Die Abschaffung der CRS-Rules in den USA: Status Quo, erste Erfahrungen, Zukunftsperspektiven


Seminar Paper, 2007

22 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Entwicklung und Bedeutung von
2.1 Entwicklung und Bedeutung der
2.2 Auswirkungen der
2.3 Regulierung der

3 Status Quo
3.1 Aktuelle Regulierung
3.2 Änderungen im CRS-Markt

4 Erste Erfahrungen

5 Zukunftsperspektiven

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Ansprüche an die Vertriebsstrukturen der Fluggesellschaften sind in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Globale Vertriebsnetze müssen vielfältigsten Ansprüchen der Fluggäste, auch hinsichtlich der Buchungs- und Umbuchungsmöglichkeiten, gerecht werden. Nicht nur die Zahl der verschiedensten Kundenwünsche sondern auch die Zahl der Fluggäste hat sich vervielfacht. Die Fluggesellschaften setzen daher Computerreservierungssysteme (CRS) ein.[1] CRS sind Informations- und Reservierungssysteme, die EDV-gestützt Informationen für Touristikanbieter bereitstellen.[2]

Bereits kurz nach der Markteinführung solcher Systeme zeigte sich wie einige Fluggesellschaften eine monopolistische Stellung gegenüber ihren kleineren Wettbewerbern ohne eigenes CRS einnahmen. Sie nutzen diese aus, um Wettbewerbsvorteile zu haben. Aus diesem Grund gab es staatliche Eingriffe in den USA, die bestimmte wettbewerbsverzerrende Praktiken verboten.[3]

Diese staatlichen Regulierungen wurden Januar 2004 in den USA aufgehoben. Das Thema dieser Arbeit ist die Betrachtung der daraus resultierenden Situation im amerikanischen Luftverkehrsmarkt. Es wird die aktuelle Situation beschrieben und die Auswirkungen der Entscheidung des Department of Transportation betrachtet. Abschließend werden die Zukunftsperspektiven der CRS dargestellt. Es wird ein Ausblick über die Veränderungen des CRS-Marktes gegeben.

2 Entwicklung und Bedeutung von CRS

2.1 Entwicklung und Bedeutung der CRS

Mitte der 1970er Jahre begann die Entwicklung der CRS. Anfangs waren es noch Abrechnungs- und Buchungssysteme der Fluggesellschaften für den internen Gebrauch. Um die hohen Erweiterungs- und Entwicklungskosten abzudecken, wurden jedoch bald weitere Leistungsanbieter, wie zum Beispiel fremde Fluggesellschaften und Reiseagenturen, mit in die Systeme einbezogen.[4] Kooperationen zwischen Fluggesellschaften waren während der Entwicklungs- und Einführungszeit der CRS besonders wichtig. Auch die großen amerikanischen Fluggesellschaften konnten sich die extrem hohen Entwicklungskosten nur mit der Unterstützung ihrer Partner leisten. Ausschließlich American Airlines finanzierte – entgegen des Trends – das CRS Sabre aus eigener Tasche.[5] Die CRS bildeten schon bald die erste weltweite Infrastruktur des elektronischen Handels.[6]

Vorreiter in der Entwicklung der CRS waren die amerikanischen Fluggesellschaften United Airlines mit dem CRS Apollo (1976) und American Airlines mit dem CRS Sabre (1978). Schnell etablierten sich noch weitere neue Systeme. Bereits 1986 liefen 88% der Buchungen, von allen in den USA verkauften Tickets, über die CRS.[7] Im Jahr 1999 begannen dann erste Fluggesellschaften ihre Anteile an CRS zu verkaufen. Viele der ehemaligen Partner fanden sich auf einmal in unterschiedlichen globalen Allianzen wieder. Deshalb verkauften sie ihre Anteile an den CRS, um einen Gewinn aus ihren einstiegen Entwicklungsinvestitionen zu ziehen.[8]

Schon sehr bald wurden die CRS zum wichtigsten Vertriebskanal für die Fluggesellschaften. Sie boten ihnen die Möglichkeit mit dem durch die Zahl der Fluggäste gestiegen Informationsbereitstellungsaufwand fertig zu werden. Außerdem konnten mit ihnen die geforderten Ansprüche an die Flexibilität der Buchungen und Umbuchungen bei Geschäftsreisenden erfüllt werden. Durch die Liberalisierung der Märkte ist es auch notwendig geworden, dass die neuen Preis- und Produktstrategien schnell bei den Reiseagenturen angelangen. Diese schnelle Informationsbereitstellung ist mit den CRS auf dem elektronischen Weg möglich geworden, da die meisten Reiseagenturen an sie angeschlossen waren.[9] Die Reiseagenturen können so mit relativ geringen Investitionen ein sehr gutes Informationsangebot bereitstellen.[10]

