Wenn man Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ von 1912 liest, fallen einige Figuren auf, die leitmotivisch eingesetzt werden und alle ähnliche Züge aufweisen. Es handelt sich um den fremden Wanderer am Nordfriedhof im ersten Kapitel, den Greis und den Gondolier im dritten und den Straßensänger im fünften Kapitel. Diese vier Figuren ähneln sich sehr in ihrer Beschreibung durch den Autor. Ihnen kommt jeweils die Funktion eines Todesboten zu. In dieser Arbeit soll mittels einer vergleichenden Text- und Filmanalyse die Darstellungsweise der Figuren in Manns Novelle und in Viscontis Verfilmung „Morte a Venezia“ von 1971 untersucht und die bei der Darstellung verwandte Symbolik entschlüsselt werden. Als ein weiterer Todesbote fungiert sowohl bei Mann als auch bei Visconti Tadzio, auf dessen Erscheinungsbild ebenfalls vergleichend eingegangen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hermes-, Charon- und Dionysos-Figuren
- 2.1. Der Wanderer
- 2.2. Der Gondolier
- 2.3. Der Straßensänger
- 2.4. Der Greis
- 3. Tadzio als Hermes psychagogos
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Darstellung von Todesboten in Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ und Luchino Viscontis gleichnamiger Verfilmung. Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellungsweise dieser Figuren vergleichend zu analysieren und die verwendete Symbolik zu entschlüsseln. Der Fokus liegt auf der vergleichenden Text- und Filmanalyse.
- Vergleichende Analyse der Todesboten in Novelle und Verfilmung
- Entschlüsselung der Symbolik in der Darstellung der Figuren
- Die Rolle von Tadzio als Todesbote
- Verbindungen zu griechischen Gottheiten (Hermes, Dionysos)
- Antike und mittelalterliche Todessymbolik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die leitmotivische Verwendung von Figuren mit ähnlichen Zügen als Todesboten in Manns Novelle. Sie benennt die Figuren (Wanderer, Greis, Gondolier, Straßensänger) und kündigt eine vergleichende Text- und Filmanalyse an, die die Darstellungsweise und Symbolik untersucht. Tadzio wird als weiterer Todesbote genannt und in die Analyse einbezogen.
2. Hermes-, Charon- und Dionysos-Figuren: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Figuren, die als Todesboten interpretiert werden können. Es wird detailliert auf den Wanderer eingegangen, dessen Beschreibung mit Attributen des griechischen Gottes Hermes in Verbindung gebracht wird (breitrandiger Hut, Stock). Die Beschreibung des Wanderers evoziert aber auch dionysische Aspekte, da sein "Fremdländisches" und "Herrisch-Wildes" auf den "fremden Gott" Dionysos hinweisen. Die Verbindung zu Hermes wird durch den Aspekt des Wanderers als Reisebegleiter und Führer in den Tod hergestellt. Die Analyse verknüpft die antike Symbolik (Hermes, Dionysos) mit mittelalterlicher Todessymbolik (Totentanz, Totenschädel), die in der physischen Beschreibung des Wanderers deutlich wird. Es wird darauf hingewiesen, dass weitere Figuren (Gondolier, Straßensänger, Greis) ebenfalls als Todesboten gedeutet werden können, aber hier nicht detailliert untersucht werden.
Schlüsselwörter
Thomas Mann, Der Tod in Venedig, Luchino Visconti, Morte a Venezia, Todesbote, Hermes, Dionysos, Symbolik, Vergleichende Text- und Filmanalyse, Todessymbolik, Antike, Mittelalter.
Häufig gestellte Fragen zu "Der Tod in Venedig": Vergleichende Text- und Filmanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert vergleichend die Darstellung von Todesboten in Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" und Luchino Viscontis gleichnamiger Verfilmung. Der Fokus liegt auf der Analyse der Darstellungsweise dieser Figuren und der Entschlüsselung der verwendeten Symbolik.
Welche Figuren werden als Todesboten interpretiert?
Die Arbeit untersucht verschiedene Figuren, die als Todesboten gedeutet werden können: der Wanderer, der Gondolier, der Straßensänger und der Greis. Besondere Aufmerksamkeit wird Tadzio als Todesbote gewidmet.
Welche Symbole und mythologische Bezüge werden untersucht?
Die Analyse untersucht die Symbolik der Figuren im Kontext antiker Gottheiten wie Hermes und Dionysos. Es werden Verbindungen zur antiken und mittelalterlichen Todessymbolik (z.B. Totentanz, Totenschädel) hergestellt.
Wie wird der Wanderer als Todesbote interpretiert?
Der Wanderer wird detailliert analysiert. Seine Beschreibung wird mit Attributen des griechischen Gottes Hermes (breitrandiger Hut, Stock) in Verbindung gebracht. Gleichzeitig weist seine "fremdländische" und "herrisch-wilde" Erscheinung auf dionysische Aspekte hin. Seine Rolle als Reisebegleiter und Führer in den Tod wird im Kontext der Hermes-Symbolik interpretiert.
Welche anderen Figuren werden im Zusammenhang mit Todesboten erwähnt?
Neben dem Wanderer werden der Gondolier, der Straßensänger und der Greis als weitere Figuren erwähnt, die als Todesboten interpretiert werden könnten, jedoch nicht im Detail untersucht werden.
Welche Methode wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer vergleichenden Text- und Filmanalyse von Manns Novelle und Viscontis Verfilmung. Sie zielt auf eine vergleichende Analyse der Darstellungsweise der Todesboten und der Entschlüsselung der verwendeten Symbolik ab.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellungsweise der Todesboten in Novelle und Verfilmung vergleichend zu analysieren und die verwendete Symbolik zu entschlüsseln. Der Fokus liegt auf der vergleichenden Text- und Filmanalyse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Thomas Mann, Der Tod in Venedig, Luchino Visconti, Morte a Venezia, Todesbote, Hermes, Dionysos, Symbolik, Vergleichende Text- und Filmanalyse, Todessymbolik, Antike, Mittelalter.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Analyse der Hermes-, Charon- und Dionysos-Figuren, ein Kapitel zu Tadzio als Hermes psychagogos, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis.
- Citation du texte
- Katja Stöckigt (Auteur), 2006, Die Darstellung der Todesboten in Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" und Luchino Viscontis Verfilmung "Morte a Venezia", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81984