Die Rede ist heute immer mehr von einer vernetzten globalen Medien- und Kommunikationsgesellschaft. In dieser Formulierung wird die Nähe der Massenmedien zur Demokratie deutlich. Nicht selten gelten Massenmedien heute als die vierte Gewalt im Staat definiert. Massenmedien sind heute folglich nicht mehr aus Politik, Gesellschaft und Kultur wegzudenken.
Besonders durch Satellitentechnik sind Fernsehsender heute potentiell weltweit empfangbar und beeinflussen dadurch das kulturelle Bild eines Staates. Die Aufgabe internationaler Kommunikationsforschung ist es nun die grenzübergreifende Analyse nationaler Mediensysteme sowie das gegenseitige In-Beziehung-Setzen derer, um Besonderheiten der einzelnen Systeme und somit Kulturen herauszustellen und somit ein interkulturelles Verständnis zu erleichtern.
Die zu vergleichenden Einheiten dürfen sich dabei jedoch nicht zu ähnlich sein, sich aber auch nicht zu sehr unterscheiden. In dieser Arbeit möchte ich das Subsystems Fernsehen im Mediensystem zweier Länder vergleichen. Ich habe mich dabei für die föderative Republik Brasilien und die Bundesrepublik Deutschland entscheiden, da sich beide im grundsätzlichen Staatsaufbau ähneln. Beide Staaten sind Bundesrepubliken mit einem Mehrparteiensystem und gehören zu den führenden Industrienationen der Welt.
In Bezug auf das Fernsehsystem gleichen sich beide in der rechtlichen Abgrenzung privat kommerzieller Institutionen von staatlich getragenen bzw. teilfinanzierten Fernsehanstalten. Beide Staaten legen in ihrer Verfassung Grundrechte und Freiheiten für die Massenmedien fest.
Nach einem kurzen Überblick über komparative Medienforschung sowie der Beschreibung meines Untersuchungsdesigns werde ich auf die einzelnen Variablen eingehen. Da mit zunehmender Anzahl der zu vergleichenden Variablen die Tiefe der vergleichenden Analyse abnimmt, habe ich mich auf die strukturgebenden unabhängigen Variablen Medienkontrolle, Finanzierung und Inhalt beschränkt.
Dabei soll das Ergebnis kein wertendes Urteil im Sinne von besser oder schlechter sein, sondern eine normative Bestandsaufnahme zweier Länder, die rechtlich ähnliche Anforderungen an ihr Fernsehsystem stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internationale Kommunikationsforschung
- Komparative Medienforschung
- Untersuchungsdesign
- Untersuchungseinheiten
- Föderative Republik Brasilien
- Allgemeiner Überblick
- Historischer Überblick über das mediale Subsystem Fernsehen
- Fernsehen heute
- Bundesrepublik Deutschland
- Allgemeiner Überblick
- Historischer Überblick über das mediale Subsystem Fernsehen
- Fernsehen heute
- Medienkontrolle
- Grundrechte und Freiheiten
- Aufsichtsinstanzen
- Zwischenfazit
- Finanzierung
- Finanzierung der Teilsysteme
- Zwischenfazit
- Inhalt
- Programmstruktur
- Zwischenfazit
- Fazit
- Quellen
- Onlinequellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, das Subsystems Fernsehen in den Mediensystemen der Föderativen Republik Brasilien und der Bundesrepublik Deutschland zu vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen. Dabei wird eine normative Analyse durchgeführt, die sich auf die strukturgebenden Variablen Medienkontrolle, Finanzierung und Inhalt konzentriert.
- Komparative Analyse des Fernsehsystems in Brasilien und Deutschland
- Untersuchung der Einflussfaktoren Medienkontrolle, Finanzierung und Inhalt
- Hervorhebung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Systeme
- Normative Betrachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen
- Vergleich der Verfassungsbestimmungen und Rechtsgrundsätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz des Vergleichs von Mediensystemen in einer globalisierten Welt. Sie betont die Rolle des Fernsehens als kulturelles Element und die Bedeutung internationaler Kommunikationsforschung für das Verständnis verschiedener Kulturen.
Das Kapitel "Internationale Kommunikationsforschung" beschäftigt sich mit der Definition und den Methoden der komparativen Medienforschung. Es wird die Bedeutung des Kontextes und die Unterschiede zwischen cross-nationaler Kommunikationsforschung und vergleichenden Analysen hervorgehoben. Außerdem werden verschiedene Ebenen des Vergleichs, wie die Makro-, Meso- und Mikroebene, erläutert.
Das Kapitel "Untersuchungsdesign" beschreibt den Aufbau und die Vorgehensweise der Arbeit. Es wird die Fokussierung auf normative Analyse betont, die sich auf die vergleichende Untersuchung der strukturgebenden Variablen Medienkontrolle, Finanzierung und Inhalt konzentriert. Die Arbeit verwendet eine strikte 1:1 Zuordnung und betont die Differenzen zwischen den Vergleichseinheiten. Dynamische Prozesse des globalen Lernens werden aufgrund der verwendeten Sekundärliteratur und Medienanalyse nicht vertieft.
Die Kapitel "Untersuchungseinheiten" und "Medienkontrolle" bieten einen Überblick über die beiden Vergleichseinheiten – Brasilien und Deutschland – und befassen sich mit den grundlegenden Rahmenbedingungen der Medienkontrolle in beiden Ländern. Hier werden die rechtlichen Grundlagen und die relevanten Aufsichtsinstanzen vorgestellt.
Die Kapitel "Finanzierung" und "Inhalt" untersuchen die Finanzierung der Teilsysteme im Fernsehbereich und die programmstrukturellen Besonderheiten in Brasilien und Deutschland.
Schlüsselwörter
Komparative Medienforschung, Fernsehsystem, Brasilien, Deutschland, Medienkontrolle, Finanzierung, Inhalt, Grundrechte, Freiheiten, Aufsichtsinstanzen, Programmstruktur, Normative Analyse, Vergleichseinheiten, Medienorganisation, Medienwirkung, Medienstruktur.
- Citation du texte
- B.A. Liane Giese (Auteur), 2007, Eine komparative Analye des medialen Subsystems Fernsehens in der Förderativen Republik Brasilien und in der BRD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82094