Die Autoren wollen in diesem Band erklären, warum bestimmte Koalitionen eingegangen werden und welche Koalitionsformen nach einer Wahl wahrscheinlich sind. Gleichzeitig erheben sie aber auch den Anspruch, unser Wissen der deutschen Innenpolitik zu bereichern und einen kritischen Beitrag zum Thema "Regieren" zu leisten.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden gehen Kropp und Sturm (K/S) deduktiv vor; sie gehen also zunächst auf einzelne Koalitionstheorien und dann exemplarisch auf die Besonderheiten der Bundesländer ein.
Dabei wird in dieser Rezension von Koalitionsvereinbarungen ausgegangen, wie sie in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle in Deutschland zustande kommen. Die unzähligen Ausnahmen die die Autoren nennen, werden hier außer acht gelassen, da auf sie einzugehen, den Umfang dieser Schrift aus dem Rahmen drängen würde.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Rezension
- Persönliche Schlussbemerkung
- Erwähnte Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch von Kropp und Sturm (K/S) zielt darauf ab, die Entstehung von Koalitionen in Deutschland zu erklären und einen kritischen Beitrag zum Thema „Regieren“ zu leisten. Sie wollen sowohl die Faktoren beleuchten, die zur Bildung bestimmter Koalitionen führen, als auch die Wahrscheinlichkeit verschiedener Koalitionsformen nach einer Wahl analysieren.
- Koalitionstheorien und ihre Anwendung auf die deutsche Politik
- Die Rolle von Parteiinteressen (office-seeking und policy-seeking) bei der Koalitionsbildung
- Analyse von Koalitionsvereinbarungen auf Landes- und Bundesebene
- Die Bedeutung von wechselseitigem Vertrauen und Bekanntheit der Parteiführungen
- Die Herausforderungen und Grenzen der deduktiven Theoriebildung im Kontext von Koalitionsbildungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Das Kapitel beleuchtet verschiedene Koalitionstheorien, die die Entstehung von Koalitionen erklären, und zeigt, wie sich diese Theorien auf die Praxis der Koalitionsbildung in Deutschland anwenden lassen. Die Autoren diskutieren das „office-seeking-Modell“ und die unterschiedlichen Typen von Koalitionen, wie z.B. „minimum winning coalitions“ und „minimal winning coalitions“.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel wird die Rolle des Wählers bei der Koalitionsbildung sowie die Bedeutung von Koalitionsaussagen vor den Wahlen untersucht. Die Autoren beleuchten den Einfluss des „Stimmensplittings“ auf die Machtverhältnisse und den Stellenwert des gegenseitigen Vertrauens zwischen den Parteiführungen.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit der Regulierung von Politikinhalten und der Verteilung von Ministerien in Koalitionsvereinbarungen. Die Autoren argumentieren, dass Koalitionsvereinbarungen in der Regel eher Politikinhalte regeln als die konkrete Aufteilung von Ministerien.
Schlüsselwörter
Koalitionen, Koalitionsvereinbarungen, Theorie, Analyse, Dokumentation, deutsche Innenpolitik, Politikwissenschaft, office-seeking, policy-seeking, minimum winning coalitions, minimal winning coalitions, Bundestagswahl, Stimmensplitting, Vertrauen, Politikgestaltung, Bundesländer, Regierungsbildung, politische Handlungsfähigkeit.
- Arbeit zitieren
- Robert Conrad (Autor:in), 2001, Rezension zu Kropp, Sabine und Roland Sturm 1998: Koalitionen und Koalitionsvereinbarungen: Theorie, Analyse und Dokumentation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8219