Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine kunsthistorische Betrachtung zu dem Rückbau des Palastes der Republik und dem damit verbundenen Funktions- und Bedeutungswandel der Stadtmitte Berlins. Um die Bedeutung des Schlossplatzes als auch des Palastes bewusst zu machen, erfolgt ein Überblick zur weit gespannten Chronologie der Ereignisse. Von der Geschichte des ehemaligen Berliner Schlosses, das unmittelbar mit der Entstehung Berlins verbunden war, über die Zentrumsplanung der Nachkriegszeit in Ost-Berlin, vollendet durch den Palast der Republik, bis hin zu heute anhaltenden Diskussionen und Konzepten über die neue Mitte Berlins. Nur vor diesem Hintergrund zeigen sich gewisse Parallelen zwischen der Sprengung des Schlosses 1950 und dem heutigen Palastrückbau, der einem ideologischen Abriss gleichkommt. Entgegen den aktuellen Tendenzen, zu Gunsten einer „kritischen Rekonstruktion“ wie im Falle der Schlossfassade, auf bauliche Zeugnisse ideologischer Vergangenheit zu verzichten, soll diese Arbeit einen Anreiz dazu geben, über die Nachhaltigkeit solcher Konzepte im Umgang mit diesem politisch gewachsenen Ort nachzudenken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Entstehung und Bedeutungswerdung des Schlossplatzes in Berlin als zentraler Symbolort
- Das Berliner Stadtschloss
- Die Residenz der preußischen Monarchen bis zur Revolution 1918/19
- Politisches Machtzentrum und kultureller Mittelpunkt zwischen 1919 und 1945
- „Denkmalwerdung“ - ein Prozess zwischen der Weimarer Republik und der frühen DDR
- Die Kriegsruine als Chance zur radikalen Neuordnung
- Totalabriss für einen neuen Zentralen Platz
- Vom Zentralen Platz zum Palast der Republik
- Die Ost-Berliner Zentrumsplanung der DDR
- Visionäre Neubauprojekte und realisierte Zentrumsbebauung
- Der Palast der Republik
- Antithese zum Bonner Bundestag und pragmatische Notwendigkeit
- Großbaustelle Palast der Republik 1973 – 1976
- Funktionalität des zentralen Mehrzweckbaus
- „Ein Palast und seine Republik“
- Schließung des Palastes 1990
- Offener Diskurs und politische Entscheidung im Rahmen einer neuen Hauptstadtplanung
- Kontroversen um den Palast der Republik
- Initiativen und Meinungen um den Palast – Pro und Kontra
- Der Palast der Republik als Erinnerungsort und Zeugnis sozialistischer Baukultur
- Schloss-Palast - Simulation und Zukunftshoffnungen
- Die Mitte Berlins wird neu definiert: Das Humboldt-Forum
- Kulturelle Zwischennutzung
- Letzte Einsprüche und Diskussionen vor dem Rückbau
- Der Rückbau des Palastes der Republik
- Rückbauplanung und Vorbereitung der Demontage
- Rückbauphasen und Bauabschnitte
- Die Neugestaltung des Schlossplatzes
- „Ideen für die leere Mitte von Berlin“ – Nutzungskonzeptionen für den Schlossplatz
- Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses - ein neues Politikum?
- Schlussbetrachtung
- Die Bedeutung des Palastabrisses für die städtebauliche Entwicklung Berlins
- Spurenbeseitigung damals wie heute: Schlosssprengung – Palastrückbau
- Neuer Raum für Geschichte, Kunst und Kultur
- „Vorwärts in die Vergangenheit,...“
- Die Geschichte des Schlossplatzes als zentraler Symbolort in Berlin
- Die Planung und Realisierung des Palastes der Republik als architektonisches Symbol der DDR
- Die Debatte um den Erhalt oder Abriss des Palastes nach der Wiedervereinigung Deutschlands
- Die städtebauliche Entwicklung des Schlossplatzes nach dem Rückbau des Palastes
- Der Einfluss des Palastrückbaus auf das kulturelle und politische Selbstverständnis Berlins
- Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte des Schlossplatzes als zentraler Symbolort in Berlin von der Residenz der preußischen Monarchen bis zum Palast der Republik. Der Schwerpunkt liegt auf der architektonischen Entwicklung und den Veränderungen der Bedeutung des Platzes im Laufe der Geschichte.
- Kapitel 3 konzentriert sich auf den Palast der Republik. Es analysiert die Planung und Realisierung des Gebäudes im Kontext der DDR-Architektur, beleuchtet seine Funktionalität als Mehrzweckbau und setzt sich mit der kontroversen Debatte um seinen Erhalt oder Abriss nach der Wiedervereinigung auseinander.
- Kapitel 4 analysiert die städtebauliche Entwicklung des Schlossplatzes nach dem Rückbau des Palastes der Republik. Es betrachtet die verschiedenen Nutzungskonzeptionen und den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses als Teil der Neugestaltung der Stadtmitte Berlins.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den Rückbau des Palastes der Republik als ein komplexes Ereignis mit weitreichenden Auswirkungen auf die städtebauliche Entwicklung Berlins. Sie beleuchtet den Funktions- und Bedeutungswandel der Stadtmitte Berlins im Kontext des Palastes und analysiert die kontroversen Diskussionen um den Erhalt oder Abriss des Gebäudes.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Rückbaus des Palastes der Republik, städtebaulicher Entwicklung, Symbolort, Erinnerungskultur, DDR-Architektur, Wiedervereinigung, und der Neugestaltung des Schlossplatzes in Berlin. Dabei stehen der Funktions- und Bedeutungswandel der Stadtmitte Berlins sowie die Kontroversen um den Erhalt oder Abriss des Palastes im Vordergrund.
- Quote paper
- Tabea Müller (Author), 2007, "Bau ab, bau ab!" – wie ein Zeugnis sozialistischer Baukultur verschwindet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82161