Die Literatur über Hexen, Magier und Zauberer erlebt gerade in unserer heutigen Zeit einen enormen Aufschwung. Das neu erwachte Interesse am Hexenglauben, an schwarzer wie weißer Magie und rituellen Handlungen für eine bessere Lebensbewältigung begegnet uns heute im alltäglichen Leben. Besonderer Beliebtheit erfreut sich dabei die Hexenliteratur. Allein bei der Onlinebuchhandlung Amazon gibt es unter dem eingegebenen Stichwort "Hexen" immerhin 217 Bücher, die zum Teil die absurdesten Geschichten über Hexenverfolgung und Zauberkunst bis hin zu magischen Back- und Kochrezepten an den Mann (oder die Frau) bringen möchten. Auch das Medium Fernsehen beteiligt sich an dem "Hexenboom in Deutschland", so widmete das TV der Romanfigur des Zauberlehrlings Harry Potter eine "Discovery"-Dokumentation, unter dem Leitartikel: "Hokuspokus: Was steckt hinter Harry Potter?"
Was hinter dem "Zauber" wirklich steckt wird oft nur verzerrt in den gängigen Medien wiedergegeben. Monokausale Erklärungsmuster der Hexenprozesse - und Verfolgungen in der frühen Neuzeit sind in der heutigen Tagespresse (Spiegel u.ä.) recht häufig zu finden. Dabei scheint die Devise zu lauten, daß je spektakulärer und verdrehter die Behauptung der selbsternannten Hexen und Autoren sind, sie sich um so besser verkaufen lassen. Die Beteiligten und Schuldigen an der "Ausrottung der weisen Frauen" z.B. sind natürlich klar zu identifizieren, die Amtskirche. Bis heute hat sich die Meinung starr erhalten, daß die "Römische Papstkirche" die Alleinschuld für die Verfolgung der Hexen trage. Diese These ist mittlerweile widerlegt. Die Suche nach den Ursachen der Hexenprozesse- und Verfolgungen gestaltet sich allerdings schwierig, das Phänomen ist sehr komplex.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Argumente und Motive der Kritiker der Hexentheorie im 16. und 17. Jahrhundert
- Die drei Hauptformen der Kritik an Hexenwahn- und Hexenverfolgung
- Die theologische Kritik
- Die juristische Kritik
- Die empirisch-wissenschaftliche Kritik
- Zusammenfassende Beurteilung der theologisch-juristisch und empirisch-wissenschaftlichen Kritik der Gegner der Hexentheorie
- Die drei Hauptformen der Kritik an Hexenwahn- und Hexenverfolgung
- ,„Von der falschen Magie und Bekenntnis der Hexen“ -Die Diskussion zwischen Cornelius Loos und Peter Binsfeld
- Cornelius Loos und Peter Binsfeld
- Loos Ansichten über Magie und Dämonologie
- Loos Schrift über die wahre und falsche Magie
- Der Umgang mit der tradierten Dämonologie
- Die literarische Auseinandersetzung zwischen Cornelius Loos und Peter Binsfeld
- Radikaler Hexenprozeßgegner und Antiprotestant
- „Brille gegen Monokel“ - Die Diskussion zwischen dem Landpastor Michael Stappert und dem Hexenrichter Heinrich von Schultheiß
- Michael Stappert und Heinrich von Schultheiß
- Die literarische Auseinandersetzung Michael Stapperts mit Heinrich von Schultheiß1
- Jesuiten und Hexenlehre - Die Diskussion zwischen Adam Tanner und Martin Del Rio
- Martin Del Rio
- Adam Tanner
- ,Theologia scholastica' und,Disquisitiones magicae - Die literarische Auseinandersetzung zwischen Adam Tanners mit Martin Del Rio
- Tanners wirkungsgeschichtlicher Einfluß
- Fazit
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die theologischen Argumente und Motivationen der Gegner der Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit. Sie beleuchtet die Auseinandersetzung zwischen den Befürwortern und Gegnern der Hexentheorie, wobei der Fokus auf die theologischen, juristischen und methodischen Aspekte liegt.
- Die Rolle der Theologie in der Entstehung und Bekämpfung des Hexenwahns
- Die verschiedenen Formen der Kritik an Hexenverfolgung
- Die Argumentationslinien und Schriften wichtiger Theologen im Kampf gegen den Hexenwahn
- Der Einfluss der katholischen Kirche auf die Hexenprozesse und Verfolgungen
- Die Bedeutung der Vernunft und des wissenschaftlichen Denkens im Kontext der Hexenverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die aktuelle Relevanz der Hexenforschung heraus, analysiert die Komplexität des Themas Hexenverfolgung und beleuchtet die Rolle der Kirche in diesem Kontext.
- Kapitel 1: Dieses Kapitel befasst sich mit den unterschiedlichen Formen der Kritik an der Hexentheorie im 16. und 17. Jahrhundert. Es untersucht die theologischen, juristischen und empirisch-wissenschaftlichen Argumente der Gegner der Hexenverfolgung.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel wird die Auseinandersetzung zwischen Cornelius Loos und Peter Binsfeld, zwei bedeutenden Theologen, analysiert. Es werden Loos' Ansichten über Magie und Dämonologie sowie die literarische Auseinandersetzung der beiden Figuren beleuchtet.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Diskussion zwischen dem Landpastor Michael Stappert und dem Hexenrichter Heinrich von Schultheiß. Es analysiert die literarische Auseinandersetzung und die unterschiedlichen Positionen der beiden Figuren.
- Kapitel 4: In diesem Kapitel werden die Ansichten der Jesuiten Adam Tanner und Martin Del Rio hinsichtlich der Hexenlehre untersucht. Es wird die literarische Auseinandersetzung zwischen den beiden und der Einfluss von Tanners Arbeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Hexenglaube, Hexenverfolgung, Theologie, Dämonologie, Magie, juristische Kritik, wissenschaftliche Kritik, katholische Kirche, Aberglaube und Vernunft. Wichtige Figuren sind Cornelius Loos, Peter Binsfeld, Michael Stappert, Heinrich von Schultheiß, Adam Tanner und Martin Del Rio.
- Citation du texte
- Thorsten Hübner (Auteur), 2002, Die theologische Auseinandersetzung mit Hexenglaube und Verfolgungen - die Katholiken: Drei Theologen im Kampf gegen den Hexenwahn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8195