entwickelt, und wie sich dieses Konzept ausgewirkt hat, um es dann mit James' Ideen zu kontrastrieren.
Aus der Jamesschen monistischen Lehre ergibt sich auch die Theorie des Bewusstseinsstromes, des Stream of Consciousness. Im Anschluss an meine Untersuchung von Dualismus und Monismus werde ich mich noch diesem Bereich widmen, diesem von James geprägtem Term, der seinen Einzug in die Literatur erhielt, und die Frage erörtern, ob der Begriff und die danach benannte literarische Technik das Gleiche meinen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Descartes' Dualismus
- Die Herleitung des Cartesianischen Dualismus
- Kritik am Cartesianischen Dualismus
- William James über Substanz und Akzidenz
- William James' Monismus
- William James und der Bewusstseinsstrom (Stream of Consciousness)
- Der literarische Begriff des Stream of Consciousness
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Unterschiede zwischen Descartes' dualistischem Menschenbild und William James' monistischer Philosophie. Sie untersucht, wie James den Cartesianischen Dualismus überwindet und zeigt, wie diese Überwindung die Theorie des Bewusstseinsstromes prägt.
- Kritik am Cartesianischen Dualismus
- Entwicklung von William James' Monismus
- Die Theorie des Bewusstseinsstromes
- Die Verbindung zwischen Bewusstseinsstrom und Literatur
- Der Einfluss von William James auf das philosophische und literarische Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt William James als Kritiker des westlichen Gedankenguts vor, insbesondere des Cartesianischen Dualismus. Der zweite Abschnitt widmet sich Descartes' Theorie des Dualismus und seiner Herleitung durch die Methode des Zweifels. Anschließend werden die Kritikpunkte am Cartesianischen Dualismus und James' Sicht auf Substanz und Akzidenz erörtert.
Im dritten Kapitel wird William James' monistische Philosophie vorgestellt. Das vierte Kapitel untersucht die Theorie des Bewusstseinsstromes, die aus James' Monismus resultiert. Der fünfte Abschnitt widmet sich der literarischen Umsetzung des Begriffs "Stream of Consciousness" und diskutiert die Frage, ob der Begriff und die Technik dasselbe bedeuten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Dualismus, Monismus, Descartes, William James, Bewusstseinsstrom, Stream of Consciousness, Substanz, Akzidenz, Philosophie, Literatur und dem Einfluss philosophischen Denkens auf literarische Konzepte.
- Citation du texte
- Jessica-Sharlene Strie (Auteur), 2007, William James und die Überwindung dualistischer Konventionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81889