Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den sprachlichen Verhältnissen im niederdeutschen Sprachraum zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert vor dem Hintergrund der Entstehung, der Blütezeit und des Niedergangs der Hanse. Es wird u. a. untersucht, weshalb und wie es bei mehreren gleichzeitig existierenden Varietäten im niederdeutschen Sprachareal zur Durchsetzung der mittelniederdeutschen Sprache kam, ob Mittelniederdeutsch als eigene Sprache betrachtet werden muss, welche Faktoren den Untergang des Mittelniederdeutschen begünstigten, und ob es sich hinsichtlich des Übergangs von der niederdeutschen zur hochdeutschen Schriftsprache um Sprachen- oder Sprachpolitik handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung und Vorgehen
- Varietäten - Eine Definition
- Die sprachlichen Verhältnisse im niederdeutschen Raum zur Zeit der Hanse und die Durchsetzung des Mittelniederdeutschen
- Sprachen- und Sprachpolitik – Eine Definition
- Sprach(en)politik im niederdeutschen Raum im 16. Jahrhundert
- Transkription aus dem Kapitel 65 der Regula Benedicti (deutsch): Der Prior des Klosters
- Sprachliche Analyse
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die sprachlichen Verhältnisse im niederdeutschen Raum zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert. Die zentrale Frage ist, wie und warum sich das Mittelniederdeutsche als dominante Varietät durchsetzte. Des Weiteren wird analysiert, ob im Zusammenhang mit dieser Entwicklung von Sprach(en)politik gesprochen werden kann.
- Die sprachlichen Verhältnisse im niederdeutschen Raum im 12./13. Jahrhundert
- Die Durchsetzung des Mittelniederdeutschen
- Die Frage nach Sprach(en)politik im niederdeutschen Raum
- Die Rolle von Institutionen bei der sprachlichen Entwicklung
- Die Faktoren, die zum Untergang des Mittelniederdeutschen führten
Zusammenfassung der Kapitel
- Fragestellung und Vorgehen: Dieses Kapitel stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Es geht um die Untersuchung der sprachlichen Verhältnisse im niederdeutschen Raum zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert, insbesondere die Frage nach der Durchsetzung des Mittelniederdeutschen und der Rolle von Sprach(en)politik in diesem Prozess.
- Varietäten - Eine Definition: Hier werden verschiedene Definitionen des Begriffs „Varietät“ diskutiert, wobei der Fokus auf die Definitionen von Stickel und Nabrings liegt. Die Ausführungen zeigen, wie das Verhältnis von Sprache und Gesellschaft die Entstehung von Varietäten beeinflusst.
- Die sprachlichen Verhältnisse im niederdeutschen Raum zur Zeit der Hanse und die Durchsetzung des Mittelniederdeutschen: In diesem Kapitel wird der Wandel von der Mehrsprachigkeit im 12. Jahrhundert zur Dominanz des Mittelniederdeutschen im 13. Jahrhundert analysiert. Die Arbeit untersucht die sprachliche Situation Lübecks anhand von historischen Quellen und den sprachlichen Veränderungen, die durch die Ostsiedlung eingeleitet wurden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Bereiche Sprachgeschichte, Niederdeutsch, Mittelniederdeutsch, Sprach(en)politik, Varietäten, Hanse, Lübeck, Ostsiedlung und Sprachwandel. Die Analyse bezieht sich auf die sprachlichen Verhältnisse im niederdeutschen Sprachraum, die Durchsetzung des Mittelniederdeutschen und die Rolle von politischen und gesellschaftlichen Faktoren in dieser Entwicklung.
- Citation du texte
- Corinna Roth (Auteur), 2007, Varietäten und Sprach(en)politik im niederdeutschen Sprachraum zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82249