2.2 Auswirkungen der CRS

Durch die Einführung der CRS veränderten sich die Vertriebskanäle im amerikanischen Luftverkehrsmarkt drastisch. Amerikanische Fluggesellschaften mit einem eigenem CRS haben neue Marktzutrittsschranken gegenüber ihren Wettbewerben errichtet. Fluggesellschaften ohne eigenes CRS mussten zwangsläufig auf eines der Konkurrenten zurückgreifen. Die Fluggesellschaften mit eigenem CRS wendeten in diesen diskriminierende Praktiken an, um die Buchung eines Fluges bei der Konkurrenz zu verhindern.[11]

Die Marktzutrittsschranken ergaben sich durch die monopolistische Stellung der Fluggesellschaften mit einem eigenen CRS. Begründet durch die notwendigen enormen Investitionen von mehreren hundert Millionen Dollar, konnten sich viele kleinere Fluggesellschaften die Entwicklung und Markteinführung eines eigenen CRS nicht leisten oder wollten dies auch nicht. Die Möglichkeiten am Markt für ein neues CRS erschienen vielen amerikanischen Fluggesellschaften sehr schlecht, da sie keine Möglichkeit sahen diese bei Reiseagenturen zu installieren, die bereits eines installiert hatten. Die Reiseagenturen wurden von den großen Fluggesellschaften mit der kostenlosen Installation ihres Systems gelockt und vertraglich langfristig an diese gebunden (der sog. „Halo“-Effekt).[12]

Ein besonderer Vorteil der CRS liegt in der Zeitersparnis bei der Durchführung von Buchungen, da sie mit automatisierten Vorgängen arbeiten. Telefonate und Schriftverkehr zwischen den Reiseagenturen und den Fluggesellschaften, um eine Buchung durchführen zu können, entfielen. Natürlich ist dies auch für die Reiseagenturen von Vorteil. Durch die Einführung von Sabre war es American Airlines bereits 1964 möglich 30% der Kosten im Personalbereich einzusparen. Das Department of Transportation (DOT) stellte bei einer Untersuchung im Jahre 1983 fest, dass die Kosten einer Buchung von US$ 7,5 auf US$ 0,5 reduziert werden konnte. Bei den Reiseagenturen konnte eine Zeit- und Kostenersparnis von bis zu 50% festgestellt werden.[13]

Zu diesen messbaren Vorteilen der CRS-betreibenden Fluggesellschaften boten sich ihnen auch noch Informationsvorteile. Es lagen ihnen ständig die Preise der Wettbewerber vor und auch Informationen über die jeweils verkauften Tickets und die Marktanteile der Konkurrenz.[14] Bedingt durch die hohen Kosten, bei der Einführung und Entwicklung eines CRS, entwickelte sich ein natürliches Monopol beim betreiben eines CRS.[15] Die monopolistische Stellung nutzen die großen amerikanischen Fluggesellschaften mit eigenen CRS aus. Sie manipulierten diese, so dass ihre eigenen Flüge verstärkt gebucht wurden. Die Angebote der Wettbewerber konnten mit einer diskreditierenden oder falschen Informationswiedergabe negativ beeinflusst werden.[16]

[...]


[1] vgl. Pompl, W. (2007), S.294.

[2] vgl. Schmidt, E (2000), S.37.

[3] vgl. Echtermeyer, M. (1993), S.71.

[4] vgl. Pompl, W. (2007), S.303.

[5] vgl. Doganis, R. (2000), S.78.

[6] vgl. Campbell-Kelly, M. (2004), S.42.

[7] vgl. Williams, G. (1993), S.30f.

[8] vgl. Doganis, R. (2000), S.79.

[9] vgl. Pompl, W. (2007), S.294.

[10] vgl. E-F@cts (2006), S.2.

[11] vgl. Joppien, M. (2006), S.380.

[12] vgl. Doganis, R. (2002), S.274f.

[13] vgl. Pompl, W. (2007), S.294f.

[14] vgl. Hüschelrath, K. (1998), S. 304f.

[15] vgl. Löchel, H. (2003), S.156.

[16] vgl. Joppien, M. (2006), S.381.

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Details

Title
Die Abschaffung der CRS-Rules in den USA: Status Quo, erste Erfahrungen, Zukunftsperspektiven
College
Heilbronn University
Course
Verkehrswirtschaftliches Seminar Personenverkehr
Grade
2,0
Author
Year
2007
Pages
22
Catalog Number
V81945
ISBN (eBook)
9783638885539
ISBN (Book)
9783638888806
File size
426 KB
Language
German
Keywords
Abschaffung, CRS-Rules, Status, Erfahrungen, Zukunftsperspektiven, Verkehrswirtschaftliches, Seminar, Personenverkehr
Quote paper
Matthias Schneider (Author), 2007, Die Abschaffung der CRS-Rules in den USA: Status Quo, erste Erfahrungen, Zukunftsperspektiven, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81945

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