Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Wüstenbildung weltweit ein gefährliches Ausmaß angenommen. Desertifikation verursacht eine erhebliche Zerstörung der natürlichen Ressourcen, die zu vielfältigen gesellschaftlichen Problemen un ökonomischen Verlusten führt. Wüstenbildung ist also ein wirtschaftliches, soziales und umweltpolitisches Problem, das von der internationalen Gemeinschaft lange erkannt wurde. Die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den von Dürre und/oder Wüstenbildung schwer betroffenen Ländern - insbesondere Afrika v. 26. Dezember 1996 ist ein wichtiger Baustein globaler Entwicklungspolitik, die nach Einschätzung der OECD-Staaten über ein hohes Potenzial verfügt.
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den strukturellen Problemen der Wüstenkonvention als Beispiel eines global wichtigen, multilateralen Umweltabkommens auseinander. Das erste Kernstück der Arbeit ist die Darstellung der Global Environmental Governance als konzeptionelle Grundlage der Wüstenkonvention. Darauf aufbauend wird die Konvention als erstes postmodernes völkerrechtliches Instrument für die nachhaltige Entwicklung präsentiert sowie ihr rechtlicher Inhalt, ihre Funktionsweise und Umsetzungsprobleme untersucht und kritisch bewertet. Bei der Analyse der Umsetzungsprobleme von UNCCD werden hauptsächlich die Fragen der Konstruktionsmängel der Wüstenkonvention, der Unterfinanzierung der Aktionsprogramme, der Optimierung der Finanzierung durch globalen Mechanismus und der Kontrolle der Mittelverwendung diskutiert.
Weiterhin wird die praktische Umsetzung der Konvention am Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den zentralasiatischen GUS-Republiken analysiert. Schließlich werden die grundlegenden Gedanken und Erkenntnisse zusammengefasst. Auf die Fragen der UNCCD-Organe und der Naturwissenschaft wird in dieser Seminararbeit nicht weiter eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Global Environmental Governance
- Konzeptuelle Matrix der Wüstenkonvention
- Präambel und Ziele
- Die Grundprinzipien der UNCCD
- „Bottom-up“- Ansatz
- Funktionsweise des „Bottom-up\"-Ansatzes
- Die Rolle der nicht-staatlichen Organisationen
- Nationale Aktionsprogramme
- Ziele, Anforderungen und Maßnahmen
- Erarbeitung und Durchführung von NAP
- Wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit
- Die Rolle der Netzwerkbildung
- Ausschuss der Wissenschaft und Technologie
- Grundsätze für Transfer, Erwerb, Anpassung und Entwicklung der Technologien
- Probleme der Anwendung und des Transfers neuer Technologie
- Unterstützende Maßnahmen
- Finanzierung der UNCCD
- Globaler Finanzierungsmechanismus
- Probleme der Finanzierung durch globalen Mechanismus
- Umsetzung der Konvention: Praxisbeispiel der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Zentralasien
- Problemregion: zentralasiatische GUS-Republiken
- Maßnahmen Deutschlands
- Unterstützungsmaßnahmen in Praxis
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) und analysiert deren konzeptionelle Grundlage, Zielsetzung und Umsetzung.
- Die Bedeutung der Wüstenbildung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Existenz
- Die Rolle der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Wüstenbildung
- Die Funktionsweise des „Bottom-up“-Ansatzes der UNCCD
- Die Bedeutung von nationalen Aktionsprogrammen und wissenschaftlicher und technischer Zusammenarbeit
- Die Herausforderungen der Finanzierung und Umsetzung der UNCCD
Zusammenfassung der Kapitel
- Problemstellung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Wüstenbildung und ihre Bedeutung für die globale Umwelt ein. Es werden die Ursachen und Auswirkungen der Wüstenbildung sowie die Rolle der internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung dieser Herausforderung beleuchtet.
- Global Environmental Governance: Hier wird der Kontext der UNCCD im Bereich der globalen Umweltpolitik beleuchtet. Es werden die wichtigsten internationalen Umweltübereinkommen und -organisationen vorgestellt, die sich mit der Bewältigung globaler Umweltprobleme befassen.
- Konzeptuelle Matrix der Wüstenkonvention: Dieses Kapitel analysiert die grundlegenden Konzepte der UNCCD, ihre Zielsetzung, Prinzipien und Mechanismen. Es wird die Funktionsweise des „Bottom-up“-Ansatzes und die Rolle von nationalen Aktionsprogrammen (NAP) und wissenschaftlicher und technischer Zusammenarbeit (WTZ) untersucht.
- Umsetzung der Konvention: Praxisbeispiel der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Zentralasien: Dieses Kapitel analysiert die Umsetzung der UNCCD in der Praxis anhand eines konkreten Fallbeispiels der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den zentralasiatischen GUS-Republiken. Es werden die spezifischen Herausforderungen der Region und die Maßnahmen Deutschlands zur Unterstützung der nachhaltigen Landbewirtschaftung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Wüstenbildung, UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), Global Environmental Governance, „Bottom-up“-Ansatz, Nationale Aktionsprogramme (NAP), Wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit (WTZ), nachhaltige Landbewirtschaftung, Finanzierungsmechanismen, internationale Zusammenarbeit, Zentralasien.
- Arbeit zitieren
- L.L.M. Elena Khomeriki (Autor:in), 2007, Wüstenkonvention - Die 'United Nations Convention to Combat Desertification', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82077