In der vorliegenden Arbeit wird der Zeitbegriff erst aus erkenntnistheoretischer, dann aus pragmatischer Perspektive analysiert. Die Aussagen Wittgensteins bilden dabei den Mittelpunkt.
Im ersten Hauptteil wird die These zu Grunde gelegt, es gibt keinen Bruch zwischen dem frühen und dem späten Wittgenstein in Bezug auf die Frage, ob und wie man die Strukturen der Welt erkennen kann. Dafür werden die Werke Wittgensteins in chronologischer Reihenfolge analysiert. Die jeweiligen Ergebnisse sollen am Beispiel der Zeit verdeutlicht werden.
Der zweite Hauptteil befasst sich mit der Frage, ob man bei Wittgenstein Ansätze pragmatischer Theorien finden kann. Um das zu tun, muss davon ausgegangen werden, dass die in den frühen Werken aufgestellten Thesen aufgegeben werden. Hier werden ausschließlich die Schriften der mittleren und späten Schaffensperiode herangezogen, um daran zu zeigen, dass es keine Mysterien gibt, über die man nicht reden kann. Als Weiterführung der wittgenstein’schen Spätphilosophie wird die Theorie Janichs angeführt, der die Zeit als menschliche Erfindung zur gegenseitigen Handlungskoordination betrachtet und damit eindeutig zur Schule des Pragmatismus gehört.
Im Anschluss an jeden Hauptteil werden die gängigen Kritiken erwähnt.
Den Abschluss bildet ein Fazit, in dem noch einmal ganz kurz die verschiedenen Positionen gegenüber gestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Der Mythos lebt!
- 2.1 Bilder von der Zeit
- 2.2 Im Blauen Buch...
- 2.3 Mit der Sprache spielen...
- 2.4 Anmerkungen..
- 3.0 Warum es Zeit eigentlich nicht geben dürfte...
- 3.1 Anmerkung.....
- 3.2 Die, pragmatische' Wende.
- 4.0 Janichs Ansatz...
- 5.0 Eine kleine Zusammenstellung und ein kleiner Test
- 6.0 Anhang
- 7.0 Literaturverzeichnis.……...……………………..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Wittgensteins Ausführungen zum Zeitbegriff und untersucht, ob und wie sich seine Ansichten im Laufe seines Lebens verändert haben. Sie analysiert Wittgensteins Werke in chronologischer Reihenfolge, um festzustellen, ob es einen Bruch zwischen seinen frühen und späten Ansichten in Bezug auf die Erkenntnis der Weltstrukturen gibt. Die Arbeit analysiert insbesondere den Zeitbegriff anhand der wittgenstein'schen Schriften und untersucht, ob in Wittgensteins späteren Werken Ansätze pragmatischer Theorien zu finden sind. Dabei wird die Theorie Peter Janichs vorgestellt, der die Zeit als menschliche Erfindung zur Handlungskoordination begreift.
- Die Entwicklung von Wittgensteins Philosophie in Bezug auf den Zeitbegriff
- Die Rolle der Sprache in Wittgensteins Theorie der Weltstruktur
- Die Frage nach der Erkennbarkeit der Weltstrukturen
- Die Untersuchung pragmatischer Ansätze in Wittgensteins Spätphilosophie
- Janichs Theorie der Zeit als menschliche Erfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Grundthese der Arbeit vor: Es gibt keinen Bruch zwischen Wittgensteins frühen und späten Ansichten bezüglich der Erkennbarkeit der Weltstrukturen. Die Arbeit analysiert Wittgensteins Werke chronologisch, um diese These zu belegen. Der Fokus liegt dabei auf der Zeit als Beispiel für die verschiedenen Interpretationen Wittgensteins.
Das zweite Kapitel untersucht den frühen Wittgenstein und seinen Ansatz, die Weltstruktur über die Sprache zu erkennen. Es werden Wittgensteins Ausführungen zum Zeitbegriff aus dem Tractatus logico-philosophicus analysiert.
Das dritte Kapitel beleuchtet Wittgensteins spätere Schriften und untersucht, ob in diesen Werken Ansätze pragmatischer Theorien zu finden sind. Es wird argumentiert, dass die in den frühen Werken aufgestellten Thesen aufgegeben wurden und die Zeit nicht als objektiv existierende Größe betrachtet wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen des Zeitbegriffs, der Sprache, der Weltstruktur, des Pragmatismus, der Philosophie Wittgensteins und der Theorie Peter Janichs. Sie beleuchtet die Entwicklung von Wittgensteins Philosophie und untersucht, ob in seinen späteren Werken Ansätze einer pragmatischen Theorie zu finden sind.
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- Nadine Hagemus (Autor), 2002, Ludwig Wittgenstein und Peter Janich über den Gebrauch des Zeitbegriffs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82096